Psychedelische Substanzen haben sich über die letzten Jahre
überraschend zu neuen Hoffnungsträgern für eine Verbesserung
des Therapieerfolgs in der Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen
entwickelt. Auslöser für die Renaissance psychedelischer Therapien
waren nicht allein pharmakologische Innovationen der letzten Jahre, sondern auch
eine steigende Ratlosigkeit angesichts unbefriedigender Therapieergebnisse und
Nebenwirkungen in Langzeittherapien, insbesondere bei schweren und rezidivierenden
depressiven Erkrankungen. Studien der letzten Jahre zeigten erste, vielversprechende
Behandlungserfolge psychedelischer Therapien bei Depressionen, aber auch bei Angst-
und Zwangserkrankungen, Abhängigkeitserkrankungen, sowie in der Verbesserung
des psychischen Zustands bei terminalen somatischen Erkrankungen.