Rofo 2023; 195(05): 377-384
DOI: 10.1055/a-1999-7057
Review

Peritoneum und Retroperitoneum: Seltenes aber Wichtiges beim Staging

Article in several languages: English | deutsch
Gabriel Glockzin
1   Department of Surgery, Munchen Klinik Bogenhausen, Munchen, Germany
,
Thomas Helmberger
2   Radiology, Neuroradiology and minimal-invasive Therapy, Munchen Klinik Bogenhausen, Munchen, Germany
› Author Affiliations
 

Zusammenfassung

Tumoren des Peritoneums und des Retroperitoneums bilden eine heterogene Gruppe von Raumforderungen unterschiedlicher Ätiologie und Dignität. Bei Patient*innen mit primären peritonealen Malignomen oder peritonealer Metastasierung spielt die Schnittbildgebung aufgrund oftmals komplexer multimodaler Therapiekonzepte eine entscheidende Rolle für die Festlegung der therapeutischen Optionen. Zudem müssen beim Staging die Tumorentität, das Befallsmuster und die oft seltenen Differenzialdiagnosen besonders beachtet werden. Durch den adäquaten Einsatz verschiedener radiologischer Modalitäten kann die nicht invasive prätherapeutische Diagnostik erheblich verbessert werden.

Kernaussagen:

  • Das diagnostische CT Thorax/Abdomen/Becken hat einen festen Stellenwert in der Initialdiagnostik peritonealer Tumore.

  • Die Sensitivität kann in Abhängigkeit von Tumorentität und Fragestellung durch den zusätzlichen Einsatz von dwMRT und PET/CT verbessert werden.

  • Der Peritoneal Cancer Index (PCI) sollte unabhängig von der eingesetzten Modalität bestimmt werden.

Zitierweise

  • Glockzin G, Helmberger T. Radiologic staging of peritoneal and retroperitoneal disease. Fortschr Röntgenstr 2023; 195: 377 – 384


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Abkürzungsverzeichnis

CC: Completeness of cytoreduction score
CT-PCI: Computertomografischer Peritoneal Cancer Index
DMPM: Diffuses malignes peritoneales Mesotheliom
FDG-PET: 18Fluor-Desoxyglucose Positronenemissionstomografie
HIPEC: Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie
IMR: Inframesokolischer Raum
lapPCI: Laparoskopischer Peritoneal Cancer Index
LS: Lesion Score
LAMN: Low-grade muzinöse Neoplasie der Appendix vermiformis
MRT-PCI: Magnetresonanztomografischer Peritoneal Cancer Index
PCI: Peritoneal Cancer Index
pmKRK: Peritoneal metastasiertes kolorektales Karzinom
PMP: Pseudomyxoma peritonei
SMR: Supramesokolischer Raum
CRS: Zytoreduktive Chirurgie

Hintergrund

Neben der histologischen Diagnose kommt der präoperativen bildgebenden Diagnostik eine entscheidende Rolle bei der Therapie peritonealer Malignome wie auch anderer peritonealer und retroperitonealer Erkrankungen zu. Multimodale Therapiekonzepte wie z. B. die zytoreduktive Chirurgie (CRS) und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) bei primären peritonealen Malignomen und peritonealer Metastasierung erfordern eine konsequente präoperative Patientenselektion und stellen damit hohe Anforderungen an ein akkurates Staging [1].

Die Indikationen zur chirurgischen Intervention sowie die interdisziplinären Therapiekonzepte divergieren stark in Abhängigkeit von der Tumorentität und dem peritonealen Befallsmuster [2] [3] [4]. Gleichzeitig stellt die radiologische Diagnostik des peritonealen Tumorbefalles nicht zuletzt aufgrund oft kleinknotiger Tumormanifestationen und zahlreicher Differenzialdiagnosen eine besondere Herausforderung dar. Dies gilt insbesondere für einen limitierten peritonealen Tumorbefall ohne Begleiterscheinungen wie z. B. Aszites oder Stenosen mit Stauungsureteren, Cholestase oder Ileus. Die ständig verbesserten radiologischen Verfahren und die Kombination verschiedener diagnostischer Modalitäten können helfen, die Genauigkeit der nicht invasiven prätherapeutischen Diagnostik weiter zu optimieren.


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Erkrankungen des Peritoneums und Retroperitoneums

Die Raumforderungen des Peritoneums und Retroperitoneums sind eine heterogene Gruppe teils solider, teils zystischer Tumoren unterschiedlicher Ätiologie und Dignität ([Tab. 1]) [5] [6]. Die häufigsten malignen peritonealen Tumoren sind peritoneale Metastasen diverser Primärtumoren. Hierzu gehören insbesondere das Ovarialkarzinom, das Magenkarzinom und das kolorektale Karzinom, aber auch viele weitere gastrointestinale, pankreatobiliäre und urogenitale Tumoren. Hinzu kommen seltene Erkrankungen wie das Pseudomyxoma peritonei (PMP) und primäre Tumoren des Peritoneums wie das serös-papilläre Adenokarzinom des Peritoneums und das diffuse maligne peritoneale Mesotheliom (DMPM). Typische radiologische Zeichen einer peritonealen Metastasierung sind u. a. das Vorhandensein von Aszites, eine Tumorinfiltration des Omentum majus („omental cake“), eine Invasion des Mesenteriums mit Verdickung und Kontrast-Enhancement sowie der Nachweis peritonealer Tumorknoten mit Kontrastmittel-Enhancement. Diese können durch andere maligne, aber auch benigne Erkrankungen des Peritoneums imitiert werden. Hierzu gehören u. a. Lymphome, die posttraumatische oder postoperative Splenose, die peritoneale Tuberkulose oder die peritoneale Leiomyomatose. [7] Dadurch wird ein akkurates radiologisches Staging zusätzlich erschwert. Eine typische therapierelevante Fehlinterpretation ist beispielsweise die Diagnose einer vermeintlichen subkapsulären hepatischen Metastasierung bei einem peritonealen Tumorbefall des rechten Oberbauches mit oder ohne Infiltration der Leberkapsel ([Abb. 1]) [8].

Tab. 1

Häufige und seltene peritoneale und retroperitoneale Tumore [5] [6].

Ursprung

maligne

benigne

mesothelial

Malignes Mesotheliom (epitheloid, sarkomatös, desmoplastisch, biphasisch)

Adenomatoide Tumore

Gut differenziertes papilläres Mesotheliom

Benignes multizystisches peritoneales Mesotheliom

epithelial

Primäres peritoneales seröses Karzinom

Seröse borderline Tumoren

Atypisch proliferierende seröse Tumoren

sarkomatös

Liposarkom (gut differenziert, dedifferenziert, pleomorph, myxoid) Dermatofibrosarcoma protuberans Solitärer fibröser Tumor (SFT) (myxoides) Fibrosarkom

Maligner tenosynovialer Riesenzell- tumor

Leiomyosarkom

Maligner Glomustumor

Rhabdomyosarkom (embryonal, alveolär, pleomorph, spindelzellig)

Epitheloides Hämangioendotheliom

Angiosarkom

Extraskeletales Osteosarkom

Maligner GIST

Maligner peripherer Nervenscheiden-Tumor (MPNT)

Ectomesenchymom

Synovialsarkom

Epitheloides Sarkom

Alveoläres Weichteilsarkom

Klarzelliges Sarkom

Extraskeletales myxoides Chondrosarkom

Extraskeletales Ewing-Sarkom

Desmoplastischer klein- und rundzelliger Tumor (DSRCT)

Extrarenaler Rhabdoidtumor

Perivaskulärer Epitheloidzelltumor (PEComa)

Undifferenziertes Sarkom (pleomorph, epitheloid, spindellzellig, rundzellig)

Leiomyomatosis peritonealis disseminata

neuroendokrin

Malignes Paragangliom

Malignes Phäochromozytom

Paragangliom

Phäochromozytom

Neurofibrom

Schwannom

Ganglioneurom

Ganglioneuroblastom

sekundär

Peritoneale Metastasierung (PM)

Lymphknotenmetastasen

Metastasen anderer Organtumoren

Pseudomyxoma peritonei (high-grade, low-grade PMP)

Lymphome

sonstige, tumorähnlich

Lipom

Fibrom

Lymphangiom

Myxom

Hämangiom

Solitäre fibröser Tumor

Pelvine Fibromatose

Kalzifizierender fibröser Tumor

Desmoid-ähnliche Fibromatose

Mesotheliale Hyperplasie

Peritoneale Inklusionszyste

Transitionalzellmetaplasie kartilaginäre, ossäre Metaplasie

Endometriose

Endosalpingiose

Histiozytäre Knoten

Ektope Deziduose

Splenose

inflammatorisch

Inflammatorisch myofibroblastischer Tumor

Sklerosierende Mesenteritis/Peritonitis

Retroperitoneale Fibrose (M. Ormond)

Abszess

Tuberkulose

zystisch

Zystisches Lymphangiom

Dermoidzyste

Pseudozyste

Echinokokkuszyste

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Abb. 1 Computertomografie mit Darstellung einer peritonealen Metastasierung eines kolorektalen Karzinoms im rechten Oberbauch mit Impression der Leberoberfläche.

[Abb. 2] fasst das diagnostische Vorgehen bei peritonealen Raumforderungen in einem Algorithmus zusammen. Im Rahmen des Stagings peritonealer Malignome ist insbesondere die Abgrenzung zu retroperitonealen Lymphknotenmetastasen von Bedeutung. Auf die weiterführende Diagnostik der retroperitonealen Tumoren, deren Besonderheiten und Differenzialdiagnosen soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. Hierzu sind diverse diagnostische Algorithmen publiziert [9] [10].

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Abb. 2 Diagnostischer Algorithmus für peritoneale/retroperitoneale Tumore.

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Anatomie des Peritoneums

Die Anatomie des Peritoneums sowie der peritonealen und extraperitonealen Räume und Grenzstrukturen ist sowohl für die peritoneale Metastasierung als auch für deren Diagnostik und eine mögliche chirurgische Therapie von entscheidender Bedeutung. Das Peritoneum besteht aus dem Peritoneum parietale, welches die Abdominalhöhle im Bereich des Zwerchfells und der Bauchdecken sowie im kleinen Becken bis zur peritonealen Umschlagsfalte von innen bedeckt, und dem Peritoneum viscerale, welches den Großteil der abdominellen Organe und das Darmmesenterium überzieht. Die Bursa omentalis ist ebenfalls von Peritoneum ausgekleidet. Nach dorsal schließt sich der Retroperitonealraum an. Extraperitoneal liegen u. a. Nieren, Nebennieren, Ureteren und Harnblase, Vagina und Prostata, mittleres und unteres Rektum sowie Aorta und V. cava. Der Intraperitonealraum lässt sich in 3 Kompartimente einteilen: (1) den supramesokolischen Raum (SMR) mit dem rechten SMR inklusive Bursa omentalis und dem linken SMR, (2) den inframesokolischen Raum (IMR) mit der rechten und linken parakolischen Rinne sowie dem rechten und linken IMR und (3) das Becken mit dem paravesikalen und dem rektovesikalen bzw. rektouterinen Raum (Douglas-Pouch). Das im Rahmen einer peritonealen Metastasierung häufig betroffene Omentum majus wird dem supramesokolischen Raum zugeordnet [11].


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Peritoneale Metastasierung

Primäre peritoneale Malignome wie das diffuse maligne peritoneale Mesotheliom (DMPM) oder das primäre seröse Adenokarzinom des Peritoneums machen nur einen sehr geringen Teil des peritonealen Tumorbefalls aus. Beim ebenfalls seltenen Low-grade Pseudomyxoma peritonei (PMP), das meistens infolge der Perforation einer Low-grade muzinösen Neoplasie der Appendix vermiformis (LAMN) entsteht, kommt es zur im Verlauf oft massiven intraperitonealen Ansammlung von Muzin. Abzugrenzen ist diese Tumorentität vom muzinösen Adenokarzinom mit infiltrativer Invasion des Peritoneums [12]. Die häufigsten peritonealen Malignome sind allerdings peritoneale Metastasen diverser gastrointestinaler, gynäkologischer und urogenitaler Tumore. Die einzelnen Schritte der klassischen peritonealen Metastasierung sind u. a. für das kolorektale Karzinom gut untersucht. Am Anfang steht die spontane oder Therapie-assoziierte Ablösung einzelner Tumorzellen vom Primärtumor und deren Freisetzung in den intraperitonealen Raum. Anschließend werden die Tumorzellen mit der physiologisch zirkulierenden Peritonealflüssigkeit zunächst ins kleine Becken und weiter über die rechte parakolische Rinne in den subdiaphragmalen Raum transportiert. Über direkte und indirekte Zell-Zell-Interaktionen kommt es zunächst zur Adhärenz einer Subpopulation der zirkulierenden Tumorzellen an Mesothel- oder Endothelzellen und schließlich zur Invasion des peritonealen Stromas. Grundsätzlich kann es insbesondere im Bereich des Zwerchfells durch die Infiltration subperitonealer lymphatischer Lakunen auch zu einer lymphatischen und hämatogenen Metastasierung kommen. Diese drainieren vorwiegend in die mediastinalen substernalen, parasternalen und paraaortalen Lymphknoten sowie die Lymphknoten am Nierenhilus [13]. Sowohl die durch Gravitation, Exkursion des Zwerchfells und Anatomie vorgegebene Zirkulationsrichtung der peritonealen Flüssigkeit als auch die mögliche atypische lymphatische (und hämatogene) Metastasierung über das Peritoneum sollten bei der diagnostischen Beurteilung der Schnittbildgebung besonders beachtet werden. Es treten bevorzugt peritoneale Metastasen im kleinen Becken, entlang der rechten parakolischen Rinne, subdiaphragmal und perisplenisch auf. Das Omentum majus ist ebenfalls sehr häufig betroffen. Das Metastasierungsmuster kann sich allerdings bei den verschiedenen Tumorentitäten, aber auch unabhängig vom Primärtumor stark unterscheiden. Es reicht von großen singulären oder konfluierenden Tumorknoten, wie sie u. a. für das Ovarialkarzinom typisch sind, bis zu einem diffusen kleinknotigen oder auch zuckergussartigen peritonealen Tumorbefall, der beispielsweise bei Magenkarzinomen häufiger vorkommt und oftmals bildgebend nicht fassbar ist. Hinzu kommen gelegentlich typische Metastasen wie der Krukenbertumor als ovarielle Abtropfmetastase des Magenkarzinoms. Grundsätzlich lässt aber allein das Metastasierungsmuster unabhängig von der eingesetzten bildgebenden Modalität bei fehlendem Nachweis eines Primarius keine valide Aussage zur Tumorentität zu.


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Klassifikationssysteme

Diverse Klassifikationssysteme erfassen und quantifizieren den peritonealen Tumorbefall. Die häufigste Anwendung bei peritonealer Metastasierung und primären peritonealen Malignomen findet international der von Paul Sugarbaker implementierte Peritoneal Cancer Index (PCI), der intraoperativ nach Laparotomie oder mit methodenbedingten Einschränkungen auch mittels Laparoskopie (lapPCI) bestimmt wird. Das Abdomen wird in insgesamt 13 Regionen (0–12), zu denen auch 4 Dünndarmregionen gehören, eingeteilt. Jeder Region wird je nach Größe der sichtbaren Tumorknoten ein Wert zwischen 0 und 3 (Lesion Score, LS) zugeordnet, sodass sich abhängig vom Befallsmuster ein PCI zwischen 0 und maximal 39 ergibt ([Abb. 3]) [14]. Der Peritoneal Cancer Index lässt sich auch präoperativ als CT-PCI mittels Schnittbildgebung bestimmen [15]. Koh et al. zeigten in 60 % der Fälle eine Übereinstimmung des CT-PCI mit dem intraoperativ bestimmten PCI. In 33 % der Fälle wurde der peritoneale Tumorbefall im CT unterschätzt, in 7 % der Fälle überschätzt [16]. Für Tumorknoten < 1 cm lag die Sensitivität zwischen 9,1 % und 50 %, für Tumorknoten < 0,5 cm bei lediglich 11 % [15] [16]. Vergleichbare Ergebnisse ergaben sich in einer von Esquivel et al. publizierten Studie mit 52 Patient*innen aus 16 Zentren mit ebenfalls 33 % Unterschätzung des peritonealen Tumorbefalls. Am häufigsten ergaben sich Fehleinschätzungen im rechten oberen Quadranten, gefolgt vom linken unteren Quadranten, rechten unteren Quadranten, distalem Jejunum und distalem Ileum. Allerdings ergab sich nur bei 6 Patient*innen (12 %) eine klinische Relevanz mit Änderung des Therapieregimes [17]. Die Korrelation des bildgebenden mit dem intraoperativen PCI kann durch den Einsatz der kontrastmittelverstärkten und diffusionsgewichteten MRT im Vergleich zur CT gesteigert werden. Low et al. publizierten eine Genauigkeit des MRT-PCI von 84 % bzw. in einer vergleichenden Analyse von 88 % im Vergleich zu 63 % beim CT-PCI [18] [19]. Vergleichbare Ergebnisse konnten auch für das FDG-PET mit diagnostischen Kontrastmittel-CT gezeigt werden [20].

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Abb. 3 Peritoneal Cancer Index (CT PCI).

Der PCI dient nicht nur der standardisierten Deskription des Ausmaßes des peritonealen Tumorbefalls, sondern spielt auch für die Therapieentscheidung insbesondere hinsichtlich einer zytoreduktiven Chirurgie (CRS) und intraperitonealen hyperthermen Chemotherapie (HIPEC) eine wichtige Rolle. Während z. B. Patient*innen mit Pseudomyxoma peritonei auch bei sehr hohem PCI von CRS und HIPEC profitieren [3], sollte das multimodale Therapiekonzept beispielsweise beim Magenkarzinom allenfalls bei einem sehr limitierten lokalen peritonealen Tumorbefall (PCI < 6) diskutiert werden. Da neben der Tumorentität viele weitere Kriterien wie das peritoneale Distributionsmuster, Vorhandensein von Ureterstenosen, Aszites und Dünndarmbefall, aber auch die Histologie uvm. in die Indikationsstellung eingehen, ist die Angabe tumorspezifischer Cut-off-Werte nur sehr eingeschränkt möglich. Goeré et al. publizierten 2015 für das peritoneal metastasierte kolorektale Karzinom (pmKRK) einen Cut-off-PCI von 17 [21]. In einer aktuellen prospektiv randomisierten Studie zu CRS und HIPEC beim pmKRK profitierten in der Subgruppenanalyse nur Patient*innen mit einem PCI zwischen 11 und 15 [22]. Unabhängig davon konnte für das pmKRK ebenso wie für diverse andere Tumorentitäten eine Korrelation zwischen Peritoneal Cancer Index und Gesamtüberleben nachgewiesen werden [23].

Aufgrund der besonderen Bedeutung des Dünndarmbefalles hinsichtlich der Therapieoptionen für Patient*innen mit peritonealen Tumorerkrankungen publizierten Yan et al. ein CT-basiertes Klassifikationssystem ([Tab. 2]). Dieses teilt den Tumorbefall von Dünndarm und Mesenterium anhand radiologischer Kriterien in 4 Klassen (0 bis III) ein und unterstützt damit die nicht invasive präoperative Patientenselektion [24].

Tab. 2

CT-Klassifikation des Dünndarmbefalls nach Yan et al. 2005 [24].

Klasse

Aszites

Dünndarm und Mesenterium betroffen

Verlust der mesenteria-len Gefäßzeichnung

CT-Interpretation

0

nein

nein

nein

normal

I

ja

nein

nein

nur Aszites

II

ja

Verdickung, Kontrast-anhebung

nein

solide Tumorknoten

III

ja

noduläre Verdichtungen, segmentale Obstruktion

ja

Verlust der normalen Architektur

Sugarbaker et al. definierten darüber hinaus 15 radiologische Befundkonstellationen im CT, die das Erreichen einer kompletten makroskopischen Zytoreduktion (CC-0/1) [25] weniger wahrscheinlich machen. Diese beinhalten u. a. die Infiltration von Dünndarm und Mesenterium, retroperitoneale Tumormanifestationen und Lymphknotenfiliae, eine Infiltration der Beckenwand, den Tumorbefall im Leberhilus mit möglicher Gallengangsobstruktion und im Bereich des Omentum minus mit konsekutiver Magenausgangsstenose sowie diverse Formen von Aszites [26]. Diese lassen sich ebenso wie der PCI und die Klassifikation von Yan et al. auf andere diagnostische Modalitäten übertragen.


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Schnittbildgebung: CT, MRT und PET/CT

Die kontrastmittelverstärkte Computertomografie galt lange Zeit als Goldstandard der Stagingdiagnostik bei peritonealer Metastasierung [27]. Ein kleinknotiger Tumorbefall ist allerdings häufig nur schwer detektierbar, sodass der CT-Befund unter Umständen den intraoperativen PCI unterschätzt ([Abb. 4]). Insbesondere kleine Tumorrezidive nach zytoreduktiver Chirurgie können im Rahmen der Nachsorge-CT leicht übersehen bzw. nicht adäquat abgebildet werden ([Abb. 5]). Mit der Weiterentwicklung der MRT, insbesondere dem Einsatz diffusionsgewichteter Sequenzen, sowie der Kombination aus FDG-PET und diagnostischem CT ergeben sich heute zusätzliche diagnostische Optionen. [Abb. 6] zeigt exemplarisch die Darstellung stoffwechselaktiver Bereiche durch eine zusätzliche fokale Anreicherung im PET/CT bei einem muzinösen Adenokarzinom der Appendix vermiformis im Vergleich zur CT. Van’t Sant et al. werteten in einer aktuellen Metaanalyse 24 Studien mit insgesamt 2302 Patient*innen mit peritoneal metastasierten Magen-, Ovarial-, Kolon-, Rektum- und Appendixkarzinomen hinsichtlich Sensitivität und Spezifität der verschiedenen schnittbildgebenden Verfahren aus. Bei den 10 Studien mit FDG-PET kam bei 4 Studien ein Low-dose-CT, bei 4 weiteren eine kontrastmittelverstärkte diagnostische CT und bei 2 Studien lediglich eine FDG-PET ohne CT zum Einsatz. Bei den 7 MRT-Studien nutzten 2 eine kontrastmittelverstärkte MRT, 2 eine diffusionsgewichtete MRT und die übrigen 3 eine Kombination beider Verfahren. Zusammenfassend ergab sich hinsichtlich der Detektion peritonealer Metastasen ein eindeutiger Vorteil des diffusionsgewichteten MRT mit einer Sensitivität von 91 % (CI 84 %-96 %) versus 78 % für PET/CT und 68 % für CT. Die Spezifität bezogen auf die Regionen betrug für das MRT 85 % (CI 78 % –91 %), für das PET/CT 90 % (CI 80 %–96 %) und für das CT 88 % (CI 81 %–95 %). Patientenbasiert erreichte das kontrastmittelverstärkte CT eine Spezifität von 94 % und eine Sensitivität von 70 % [28]. Michielsen et al. publizierten bei Patient*innen mit Ovarialkarzinom hinsichtlich der peritonealen Metastasierung ebenfalls eine Sensitivität der diffusionsgewichteten MRT von 91 %. Für die Detektion retroperitonealer Lymphknoten ergab sich eine Sensitivität von 87 %. Bei beiden Fragestellungen war die diffusionsgewichtete MRT der PET/CT und der CT überlegen. [29] In einer von van’t Sant et al. publizierten retrospektiven Analyse ergaben sich bei 58/158 Patient*innen (43 %) mit peritoneal metastasiertem kolorektalem Karzinom neue Befunde durch eine ergänzende Diagnostik mittels diffusionsgewichteter MRT. Bei 29 Patient*innen (18 %) wurde die Therapieplanung verändert. 3 Patient*innen wurden von einer auf Grundlage der kontrastmittelverstärkten CT geplanten zytoreduktiven Chirurgie (CRS) und hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie ausgeschlossen (HIPEC) [30]. Eine multizentrische prospektive randomisierte Studie in den Niederlanden untersucht aktuell, ob die diffusionsgewichtete MRT zukünftig ein chirurgisches Staging bei Patient*innen mit peritoneal metastasiertem kolorektalem Karzinom ersetzen kann [31].

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Abb. 4 Synchrone peritoneale Metastasierung eines Colon-transversum-Karzinoms mit kleinknotigem Befall des kleinen Beckens in der CT A1, A2 sowie intraoperativ vor B und nach Resektion C des pelvinen Peritoneums. Die Pfeile markieren exemplarisch einige peritoneale Tumorknoten.
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Abb. 5 Lokalisiertes Rezidiv eines benignen multizystischen Mesothelioms mit 8 mm Durchmesser in der MRT, T2w.
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Abb. 6 Muzinöses Adenokarzinom der Appendix vermiformis mit intraluminalem Muzin in der kontrastmittelverstärkten CT (A1–2) und in der PET/CT mit Anreicherung im Bereich der soliden Anteile (B1–4).

In einer von Kim et al. publizierten Metaanalyse ergab sich für die Detektion peritonealer Metastasen für das FDG-PET mit diagnostischem CT (PET/CT) eine Sensitivität von 87 % und eine Spezifität von 92 % [32]. Einschränkungen ergeben sich hier insbesondere bei muzinösen Tumoren, die häufig keine signifikante Anreicherung im FDG-PET zeigen [33]. [Abb. 7] illustriert die verbesserte Darstellung muzinöser Tumorformationen in der MRT im Vergleich zur CT am Beispiel eines interaortocavalen Tumorrezidives bei einer Patientin mit Low-grade Pseudomyxoma peritonei (PMP). Eine Überlegenheit der PET/CT im Rahmen des Stagings bei peritonealer Metastasierung konnte nur gegenüber der MRT ohne Diffusionswichtung nachgewiesen werden [34]. Basierend auf den von Lumpp et al. publizierten Daten ergibt sich allerdings abhängig vom Primärtumor möglicherweise aufgrund der radiologisch oft schwer einzuordnenden postoperativen Veränderungen ein Vorteil der PET/CT bei der Detektion peritonealer Tumorrezidive nach zytoreduktiver Chirurgie (CRS) und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) [35]. Der alleinigen FDG-PET ohne diagnostisches CT kommt heute in der Diagnostik peritonealer Tumorerkrankungen keine Bedeutung mehr zu [36]. Eine noch neue Untersuchungstechnik ist die Kombination des FDG PET mit der MRT (PET/MRT). Erste publizierte Daten weisen auf eine höhere Korrelation zwischen radiologischem und intraoperativen PCI bei Patientinnen mit peritoneal metastasiertem Ovarial- und Endometriumkarzinom ohne vorherige systemische Chemotherapie im Vergleich zur diffusionsgewichteten MRT hin [37]. Zukünftige Studien müssen zeigen, ob dieser Vorteil klinisch relevant ist und die aufwendige Untersuchung möglicherweise für bestimmte Subgruppen von Patient*innen mit peritonealen Malignomen rechtfertigt. Zudem besteht derzeit nur eine sehr geringe Verfügbarkeit der Methode, was den diagnostischen Einsatz zusätzlich limitiert.

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Abb. 7 Interaortocavales retrohepatisches Rezidiv eines Low-grade Pseudomyxoma peritonei in der kontrastmittelverstärkten T1- (A) und fettunterdrückten T2-gewichteten MRT (B) sowie in der CT (C).

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Schlussfolgerung

Die CT Thorax/Abdomen/Becken mit intravenöser, oraler und rektaler Kontrastierung stellt auch im Hinblick auf eine mögliche hämatogene Metastasierung die grundlegende Diagnostik im Rahmen des Stagings primärer peritonealer Malignome und bei peritonealer Metastasierung dar. Sie wird von der Peritoneal Surface Oncology Group International (PSOGI) auch bei Patient*innen mit Pseudomyxoma peritonei (PMP) und peritonealem Mesotheliom als initiale Diagnostik empfohlen [3] [4].

Bei unklaren Befunden hinsichtlich des peritonealen Tumorbefalls kann bei entsprechender therapeutischer Konsequenz die Diagnostik um eine diffusionsgewichtete MRT erweitert werden. Die FDG-PET mit diagnostischer CT sollte sowohl im Rahmen des initialen Stagings als auch im Rahmen der Nachsorge unabhängig von der Tumorentität gezielten Fragestellungen vorbehalten bleiben.

Bei Patient*innen mit auf das Peritoneum beschränkter Erkrankung wie dem Low-grade Pseudomyxoma peritonei (PMP) sollte insbesondere im Rahmen der oft langjährigen und v. a. anfangs hochfrequenten Nachsorge aufgrund der höheren Sensitivität und vor dem Hintergrund einer geringeren Strahlenbelastung die diffusionsgewichtete MRT bevorzugt werden.

Zur besseren Vergleichbarkeit der Befunde und zur Festlegung der therapeutischen Optionen sollte der bildgebende Peritoneal Cancer Index (CT-PCI, MRT-PCI) bestimmt werden.

Für die Nachsorge nach zytoreduktiver Chirurgie (CRS) oder das Restaging während und nach einer systemischen Chemo-, Immun- oder Strahlentherapie sollte grundsätzlich anhand o. g. Kriterien eine einheitliche Bildgebung festgelegt und durchgeführt werden.


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Conflict of Interest

The authors declare that they have no conflict of interest.

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Correspondence

Prof. Dr. Thomas Helmberger
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Klinikum Bogenhausen
Englschalkingerstr. 77
81925 München
Germany   
Phone: +49/89/92 70 22 01   
Fax: +49/89/92 70 26 41   

Publication History

Received: 31 March 2022

Accepted: 08 December 2022

Article published online:
02 March 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

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Fig. 1 Computed tomography of colorectal peritoneal metastasis in the right upper quadrant with impression (“scalloping”) of the liver surface.
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Fig. 2 Diagnostic algorithm for peritoneal/retroperitoneal tumors.
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Fig. 3 Peritoneal Cancer Index (CT PCI).
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Fig. 4 Synchronous peritoneal metastasis arising from transverse colon carcinoma with small tumor nodules in the small pelvis. A1, A2 computed tomography, B before cytoreductive surgery, C after complete pelvic peritonectomy. Arrows indicate small peritoneal tumor nodules.
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Fig. 5 MRI of local recurrence of benign multicystic mesothelioma (diameter 8 mm).
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Fig. 6 Mucinous appendiceal adenocarcinoma with intraluminal mucus. A1–2 contrast enhanced CT, B1–4 PET/CT.
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Fig. 7 Imaging of recurrent retrohepatic low-grade pseudomyxoma peritonei between abdominal aorta and inferior vena cava. T1- (A) and fat-suppressed T2-weighted MRI (B) C computed tomography.
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Abb. 1 Computertomografie mit Darstellung einer peritonealen Metastasierung eines kolorektalen Karzinoms im rechten Oberbauch mit Impression der Leberoberfläche.
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Abb. 2 Diagnostischer Algorithmus für peritoneale/retroperitoneale Tumore.
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Abb. 3 Peritoneal Cancer Index (CT PCI).
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Abb. 4 Synchrone peritoneale Metastasierung eines Colon-transversum-Karzinoms mit kleinknotigem Befall des kleinen Beckens in der CT A1, A2 sowie intraoperativ vor B und nach Resektion C des pelvinen Peritoneums. Die Pfeile markieren exemplarisch einige peritoneale Tumorknoten.
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Abb. 5 Lokalisiertes Rezidiv eines benignen multizystischen Mesothelioms mit 8 mm Durchmesser in der MRT, T2w.
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Abb. 6 Muzinöses Adenokarzinom der Appendix vermiformis mit intraluminalem Muzin in der kontrastmittelverstärkten CT (A1–2) und in der PET/CT mit Anreicherung im Bereich der soliden Anteile (B1–4).
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Abb. 7 Interaortocavales retrohepatisches Rezidiv eines Low-grade Pseudomyxoma peritonei in der kontrastmittelverstärkten T1- (A) und fettunterdrückten T2-gewichteten MRT (B) sowie in der CT (C).