Über den Verlauf einer Krebserkrankung entscheiden häufig eine frühe Diagnose und
die exakte Verlaufskontrolle während der Therapie. Heute weiß man: Der kontrastverstärke
Ultraschall (CEUS: Contrast-enhanced ultrasound) spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Die Kontrastmittelsonografie wird häufig bei der Diagnose von Lebererkrankungen eingesetzt,
da sie es ermöglicht, kleinere Läsionen in der Leber zu erkennen und zu charakterisieren.
In über 90 Prozent der Fälle lassen sich hepatozelluläre Karzinome (HCC) mit einer
kontrastmittelgestützten Sonografie im Frühstadium erkennen.
Entscheidende Ergebnisse dafür lieferte 2019 auch eine Studie der Erlanger Forscherinnen
Professorin Dr. med. Deike Strobel und Privatdozentin Dr. med. Barbara Schellhaas.
Ihre CEUS-HCC-Studie hatte zum Ziel, die diagnostische Genauigkeit des CEUS in der
Diagnostik HCC-suspekter Leberraumforderungen bei Risikopatienten in einem prospektiven,
multizentrischen Ansatz zu standardisieren. Zudem sollte die Anwendbarkeit und diagnostische
Genauigkeit der damals neu entwickelten standardisierten Diagnose-Algorithmen für
die Kontrastmittelsonografie wie ESCULAP oder CEUS LI-RADS in einem klinischen Real-Life-Setting
untersucht werden. 2018 und 2019 wurden Schellhaas und Strobel durch die DEGUM in
ihrem Vorhaben finanziell unterstützt. „Ohne diese Wissenschaftsförderung der DEGUM
wäre die Studie nicht möglich gewesen“, sagt Deike Strobel, Oberärztin der Medizinischen
Klinik 1 am Universitätsklinikum Erlangen, rückblickend.
Nach der Standardisierung des kontrastspezifischen Untersuchungsablaufs und der entsprechenden
Diagnosekriterien wurde die diagnostische Treffsicherheit des CEUS in der Studie mit
der Histologie und der CT- und MRT-Diagnostik verglichen. „Der CEUS ist im Vergleich
zu den anderen bildgebenden Verfahren kostengünstiger, schneller und kann ohne ionisierende
Strahlung durchgeführt werden. Die Kontrastmittelsonografie hat außerdem den Vorteil,
dass sie während des Verfahrens dynamische Bilder in Echtzeit liefern kann, was für
die Beurteilung von Blutfluss und Perfusion in verschiedenen Geweben und Organen von
Vorteil ist“, sagt Barbara Schellhaas, auch vom Universitätsklinikum Erlangen.
Mehrere Studien konnten mittlerweile bestätigen, dass die Kontrastmittelsonografie
bei Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren für Leberkrebs – etwa einer Leberzirrhose,
einer chronischen Hepatitis B oder C oder einer nichtalkoholischen Steatohepatitis
(NASH) – die Erkrankung zuverlässig nachweisen kann.
Förderung wissenschaftlicher Projekte
Die DEGUM bietet jungen Ärztinnen und Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
an, Forschungsprojekte auf vielfältige Art und Weise zu unterstützen. Die Unterstützung
selbst ist unabhängig davon, ob jemand an einer wissenschaftlich orientierten oder
nicht wissenschaftlich orientierten Institution arbeitet. Maßgeblich für eine Unterstützung
ist, dass ein entsprechender Projektantrag formuliert, bei der DEGUM eingereicht und
durch den Wissenschaftsbeirat der DEGUM befürwortet wird. Falls das beantragte Projekt
durch die DEGUM gefördert wird, ist bei Abschluss ein entsprechender Bericht anzufertigen
sowie eine Bestätigung, dass die Mittel sachgerecht eingesetzt wurden. Beides ist
bei der DEGUM einzureichen.
Weitere Informationen: https://www.degum.de/aktivitaeten/wissenschaft/foerderung.html