Gastroenterologie up2date 2023; 19(01): 41-58
DOI: 10.1055/a-1970-0458
Wichtige Methoden in der Gastroenterologie

Darmwandsonografie – Update 2023

Andreas Binzberger
,
Wolfgang Kratzer

Neben der Anamnese, Labordiagnostik und Endoskopie stellt die Darmsonografie bzw. die sonografische Beurteilung der Darmwandstrukturen eines der wichtigsten diagnostischen Verfahren bei der Abklärung chronischer oder akuter Bauchschmerzen dar. Der Beitrag fasst einen aktuellen Überblick zum Stellenwert dieses Diagnostikums bei verschiedenen gastrointestinalen Fragestellungen zusammen.

Kernaussagen
  • Bei unklaren abdominalen Beschwerden stellt die Darmsonografie das bildgebende Verfahren der 1. Wahl dar.

  • Eine gute Geräteausstattung und erfahrene Untersucher sind eine entscheidende Voraussetzung für die Erstellung valider Befunde.

  • Eine nachweisbare Darmwandverdickung > 3 mm ist das wichtigste pathologische sonografische Zeichen.

  • In der Abklärung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, insbesondere Morbus Crohn, ist die Darmsonografie heute zur Beurteilung der entzündlichen Aktivität und bei der Beurteilung von Fisteln und Abszessen unverzichtbarer Bestandteil der Diagnostik.

  • Im Rahmen der Diagnostik von Divertikulitis, Appendizitis und Leistenhernien hat die Darmsonografie einen hohen Stellenwert.

  • Auch für den erfahrenen Untersucher ist es wichtig, die Grenzen der Methode zu kennen.

  • Neue sonografische Verfahren wie Elastografie und hochauflösende Doppler-Verfahren werden die sonografische Diagnostik des Darms vermutlich weiter verbessern.

  • Die Aus- und Weiterbildung in der Darmsonografie bleibt wichtig.



Publication History

Article published online:
08 March 2023

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