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DOI: 10.1055/a-1885-6438
Verschmelzung DGP-DGL
Autoren
Wie wir Ihnen im Rahmen der Mitgliedsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) in Aachen ja bereits angedeutet haben, hat die DGP beschlossen, die Rahmenbedingungen zu klären, inwiefern es möglich wäre, auch unter Erhalt der Mitgliedschaft bei der AWMF mit der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL) zu fusionieren. Inzwischen wurde das gesetzliche Regelwerk abgesteckt, die Zustimmung der AWMF eingeholt. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle noch einmal kurz die Beweggründe für diese Idee erläutern:
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In den vergangenen Jahren haben sich die Wissenschafts- und Arbeitswelt, zuletzt verstärkt durch die Herausforderungen der Pandemie, stark verändert. Die bürokratischen, wirtschaftlichen und medizinischen Herausforderungen sind gewaltig. Gleichzeitig ist eine Trennung zwischen Beruf und Freizeit vielen Beteiligten ein Anliegen.
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Wissenschaftliche Arbeiten haben deutlich höhere Anforderungen, Studien zu initiieren und durchzuführen erfordert Fachkenntnisse, Engagement und nicht zuletzt sehr viel Zeit. Gleichzeitig bieten uns Medien die Möglichkeit schnell und über Grenzen hinweg zu kommunizieren.
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Aus diesem Grund entstand die Idee, Ressourcen zu bündeln und uns gemeinsam mit den Lymphologen für phlebologische und lymphologische Themen einzusetzen. Seit Jahren verbindet uns eine gute Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie. Die von der DGL auf der DGP-Jahrestagung gestalteten lymphologischen Sitzungen sind immer sehr gut besucht und es herrscht reges Interesse an dem Gebiet.
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Ein großer Teil der phlebologischen Gesellschaften hat sich in den letzten Jahren umbenannt oder hat Verschmelzungen vorgenommen zu Gesellschaften für Phlebologie und Lymphologie. Dies spiegelt sich auch bei der UIP (International Union of Phlebology) wider, die eine Erweiterung ihres Namens in UIPL für International Union of Phlebology and Lymphology plant.
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Bei den Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie und der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie werden jeweils sowohl lymphologische als auch phlebologische Themen behandelt. Die Besucher der beiden Kongresse sind z.T. die gleichen.
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Die curriculären Weiterbildungen für Lymphologie enthalten auch phlebologische Inhalte, genau wie die Zusatzweiterbildung Phlebologie auch lymphologische Themen beinhaltet. Viele Lymphologen sind gleichzeitig Phlebologen und viele Phlebologen sind gleichzeitig Lymphologen. Entscheidend für den Erfolg der lymphologischen wie der phlebologischen Therapie ist eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit, z.B. zwischen Ärzten und Physiotherapeuten, sodass ein gemeinsames Gesprächsforum zum Beispiel auf den Jahrestagungen sinnvoll erscheint.
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Das Bewusstsein rund um lymphologische Themen in der Ärzteschaft ist durch eine fehlende Zusatzweiterbildung Lymphologie, die auch in nächster Zeit nicht absehbar erreichbar ist, weniger präsent als es vor dem Hintergrund der hohen Patientenzahl angemessen wäre. Durch eine große Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie wären lymphologische Themen noch besser in den Fokus zur rücken, sodass die Lymphologie insgesamt gestärkt werden könnte und auch die Möglichkeit einer besseren wirtschaftlichen Abbildbarkeit in der Praxis bei einer entsprechenden Kooperation mit den Berufsverbänden wahrscheinlicher wäre.
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung am 30.09.2022, 17:00 Uhr soll noch einmal über die potenzielle Verschmelzung informiert und diskutiert und über diese Entscheidung abgestimmt werden. Dies ist ein Meilenstein für unsere Fachgesellschaft, da die Lymphologie aus unserem täglichen Handeln nicht wegzudenken ist und wir aus der gemeinsamen Zukunftsgestaltung nur gewinnend hervortreten können. Wir freuen uns auf Ihre aktive Teilnahme.
Wenn Sie weitere Fragen oder Anmerkungen haben, sprechen oder schreiben Sie uns gerne direkt an.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. August 2022
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