Neonatologie Scan 2023; 12(02): 103
DOI: 10.1055/a-2006-7153
Aktuell
Herz-Kreislauf-System

Nutzen oder Risiko? Bewertung der Indometacin-Prophylaxe bei Frühgeborenen

Die Indometacin-Prophylaxe (PI) ist in der Behandlung sehr unreifer Frühgeborener etabliert. Es wird erwartet, dass das Medikament einen positiven Einfluss auf den Verschluss des Ductus arteriosus hat, dass es vor allem aber die Inzidenz intraventrikulärer Blutungen (IVH) reduziert. In den letzten Jahren sind immer wieder Stimmen laut geworden, die an der Wirksamkeit der Prophylaxe zweifelten und auf die Nebenwirkungen aufmerksam machten.

Fazit

Eine IVH ist eine der Hauptkomplikationen in den ersten Lebenstagen sehr unreifer Frühgeborener. Die seit Jahrzehnten angewendete Indometacin-Gabe zur Prophylaxe vor allem dieser zerebralen Komplikation sollte dem Autorenteam zufolge überprüft werden. Die Wirkung ist nicht gesichert. Die Bedeutung von Nebenwirkungen wird in der Forschungsliteratur zwar kontrovers dargestellt, die klinisch-wissenschaftliche Beobachtung renaler Folgeschäden der Medikation nimmt aber zu.



Publication History

Article published online:
15 May 2023

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