Enno Swart eröffnete den Workshop und berichtete über die
Tätigkeiten der AGENS im abgelaufenen sowie über weitere geplante
Veranstaltungen in diesem Jahr, wie etwa die wieder in Präsenz
möglichen AGENS schools. Ein wichtiger Punkt war dabei das abgeschlossene
Agreement mit dem Thieme-Verlag für regelmäßige AGENS
Supplements zum Thema Methoden und Ergebnisse der Sekundärdatenanalyse.
Perspektivisch wird die Veröffentlichung von zwei Ausgaben pro Jahr als
Schwerpunktheft in der Zeitschrift „Gesundheitswesen“
angestrebt.
Den Start in das inhaltliche Programm machten zwei Plenumsvorträge zum
Schwerpunktthema des Workshops, dem Forschungsdatenzentrum (FDZ) Gesundheit in
Deutschland. Dr. Stefan Heß vom BfArM berichtete über den aktuellen
Status quo des FDZs und über geplante Weiterentwicklungen. Hier ging er
besonders auf die geplante Erleichterung des Antragsverfahren ein. Der
anschließende Vortrag von Frau Prof. Dr. Stefanie March enthielt Visionen
der Weiterentwicklung und Ausbaumöglichkeiten des FDZs auf Arbeits- und
Organisationsebene. Dabei wurde besonders die
Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Datenquellen, wie Register
oder Studiendaten, hervorgehoben. Aber auch ein erleichterter Datenzugang,
Transparenz und Bürgernähe sind weitere wichtige
Entwicklungsperspektiven. Nach einer virtuellen Kaffeepause in dem meeting space
„wonder.me“, der Gelegenheit für ein Gespräch
abseits der Vorträge gab, ging es danach weiter in zwei parallelen
Vortragssessions. Die eine Vortragssession ging über das Thema
„Datenlinkage und Biometrie“.
In der zweiten Parallelsession zum Thema „Qualitätsindikatoren und
Versorgungsforschung“ wurde ein buntes Programm an Forschungsarbeiten
vorgestellt, die von der Analyse von Rettungseinsätzen über
Versorgungsaspekte bei der Polymyalgia rheumatica, der Auswirkungen der
Influenzaimpfung bei interstitiellen Lungenerkrankungen über
Schätzungen der Prävalenz von mikrovaskulären
Folgeerkrankungen bei prävalenten Diabetes bis zur Analysen von Unterschiede
der Versorgungsaufträge nach Praxisform in Hamburg reichten. Den Abschluss
des ersten Tages bildete eine kurze Zusammenfassung aus den beiden
Vortragssessions.
Der darauffolgende Workshop-Tag begann mit einer gemeinsamen dritten Vortragssession.
Das Thema war hier Datenvalidierung und Qualität der Daten. Dabei ging es
beispielsweise um die Schätzung von Prävalenzen und Inzidenzen mit
Hilfe des Illness-Death-Modells oder um die Schätzung von Notfall-
Inanspruchnahmen bei TK-Versicherten, den Abschluss machte ein Vortrag zu potentiell
identifizierbare Feldinhalte (PIFs) in Sekundärdaten.
Den letzten Teil des zweiten Workshop-Tages bildeten drei parallele Workshops in
denen vertiefend die Themen: Forschungsdatenzentrum, Sekundärdatenanalysen
mit PKV-Daten sowie Fragen der AGENS Nachwuchsgruppe behandelt wurden.
In einer gemeinsamen Schlussbetrachtung der beiden Workshop-Tage wurde das
abwechslungsreiche Vortragsprogramm sowie die lebendigen Diskussionen gelobt und
einen Ausblick auf den nächsten Methoden-Workshop gegeben.