Der Begriff „Adoleszenz“ umfasst den Zeitraum von der späten Kindheit bis zum Erwachsensein.
Mit dem Wachstumsschub und den emotionalen Herausforderungen in dieser Entwicklungsphase
finden sowohl physische als auch psychosoziale Veränderungen statt. Im Sport bedeutet
dies, dass neben dem Jugendlichen selbst auch das private sowie das sportliche Umfeld
diesen individuellen Anforderungen gerecht werden müssen. Der biologische Altersunterschied
– also der unterschiedliche Entwicklungsstand–, der innerhalb der Pubertät bei Gleichaltrigen
bis zu 6 Jahre betragen kann, muss hier besonders berücksichtig werden. Weitere relevante
Themen in dieser Lebensphase sind der Zeitpunkt und das Ausmaß der Spezialisierung
auf eine einzige Sportart. Wenn auch umstritten, so sprechen sich doch mehrere Consensus
Statements gegen eine frühe Sportspezialisierung aus, da nicht nur mehr Überlastungsverletzungen,
sondern auch mehr Burnouts bei früh spezialisierten Kindern und Jugendlichen auftreten
[1]. Dies unterstreicht die Bedeutung der Trainingsdosierung und der Trainingsinhalte
in dieser Lebensphase. Der Einführungsartikel von Amanda Johnson bringt uns diese
zwei wichtigen Aspekte in der Adoleszenz näher.
Zu den typischen Überlastungsschäden im Jugendalter zählen die Osteochondrosen, allen
voran der Morbus Osgood-Schlatter. Dieser häufigen Erkrankung widmen sich der Vertiefungsartikel
von Clara Guldhammer Vad sowie der Praxisfall von Angela Worni. Um das Ganze abzurunden,
beschäftigen sich auch die Rubriken „On the field“ und „Update“ mit Athleten im Wachstum.
Wir hoffen, euch mit der vorliegenden Ausgabe ein paar Ideen und Gedankenanstöße zu
geben, und wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Martina Leusch