Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2025; 20(04): 401-421
DOI: 10.1055/a-2305-9676
Systemerkrankungen

Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen (Teil 1)

Anne Weidlich
,
Klaus-Dieter Schaser
,
Doreen Winkler
,
Elisabeth Mehnert
,
Hagen Fritzsche
Preview

Der Beitrag fasst die grundlegende Einordnung und Klassifizierung benigner Knochentumoren und tumorähnlicher Läsionen zusammen, von denen die Mehrheit in der Regel keine spezifische Therapie benötigt; es handelt sich um sog. „Leave me alone Lesions“. Das Management dieser Läsionen sowie die Abgrenzung zu malignen Tumoren werden ebenfalls thematisiert.

Kernaussagen
  • Die Mehrheit der benignen Tumoren und tumorähnlichen Läsionen erfordert in der Regel keine spezifische Therapie, sondern lediglich eine beruhigende Aufklärung des Patienten (typische „Leave me alone“-Läsionen).

  • Die Einteilung gutartiger Knochentumoren erfolgt nach der WHO-Klassifikation, die Stadieneinteilung nach Enneking.

  • Differenzialdiagnostisch kommen maligne Knochentumoren in Betracht, die ausgeschlossen werden müssen.

  • Die häufigsten benignen Knochentumoren sind Osteochondrome und Enchondrome, gefolgt von Osteoidosteomen und Chondroblastomen.

  • Die Differenzierung chondrogener Tumoren kann bildmorphologisch und histopathologisch herausfordernd sein, und die abschließende Diagnose ist oftmals nur im Verbund aus Histopathologie und radiologischem Erscheinungsbild möglich, jedoch essenziell, da sekundäre maligne Entartungen und Metastasen möglich sind.

  • Bei der Behandlung der fibrösen Dysplasie, des Morbus Paget, aber auch der primären aneurysmatischen Knochenzyste und des Riesenzelltumors (s. Teil 2 des Beitrags [9]) sind systemische medikamentöse Therapien zur Hemmung des tumorbedingten gesteigerten Knochenabbaus in Erwägung zu ziehen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. August 2025

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