Teilnehmende des Nachwuchstreffens. Quelle: DMKG e. V.
Klettertherapie. Quelle: DMKG e. V.
In diesem Jahr fand nach 2-jähriger Pandemie-Pause das Nachwuchstreffen der „Jungen
DMKG“ vom 30. Juni bis 3. Juli in Dresden statt. Ausgerichtet wurde das Treffen durch
das Team der DMKG-Regionalbeauftragten von Sachsen, PD Dr. Gudrun Goßrau. Besonderen
Dank für die Organisation gilt hierbei ihren Mitarbeiterinnen Dr. Laura Zaranek, Berit
Höfer und Pia Unverferth.
Nachdem sich der DMKG-Nachwuchs 2021 in einer Wahl den Namen „Junge DMKG“ gegeben
hat, war dies auch das erste Treffen mit diesem Namen. Das Treffen bietet den im Kopfschmerzbereich
Forschenden die Möglichkeit, sich in einem ungezwungenen Rahmen kennenzulernen und
sich wissenschaftlich auszutauschen. Dieses Treffen ist nach mittlerweile über 20
Jahren ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchsförderung im Bereich Kopfschmerz und
wird durch die DMKG finanziell unterstützt. Zum wissenschaftlichen Programm gehören
insbesondere die Vorstellung des Fortschritts von Promotionsprojekten, aber auch Übersichtsvorträge
und kurze Fortbildungseinheiten sowie interessante klinische Fallbeispiele aus der
Praxis.
Der Austausch und das Netzwerken stellt ebenfalls einen wichtigen Bestanteil dar und
nach 2-jähriger Pause war die Freude in diesem Jahr umso größer, sich wiederzusehen
bzw. zum ersten Mal persönlich kennenzulernen. In der Vergangenheit waren aus gemeinsamen
Ideen wiederholt Forschungsprojekte mit dazugehörigen Publikationen entstanden. Die
31 teilnehmenden Personen kamen aus allen Teilen Deutschlands und erlebten ein paar
ereignisreiche Sommertage im schönen Dresden.
Wissenschaftliche Vorträge
Am Freitag gab es zunächst Fortbildungsvorträge von Goßrau und PD Dr. Torsten Kraya,
gefolgt von einem interessanten, bunt gemischten Programm aus Grundlagenforschung
bis hin zur angewandten Kopfschmerztherapie. So gab es Beiträge zur Untersuchung von
CGRP bei experimentell-induzierten Kopfschmerzen, deren Freisetzung aus trigeminalen
Afferenzen oder der Nachweis aus der Tränenflüssigkeit bei Clusterkopfschmerz. Es
wurden Daten zum Wiederbeginn der CGRP-Antikörpertherapie nach 3-monatigem Auslassversuch
vorgestellt. Weitere Beiträge beschäftigten sich einerseits mit dem hormonellen Einfluss
des Menstruationszyklus und der oralen Kontrazeption auf die Migräne sowie der CGRP-Konzentration
und andererseits mit dem Einfluss von Migräne auf die Verschreibung von oralen Kontrazeptiva.
Außerdem wurde die Pathophysiologie der hemiplegischen Migräne dargestellt. Es wurden
auch verschiedene frisch gestartete Projekte vorgestellt, die auf vielversprechende
Daten hoffen lassen. So soll die C-taktile Berührungswahrnehmung und Habituation bei
Patienten mit Migräne in der präiktalen als auch iktalen Phase untersucht werden.
Des Weiteren soll das Immunsystem bei CGRP und Migräne genauer untersucht werden.
Ebenfalls gab es einen Gastbeitrag über die Kinderkopfschmerzambulanz in Dresden von
Dr. Matthias Richter, Kinder- und Jugendarzt sowie Kinderschmerzspezialist. Nach dem
wissenschaftlichen Programm ging es für die Teilnehmenden auf zu einer abendlichen
Schnitzeljagd durch die malerische Altstadt Dresdens.
Am Samstag wurde das wissenschaftliche Programm durch einen an der Praxis orientierten
Gastvortrag von Ergotherapeutin Anna Theisinger eingeleitet, bevor es mit Vorträgen
zum Thema reversibles zerebrales Vasokonstriktonssyndrom, der Kopfschmerzprävalenz
bei Schülern in der COVID-19-Pandemie sowie deren Auswirkungen auf Betroffene mit
Migräne weiterging. Weitere Beiträge beschäftigten sich mit der olfaktorischen und
trigeminalen Verarbeitung bei der Migräne sowie den Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung
durch ein Riechtraining bei Erwachsenen und Kindern mit Kopfschmerzen.
Der Samstagnachmittag wurde für einen Ausflug in die Sächsische Schweiz genutzt, wo
sich die Gruppe mit dem Klettertherapeutenteam aus dem Dresdener Kinderkopfschmerz-Programm
(DreKiP) am Kletterfelsen Laasenturm trafen. Hier erlebten alle einmal praktisch,
wie Klettertherapie in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen durchgeführt wird.
An verschiedenen, sich im Schwierigkeitsgrad unterscheidenden Kletterabschnitten,
konnte das Klettern und das Sichern der kletternden Person erprobt werden.
Berit Höfer, Laura Zaranek, Dresden
Redaktionelle Betreuung
Prof. Dr. med. Dr. phil. Stefan Evers
Neurologische Klinik
Krankenhaus Lindenbrunn
Am Lindenbrunn 1,
31863 Coppenbrügge
everss@uni-muenster.de
Kontaktadresse der DMKG
Priv.-Doz. Dr. med. Charly Gaul
Generalsekretär und Pressesprecher der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
(DMKG)
c/o Kopfschmerzzentrum-Frankfurt
Dalbergstraße 2a
65929 Frankfurt am Main
info@dmkg.de, www.dmkg.de
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