Die muskuloskelettale Bildgebung wird durch die stetige Entwicklung neuer Verfahren
und Techniken im Bereich der quantitativen und morphologischen Bildgebung sowie durch
KI-basierte Auswertungen immer weiter verbessert. Die Habilitationsschrift „Neue Techniken
zur Optimierung der muskuloskelettalen Diagnostik“ von PD Dr. Alexandra Gersing gewährt
Einblicke in diese Entwicklung.
So wird gezeigt, dass quantitative MRT-Sequenzen, die den Kollagen-, Proteoglykan-
und Wassergehalt des Gelenkknorpels messen, präzise Aussagen zu frühen Knorpelveränderungen
ermöglichen, insbesondere bei Patienteninnen und Patienten mit Risikofaktoren. Dabei
konnten PD Dr. Gersing und ihre Forschungsgruppe nachweisen, dass der Knorpel von
Diabetikerinnen und Diabetikern einer schnelleren Degeneration unterliegt als der
Knorpel von Individuen ohne Diabetes und dass bei übergewichtigen Patientinnen und
Patienten eine Gewichtsreduktion eine Verlangsamung der Degeneration des Gelenkknorpels
und der Menisken bewirken kann. Die Entwicklung neuer quantitativer MRT-Sequenzen
und KI-Algorithmen kommt zudem bei Patientinnen und Patienten mit Knochentumoren und
Frakturen zum Einsatz. Neue Verfahren können aus MRT-Daten CT-ähnliche Bilder generieren,
die bei der Beurteilung von Frakturen und Tumoren Knochen mit hoher Präzision abbilden.
Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen können so eine zusätzliche Strahlenbelastung
und zusätzliche Untersuchungen vermieden werden.
Über den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis
Die Deutsche Röntgengesellschaft vergibt den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis alljährlich
während des Deutschen Röntgenkongresses zum Gedenken an ihren Namensgeber. Der Preis
wird seit 1979 verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Er wird für hervorragende
aktuelle Habilitationsschriften verliehen, die dem Fortschritt der Radiologie dienen.
Eingeschlossen sind Themen aus den Gebieten der diagnostischen, interventionellen
und experimentellen Radiologie sowie der Medizinphysik. Die Arbeit, die in der Regel
bei Einreichung der Bewerbungsunterlagen nicht älter als drei Jahren sein sollte (entscheidend
ist hier das Annahmedatum der Habilitationsschrift), muss in deutscher oder englischer
Sprache abgefasst sein und sollte noch nicht ausgezeichnet worden sein. Die Autorin
oder der Autor muss Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft sein.