MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(03): 125
DOI: 10.1055/a-1858-8160
Forschung kompakt

13 Tests zur lumbalen Bewegungskontrolle

Rückenschmerzen (LBP) sind nach wie vor eine „medizinische Katastrophe“. Ein möglicher Faktor bei der Entwicklung eines unspezifischen chronischen LBP (NSCLBP) ist eine schlechte Bewegungskontrolle der Lendenwirbelsäule (LMC). Diese ist gekennzeichnet durch übermäßige oder verfrühte unwillkürliche Bewegungen der Lendenwirbelsäule während funktioneller Aufgaben, typischerweise in eine bestimmte Richtung.

Zur Bewertung der LMC wurde eine Vielzahl verschiedener Tests zur Bewegungskontrolle vorgeschlagen. Die Evidenz für ihre Validität ist jedoch eingeschränkt. Um herauszufinden, welche Tests zur Identifikation einer schlechten LMC am nützlichsten sind, führte das Forschungsteam daher eine Studie durch, bei der 277 Patient*innen mit NSCLBP von 21 Physiotherapeut*innen untersucht wurden.

Auf Basis ihrer Ergebnisse empfehlen sie eine Kombination von 13 LMC-Tests: 4 Tests für die Extensionskontrolle, 4 für die Flexionskontrolle und 5 für die Rotationskontrolle. Bei der Kombination sollte jede Bewegungsrichtung separat untersucht werden. Für Screening-Zwecke sollte der schwierigste Test für jede Richtung zuerst verwendet werden: für die Flexion „Rocking Backwards in Four-point Kneeling“, für die Extension „Leg Lift & Holding Supine“ und für die Rotation/Lateralflexion „Single Hip Rotation in Prone“.

Arne Vielitz



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Article published online:
19 July 2022

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