Journal Club AINS 2024; 13(01): 16-18
DOI: 10.1055/a-2235-0388
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Biomarker für Neurodegeneration können postoperatives Delir vorhersagen

Das postoperative Delir ist eine häufige und schwerwiegende kognitive Erkrankung, die 10–60 % der Patienten nach einer größeren Operation betrifft. Das Delir ist ein akuter Verwirrtheitszustand, der durch Veränderungen der Aufmerksamkeit, des Bewusstseins und des organisierten Denkens gekennzeichnet ist. Das Auftreten eines Delirs ist mit einer verminderten langfristigen körperlichen und kognitiven Funktion verbunden. Das Verständnis der Pathophysiologie des postoperativen Delirs und seines Zusammenhangs mit langfristigen kognitiven Veränderungen ist wichtig für die Entwicklung geeigneter Forschungsansätze, die sich mit dem Mechanismus dieses Zusammenhangs befassen.

Fazit

Zusammenfassend liefert die Studie der Autoren Hinweise darauf, dass bestimmte vor der Operation gemessene Biomarker einer Neurodegeneration möglicherweise prognostische Bedeutung für die Vorhersage eines postoperativen Delirs haben. Plasma-Biomarker können bei der Überwachung der präklinischen Phasen neurodegenerativer Erkrankungen von Nutzen sein. Diese Ergebnisse bedürfen einer weiteren Bestätigung sowie einer langfristigen Nachbeobachtung, so die Autoren. Mögliche Limitationen der Studie könnten in der Auswahl der Biomarker, der Lagerzeit der Proben, der monozentrischen Durchführung und dem Nachbeobachtungszeitraum bestehen.



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Article published online:
29 February 2024

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