Nephrologie aktuell 2024; 28(08): 372-380
DOI: 10.1055/a-2332-8460
Schwerpunkt
Transplantation

Immunsuppression bei COVID-19 nach Nierentransplantation

Empfehlungen zur Anpassung der immunsuppressiven Therapie
Stefan Thorban
1   Transplantationszentrum, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
,
Edouard Matevossian
1   Transplantationszentrum, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
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ZUSAMMENFASSUNG

Das SARS-CoV2-Virus (SARS-CoV-2: „severe acute respiratorysyndrome coronavirus 2“) und die dadurch ausgelöste COVID-19-Erkrankung (COVID-19: „corona virus disease of 2019“) stellen ein erhebliches Risiko für Patienten nach einer Nierentransplantation dar, da in dieser Personengruppe viele Betroffene an fortgeschrittenen Organdysfunktionen und hoher Komorbidität leiden. Damit verbunden ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf oder einen tödlichen Ausgang nach einer SARS-CoV-2-Infektion in dieser stark immunsupprimierten Patientengruppe. Neben den häufig bestehenden Komorbiditäten kann die erforderliche therapeutische Immunsuppression zu einer über 20-prozentigen Mortalität nach der Nierentransplantation führen. Die klinische Symptomatik und etablierte Risikofaktoren wie in der Allgemeinbevölkerung unterstützen diese Erkenntnisse. Es stellt sich die Frage, wie die immunsuppressive Therapie an die Behandlung von Menschen angepasst werden sollte, die nach einer Nierentransplantation an COVID-19 erkranken. Hierzu werden derzeit noch zahlreiche Studien ausgewertet, Empfehlungen für diese Erkrankungssituation sind in diesem Beitrag zusammengefasst.



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Article published online:
15 October 2024

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