Die Diagnostik der Kolonpolypen basierte in früheren Jahren auf der radiologischen
Darstellung mittels Doppelkontrastmethode. Im Jahr 1968 konnten die flexible Sigmoidoskopie
und 1969 die Koloskopie eingeführt werden. Der Durchbruch in der Diagnostik und Therapie
gelang 1971 mit der Etablierung der vollständigen endoskopischen Koloskopie und der
endoskopischen Polypektomie im rechten Kolon. Ab dieser Zeit war die histologische
Aufarbeitung und damit die Prognosebeurteilung möglich. Bleibende wissenschaftliche
Verdienste auf diesem Gebiet haben sich die Ärzte Peter Deyhle, Rudolf Ottenjann,
Meinhard Classen und Ludwig Demling erworben [1]. Kolorektale Adenome sind Vorstufen kolorektaler Karzinome und werden entsprechend
der WHO-Klassifikation nach ihrer Morphologie und dem Schweregrad der zellulären Atypien
eingeteilt. Dabei wird das morphologische Bild durch den Weg der Karzinogenese (Tumorentstehung)
geprägt. In die Klassifikation geht somit die molekulare Basis der Tumorentstehung
ein.