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DOI: 10.1055/a-2350-0023
Motivation und Erfolgsfaktoren in der radiologischen Forschung in Deutschland – Ergebnisse einer Umfrage der AG Methodik und Forschung
Article in several languages: English | deutschZusammenfassung
Ziel
Untersuchung der Motivation und Identifikation von Erfolgsfaktoren in der radiologischen Forschung in Deutschland.
Material und Methoden
Mittels einer deutschsprachigen Online-Umfrage (54 Fragen, Zeitraum: 3,5 Monate) wurden demografische Aspekte, intrinsische und extrinsische Erfolgsmerkmale sowie persönliche und organisatorische Erfolgsfaktoren auf Basis eines Karriere-Erfolgsmodells abgefragt. Die Umfrageergebnisse wurden deskriptiv beschrieben. Die Zusammenhänge zwischen Erfolgsfaktoren und Erfolgsmerkmalen wurden anhand linearer, binär-logistischer und multinominaler Regressionsmodelle untersucht.
Ergebnisse
176 Personen (164 wissenschaftlich Aktive, 10 nicht wissenschaftlich Aktive) haben an der Umfrage teilgenommen. Die Mehrheit der Teilnehmenden (80%, 139/174) war an einer Universitätsklinik tätig. 32% hatten als höchsten akademischen Titel einen Privatdozenten- oder Professorentitel (56/173). Die Hauptmotivation der Forschenden war intrinsisches Forschungsinteresse (55%, 89/163) gefolgt von der Steigerung der eigenen Karrierechancen (25%, 41/163). Als Faktoren für intrinsischen Erfolg wurden identifiziert: i) Unterstützung durch die Abteilungsleitung (Estimate=β=0,26, p<0,001), ii) gute Work-Life-Balance (β=0,37, p<0,001) sowie iii) die Bereitschaft, Wissenschaft auch nach Erreichen des Karriereziels auszuüben (β=0,16, p<0,016). Relevante Faktoren für extrinsischen wissenschaftlichen Erfolg waren Mentoring, regelmäßige Freistellungstage und fachgesellschaftliches Engagement.
Schlussfolgerung
Forschende in der deutschen Radiologie sind hauptsächlich intrinsisch motiviert. Aus der Literatur bekannte Faktoren, die intrinsischen und extrinsischen wissenschaftlichen Erfolg bedingen, konnten in dieser Arbeit bestätigt werden. Die Kenntnis dieser Faktoren erlaubt eine gezielte systematische Förderung und könnte so den wissenschaftlichen Erfolg in der deutschen Radiologie steigern.
Kernaussagen
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Hauptmotivation radiologischer Forschung in Deutschland ist intrinsisches Forschungsinteresse, gefolgt von Karrierechancen.
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Faktoren für intrinsischen Erfolg sind gute Work-Life-Balance und Unterstützung durch die Abteilungsleitung.
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Faktoren für extrinsischen Erfolg sind Mentoring, fachgesellschaftliches Engagement und regelmäßige Forschungsfreistellung.
Zitierweise
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Wegner F, Heinrichs H, Stahlmann K et al. Motivation and success factors in radiological research in Germany – results of a survey by the Methodology and Research Working Group of the German Radiological Society. Fortschr Röntgenstr 2024; DOI 10.1055/a-2350-0023
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Einleitung
Wissenschaftliche Aktivitäten sind für den Fortschritt einer medizinischen Fachdisziplin und die hohe Qualität der Patientenversorgung von großer Bedeutung [1] [2]. Neben Krankenversorgung und Lehre ist die Wissenschaft zudem zentrales Element der akademischen Radiologie.
Durch steigende Arbeitsverdichtung [3] und zunehmenden Fachkräftemangel kann die Durchführung erfolgreicher und nachhaltiger Forschungsaktivitäten sehr anspruchsvoll sein. In diesem Zusammenhang ist die Kenntnis, Bereitstellung und Förderung wissenschaftlicher Erfolgsfaktoren entscheidend, um auch zukünftig die Qualität wissenschaftlicher Aktivitäten in der Radiologie zu garantieren.
Die objektive Messbarkeit wissenschaftlichen Erfolgs stellt eine Herausforderung dar und ist Gegenstand fortlaufender Diskussion [4] [5] [6] [7]. Das Comprehensive Career-Success Model for Physician–Scientists von Rubio et al. beschreibt Faktoren, die akademischen Erfolg in der Medizin bedingen und Merkmale, die den resultierenden Erfolg kennzeichnen [8]. Die Autoren unterscheiden zwischen persönlichen und organisatorischen Erfolgsfaktoren sowie intrinsischen und extrinsischen Erfolgsmerkmalen.
Zahlreiche Arbeiten haben in den vergangenen Jahren Aspekte des beschriebenen Modells in internationalen, nicht-radiologischen Umgebungen bestätigt. So konnten z.B. Mentoring, Netzwerke und geschützte Forschungszeiten als relevante organisatorische Erfolgsfaktoren identifiziert werden [8] [9] [10] [11]. Die Motivation der Forschenden wurde als relevanter persönlicher Erfolgsfaktor beschrieben [7]. Die Kenntnis solcher Faktoren erlaubt ihre Berücksichtigung und Integration in bestehende wissenschaftliche und interpersonelle Strukturen und kann so den Erfolg wissenschaftlicher Aktivitäten steigern. Für das Fachgebiet der Radiologie gibt es bisher keine Untersuchung zu wissenschaftlichen Erfolgsfaktoren.
Ziel dieser Arbeit war es, die Motivation und Erfolgsfaktoren von Forschenden in der deutschen Radiologie zu identifizieren.
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Material und Methoden
Fragebogen
Für die Datenerhebung wurde ein deutschsprachiger strukturierter Fragebogen mit 54 Fragen entwickelt (siehe Supplemente). Der Fragebogen beinhaltete im ersten Teil Fragen zu persönlichen Merkmalen wie Alter, Geschlecht und aktueller Arbeitsposition. Im Falle keiner bestehenden wissenschaftlichen Aktivität des Teilnehmenden wurde die Umfrage nach Erfassung der persönlichen Merkmale beendet.
Für wissenschaftlich aktive Teilnehmende wurden in Anlehnung an das Karriere-Erfolgsmodel von Rubio et al. [8] im zweiten Block Fragen zu persönlichen und organisatorischen Erfolgsfaktoren sowie intrinsischen (z.B. Zufriedenheit) und extrinsischen (z.B. Anzahl wissenschaftlicher Publikationen) Erfolgsmerkmalen gestellt ([Tab. 1]). Auf Basis des Modells wird davon ausgegangen, dass Erfolgsmerkmale durch Erfolgsfaktoren bedingt bzw. begünstigt werden. Um diesen Zusammenhang zu untersuchen, wurden Auswahlfragen verwendet, entweder mit einer einzelnen Antwortmöglichkeit oder Fragen, die auf einer 7-stufigen Likert-Skala beantwortet wurden (1: stimme überhaupt nicht zu; 7: stimme völlig zu). Vor der Versendung des finalen Fragebogens an die Teilnehmenden wurde ein kognitives Pretesting [12] mit fünf Personen verschiedener wissenschaftlicher und klinischer Erfahrungsstufen durchgeführt.
Erfolgsfaktoren |
Erfolgsmerkmale |
In Klammern sind die jeweils in dieser Umfrage erfassten Faktoren und Merkmale genannt. |
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Persönliche Faktoren: Demografische Faktoren (Alter, Geschlecht, Familienstruktur), Psychosoziales Milieu (nicht untersucht), Bildung (Abschlüsse/Titel, Forschungserfahrung), Persönlichkeit (Motivation, Interesse) Organisatorische Faktoren: Institutionelle Ressourcen (Infrastruktur, Unterstützung von Wissenschaft), Training (Didaktische Programme, Forschungserfahrung), Beziehungsfaktoren (Mentoring als Mentee, Netzwerke), Interessenkonflikte (Klinische Verantwortlichkeiten bzw. Freistellung) |
Extrinsische Merkmale: Führungspositionen (Titel), Drittmittel, Publikationen Intrinsische Merkmale: Berufliche Zufriedenheit, Karriere-Zufriedenheit, Lebenszufriedenheit |
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Datenakquisition
Die Datenerhebung wurde im Zeitraum vom 17.03.2023 bis zum 30.06.2023 als anonyme Online-Querschnittsumfrage (Microsoft Forms, Microsoft, Redmond, U.S.A.) durchgeführt. Der Link zum Fragebogen wurde als Teil der monatlichen Newsletter an alle Mitglieder der DRG und des Forums Junge Radiologie (FJR) gesandt. Zusätzlich erfolgte die Aufforderung zur Teilnahme über die Social-Media-Kanäle der DRG (LinkedIn: 5267 Follower, Instagram: 1765 Follower, Stand 01.03.2024) und des FJR (Instagram: 1655 Follower, Stand 01.03.2024).
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Statistik
Die Analyse der Daten erfolgte mit R (Version 4.3.1, R Foundation for Statistical Computing, Wien, Österreich). In der deskriptiven Datenauswertung wurden kontinuierliche Variablen als Mittelwert, Standardabweichung (SD) und Spannweite angegeben. Kategoriale Variablen wurden als absolute Werte sowie relativ in Prozent beschrieben. Antworten auf Likert-Skalen wurden für alle sieben Kategorien als relative Werte in Prozent dargestellt. Um die Verständlichkeit zu erhöhen, wurden in der Verschriftlichung der Ergebnisse die Kategorien 1 bis 3 der siebenstufigen Likert-Skala als „Ablehnung“ und die Kategorien 5 bis 7 auf der Likert-Skala als „Zustimmung“ zusammengefasst [13].
Regressionsanalysen wurden für kontinuierliche Variablen mittels linearer Regressionsmodelle, für binäre Variablen mittels binär-logistischer Regressionsmodelle und für multikategoriale Variablen mittels multinominaler logistischer Regressionsmodelle durchgeführt. Die Confounder-Variablen Alter (außer bei der Analyse des Habilitationsalters), Geschlecht, Anzahl der Kinder, Arbeitsposition und Arbeitsinstitution sowie alle Prädiktorvariablen (Erfolgsfaktoren) wurden in die Regressionsmodelle eingeschlossen. Alle Antwortmöglichkeiten der 7-Punkte Likert-Skala (auch die „indifferente“ 4) wurden in den Regressionsanalysen berücksichtigt.
Vor Durchführung der binär-logistischen und multinominalen Regressionsmodelle wurden basierend auf inhaltlichen Überlegungen die relevantesten Prädiktorvariablen ausgewählt, um die Anzahl der Prädiktorvariablen auf diejenigen mit dem größten messbaren Einfluss zu reduzieren. Für die Analysen wurden bei einigen Variablen einzelne Kategorien zusammengefasst. (Kategorie „Höchster Titel“: Dr., PD, Prof., „weniger“ als ein Dr.-Titel; Kategorie „Motivation“: Karrierechancen, intrinsisches Interesse an der Forschung, Sonstige; Kategorie „Freistellungstage“: 0, 1–2, mehr als 2; Kategorie „Freizeitforschung“: 0–40%, 41–80%, >80%; Kategorie „Originalarbeiten als Erstautor“: 0, 1–5 und 6–10, >10; Kategorie „Originalarbeiten als Letztautor“: 0, 1–5 und 6–20, >20; Kategorie „Drittmitteleinwerbungen als Hauptantragssteller“: 0, mindestens 1).
Da nur wenige fehlende Werte in einzelnen Variablen aufgetreten sind, wurde eine available case analysis durchgeführt. Das bedeutet, dass alle jeweils verfügbaren Antworten in die Auswertung miteinbezogen wurden. Da nur einmal die Geschlechtskategorie „divers“ angegeben wurde, wurden die Ergebnisse dieser Person nicht in die Regressionsanalysen miteinbezogen. Zudem wurden die persönlichen Merkmale dieser Person zur Wahrung der Anonymität nicht in [Tab. 2] angegeben.
Die Ergebnisse der Regressionsanalysen wurden als Estimate (β) mit p-Werten oder Odds Ratio (OR) mit Angabe des 95% Konfidenzintervalls (95% CI) berichtet. Aufgrund des explorativen Studiendesigns wurden die Daten nicht für multiples Testen adjustiert und alle p-Werte sind deskriptiv zu interpretieren.
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Ergebnisse
Merkmale des Studienkollektivs
Es konnten die persönlichen Merkmale von 173 Teilnehmenden analysiert werden ([Tab. 2]).
Von den insgesamt 174 Teilnehmenden waren 164 wissenschaftlich aktiv und zehn nicht wissenschaftlich aktiv. Die folgenden Ergebnisse und Auswertungen beziehen sich auf die jeweils verfügbaren Antworten der wissenschaftlich aktiven Teilnehmenden.
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Erfolgsfaktoren
Persönliche Erfolgsfaktoren
Die Teilnehmenden der Umfrage waren im Mittel 39,6 Jahre (±10,4) alt und hatten 1 Kind (±1,1). 34% der Teilnehmenden waren weiblich (58/173) und 66% männlich (115/173). Der größte Teil der Befragten (68%, 110/161) war in der angewandten klinischen Forschung aktiv ([Abb. 1]a).


Die Teilnehmenden nannten bei der Frage nach ihrer Hauptmotivation für wissenschaftliche Aktivitäten ein intrinsisches Interesse an der Forschung (55%, 89/163) gefolgt von gesteigerten Karrierechancen (25%, 41/163) ([Abb. 1]b). Die Hälfte (50%, 82/164) der Befragten gab an, der Überzeugung zu sein, dass die eigene Forschung die Patientenversorgung verbessert. 71% (116/163) waren der Ansicht, dass die wissenschaftliche Aktivität die eigenen Karrierechancen steigert. 62% (107/164) der Teilnehmenden gaben zudem an, weiterhin wissenschaftlich aktiv sein zu wollen, auch wenn die eigenen Karriereziele erreicht wurden.
In einer Subgruppenanalyse wurden Unterschiede der Merkmale Geschlecht (weiblich, männlich), Alter (≤35, >35 Jahre) und akademischer Titel (nicht habilitiert, habilitiert) hinsichtlich der Hauptmotivation für wissenschaftliche Aktivitäten untersucht ([Abb. 2]). Männliche Umfrageteilnehmer gaben intrinsische Motivation häufiger an als Teilnehmerinnen (62% bzw. 40%). Frauen nannten als Hauptmotivation häufiger die Verbesserung der Patientenversorgung als männliche Umfrageteilnehmer (17% bzw. 7%). Bei jüngeren Teilnehmenden waren die Karrierechancen häufiger Hauptmotivation als bei älteren Teilnehmenden (33% bzw. 18%). Das intrinsische Interesse wurde von älteren Teilnehmenden häufiger als Hauptmotivation genannt als bei Jüngeren. Dieser Trend ließ sich auch bei Habilitierten und nicht habilitierten Teilnehmenden beobachten.


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Organisatorische Erfolgsfaktoren
57% (99/173) der Teilnehmenden stimmten zu, in ihrer Abteilung eine etablierte wissenschaftliche Infrastruktur vorzufinden ([Abb. 3]). 39% (62/158) der Befragten fühlten sich jedoch bei der Ausübung wissenschaftlicher Aktivitäten nicht ausreichend von der Abteilungsleitung unterstützt.


Die Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche (einschließlich Freistellung für Forschung) betrug im Mittel 50,7 h (±14,5). Der Umfang der Stunden pro Woche mit wissenschaftlichen Aktivitäten belief sich auf 10,0 h (±12,8). Der Aussage „Durch regelmäßige Freistellung nimmt die Qualität von Forschung deutlich zu“ stimmten 95% (156/164) der Teilnehmenden zu. 64% (105/163) der wissenschaftlich aktiven Befragten gaben jedoch an, keine Freistellungstage für wissenschaftliche Aktivitäten zu erhalten ([Abb. 1]d). 53% (86/163) der Teilnehmenden haben mehr als 60% ihrer gesamten wissenschaftlichen Tätigkeiten in ihrer Freizeit ausgeübt ([Abb. 1]c). 31% (51/164) der Befragten stimmten der Aussage zu „Ich habe das Gefühl eine gute Work-Life-Balance zu haben“ ([Abb. 3]).
124 von 164 Teilnehmenden (76%) gaben an, nicht an einem strukturierten wissenschaftlichen Programm teilgenommen zu haben ([Tab. 3]). 55% (90/164) der Befragten haben jedoch ein wissenschaftliches Mentoring erfahren. 67% (60/90) der Mentorinnen und Mentoren hatten dabei die Position einer Oberärztin bzw. eines Oberarztes inne. Der Aussage „Das Mentoring hatte relevanten Einfluss auf meine wissenschaftliche Karriere“ stimmten 76% (68/89) der Befragten zu. Aktives Engagement in radiologischen Fachgesellschaften bejahten 43% (70/164) der Teilnehmenden. 70% (48/69) der fachgesellschaftlich Aktiven empfanden dieses Engagement und die damit verbundenen Netzwerke als zum eigenen wissenschaftlichen Erfolg zuträglich.
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Erfolgsmerkmale
Intrinsische Erfolgsmerkmale
54% (88/163) der Befragten gaben an, mit ihrer alltäglichen beruflichen Situation zufrieden zu sein ([Abb. 4]). 71% (116/163) stimmten der Aussage „Ich bin mit meinem Karrierefortschritt zufrieden“ zu. 77% (125/163) der Teilnehmenden gaben an, mit ihrem Leben insgesamt zufrieden zu sein.


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Extrinsische Erfolgsmerkmale
54% (93/163) gaben als höchsten akademischen Titel einen Doktortitel an, 14% (23/163) den Titel eines Privatdozenten und 19% (32/163) einen Professorentitel ([Tab. 2]). Das Habilitationsalter betrug 35,7 ± 4,3 Jahre.
56% (91/164) der Befragten gaben an, keine Drittmittel als Hauptantragsteller eingeworben zu haben ([Tab. 4]). 26% (43/164) der Teilnehmenden konnten jedoch ein oder zwei Drittmittelprojekte als Hauptantragsteller akquirieren. 18% (30/164) haben drei oder mehr Drittmittelprojekte eingeworben. Basierend auf eigenen Forschungsarbeiten eingeworbene Drittmittel konnten 37% (60/164) der Teilnehmenden vorweisen.
Die Mittelgeber der Projekte waren homogen verteilt mit dem größten Anteil im Bereich intramuraler Fördermittel (15%) ([Abb. 5]). 20% (33/164) der Befragten konnten mehr als 20 Erstautorenschaften vorweisen ([Tab. 4]). 18% (29/164) der Befragten hatten hingegen noch keine Originalarbeit als Erstautorin bzw. Erstautor publiziert. 47% (76/164) der Teilnehmenden hatten als Letztautorin/Letztautor keine Originalarbeit veröffentlicht. 21% (34/164) hatten hingegen ein bis fünf Letztautorenschaften.


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Zusammenhänge zwischen Erfolgsfaktoren und Erfolgsmerkmalen
Die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation stand im positiven Zusammenhang mit der Unterstützung durch die Abteilungsleitung (β=0,26, p<0,001), der Work-Life-Balance (β=0,37, p<0,001) sowie der Bereitschaft, Wissenschaft auch nach Erreichen des Karriereziels auszuüben (β=0,16, p<0,016) ([Abb. 6]a). Das Gefühl von Zufriedenheit mit dem eigenen Karrierefortschritt zeigte keinen Zusammenhang mit den getesteten Erfolgsfaktoren ([Abb. 6]b). Die Zufriedenheit mit dem Leben ging in signifikantem Maße mit einer guten Work-Life-Balance einher (β=0,24, p<0,001) ([Abb. 6]c). Die Freistellung für Forschung zeigte einen nicht signifikanten negativen Zusammenhang mit den Zufriedenheiten ([Abb. 6]a–c). Das Habilitationsalter wies keinen signifikanten Zusammenhang mit den untersuchten Erfolgsfaktoren auf ([Abb. 6]d).


Das Einwerben von Drittmitteln auf Basis eigener Forschungsarbeiten stand im Zusammenhang mit der Aktivität in radiologischen Fachgesellschaften (OR 4,54 [95% CI 1,33–17,81]) und dem Vorhandensein von ein bis zwei (OR 6,67 [95% CI 1,02–56,69]) oder mehr als zwei Freistellungstagen pro Monat (OR 17,93 [95% CI 2,69–166,05]) ([Tab. 5]). Teilnehmende, die Drittmittel als Hauptantragsteller eingeworben haben, waren zudem bedeutend häufiger in radiologischen Fachgesellschaften aktiv als Personen ohne eingeworbene Drittmittel (OR 6,50 [95% CI 2,04–24,77]).
Personen mit Doktor-, Privatdozent- oder Professorentitel waren signifikant häufiger Teil von Mentoring-Beziehungen als Mentee im Vergleich zu Teilnehmenden ohne Titel (OR 5,97 [95% CI 1,18–30,25], OR 16,39 [95% CI 1,51–178,40], OR 18,24 [95% CI 1,43–232,71]) ([Tab. 6]). Die Wahrscheinlichkeit, ein Mentoring zu erfahren, nahm mit aufsteigenden akademischen Titeln zu. Teilnehmende mit Professorentitel waren zudem signifikant häufiger in Fachgesellschaften aktiv als Personen ohne Titel (OR 22,93 [95% CI 1,28–410,08]).
Teilnehmende, die eine bis fünf Erstautorenschaften oder mehr als zehn Erstautorenschaften bzw. über 20 Letztautorenschaften vorweisen konnten, waren aktiver in radiologischen Fachgesellschaften als Teilnehmende ohne Erst-/Letztautorenschaften (OR 21,33 [95% CI 1,29–352,83], OR 49,29 [95% CI 2,40–1012,04], OR 27,68 [95% CI 2,85–268,70]) ([Tab. 7]). Teilnehmende mit einer bis fünf Letztautorenschaften oder mehr als zehn Originalarbeiten als Erstautoren hatten signifikant häufiger ein bis zwei Freistellungstage pro Monat als Personen ohne Erstautorenschaften (OR 11,67 [95% CI 1,02–134,00], OR 45,59 [95% CI 1,95–1067,83]). Befragte die ein bis fünf Letztautorenschaften vorweisen konnten, hatten bedeutend öfter mehr als zwei Freistellungstage pro Monat im Vergleich zu Personen, die keine als Erstautor publizierten Originalarbeiten vorweisen konnten (OR 12,31 [95% CI 1,06–143,41]).
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Diskussion
Die vorliegende Umfrage diente der Untersuchung von Motivation und Erfolgsfaktoren sowie deren Assoziation zu Erfolgsmerkmalen von forschungsaktiven Radiologinnen und Radiologen in Deutschland. Als Hauptmotivation ergab sich ein intrinsisches Forschungsinteresse gefolgt von gesteigerten Karrierechancen. Extrinsischer wissenschaftlicher Erfolg waren vor allem mit Mentoring und regelmäßiger Freistellung für Forschungsaktivitäten assoziiert. Intrinsischer Erfolg wie Zufriedenheit ging insbesondere mit einer guten Work-Life-Balance und der Unterstützung wissenschaftlicher Aktivitäten durch die Abteilungsleitung einher.
Die Basis dieser Umfrage war das Comprehensive Career-Success Model for Physician-Scientists [8]. Zahlreiche Studien haben in den vergangenen Jahren verschiedene Teilaspekte des Modells bestätigt. So haben Robinson et al. den Karriere-Erfolg von klinischen und translational tätigen Wissenschaftlern untersucht [10]. Sie konnten Persistenz, Resilienz, Initiative, Autonomie sowie persönliche und professionelle Balance als persönliche Erfolgsfaktoren identifizieren. In der Literatur ist zudem die Motivation der Forschenden als persönlicher Erfolgsfaktor beschrieben. Insbesondere die Resilienz sei von der Motivation abhängig [7]. In unserer Umfrage wurde die persönliche Balance bzw. Work-Life-Balance als persönlicher wissenschaftlicher Erfolgsfaktor bestätigt. Ein Zusammenhang zwischen der Art der Motivation und dem wissenschaftlichen Erfolg ließ sich in unserer Arbeit nicht beobachten. Es erfolgte keine Unterscheidung zwischen der Art der Forschung und Motivation. Es bestanden jedoch insbesondere geschlechtsabhängige Motivationsunterschiede für wissenschaftliche Aktivitäten. Männer nannten eine intrinsische Motivation häufiger als Frauen. Letztere gaben hingegen vermehrt an, durch die Verbesserung der Patientenversorgung motiviert zu sein. Eine geschlechtsspezifische Förderung dieser differenten Motivatoren könnte zu einer effizienteren Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses beitragen.
Wir konnten Mentoring, fachgesellschaftliches Engagement, Unterstützung wissenschaftlicher Aktivitäten durch die Abteilungsleitung und Forschungsfreistellung als organisatorische Erfolgsfaktoren identifizieren. Diese Beobachtung bestätigt die von Robinson et al. beschriebenen organisatorischen Erfolgsfaktoren [10]. Dass systemische Unterstützung für weitere Qualifizierung auch von in Deutschland tätigen Radiologinnen und Radiologen erwartet wird, konnte zudem in einer aktuellen Umfrage gezeigt werden [14]. In einer Arbeit, in der die Karrieren von 31 Physician Scientists in den U.S.A. untersucht wurden, konnten unter anderem organisatorische Unterstützung, Rollen-Balance, Autonomie und Mentoring als Erfolgsfaktoren identifiziert werden [9]. Es scheint jedoch auch geografische Unterschiede hinsichtlich wissenschaftlicher Erfolgsfaktoren zu geben. So ergab eine Arbeit aus Singapur im Gegensatz zu Studien aus anderen Teilen der Welt, dass die Studienteilnehmer die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben weder als Hindernis noch als Grund für das Verlassen der akademischen Laufbahn empfanden [11]. In Deutschland werden planbare Arbeitszeiten jedoch von allen Radiologinnen und Radiologen, ausgenommen der Chefärzte, als wichtig erachtet [14], sodass zur Förderung der Forschungsaktivitäten geschützte Forschungszeiten während der Arbeitszeit voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen werden. Die beobachteten Zusammenhänge zwischen wissenschaftlichem Erfolg und fachgesellschaftlichem Engagement unterliegen womöglich einem Bias, da die Umfrage innerhalb der DRG durchgeführt wurde.
Auch Mentoring konnte in den vergangenen Jahren als relevanter Erfolgsfaktor identifiziert werden. Neben der persönlichen Entwicklung werden auch extrinsische Erfolgsmerkmale, wie Publikationen und Drittmitteleinwerbungen durch Mentoring begünstigt [15]. Dieser Zusammenhang bestätigte sich in unserer Umfrage für die Anzahl der Publikationen. Darüber hinaus war der Effekt des Mentorings vor allem in Bezug auf die erreichten akademischen Titel zu beobachten. Mentoring wurde zudem von einer Mehrheit der Teilnehmenden (76%) als entscheidender Einflussfaktor für die wissenschaftliche Karriere benannt. Aspekte, die eine erfolgreiche Mentoring-Beziehung in der Radiologie ausmachen, werden in einer rezenten Arbeit detailliert beschrieben [16]. In dieser wird auch auf den bilateralen Charakter als essenziellen Bestandteil erfolgreicher Mentoring-Beziehungen hingewiesen. Neben einzelnen Mentoring-Beziehungen ist möglicherweise auch die Summe unterstützender persönlicher Beziehungen im Sinne eines Netzwerkes für den akademischen Erfolg relevant [17].
In Umfragen unter Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten in Deutschland wurde eine geringe Anzahl an Freistellungstagen für Forschung beschrieben [17] [18]. So ergab eine Befragung in der Rheumatologie, dass mehr als 70% der Befragten ihre wissenschaftlichen Tätigkeiten in der Freizeit ausübten [18]. In einer Befragung von radiologischen Weiterbildungsassistenten gaben 87% an, den größten Teil ihrer Forschung in der Freizeit zu tätigen [19]. Unsere Umfrage bestätigt diese Beobachtung in einem Kollektiv, das die gesamte klinische Hierarchie inkludiert. Zwei Drittel gaben an, über keine geschützten Forschungszeiten zu verfügen. Fast alle Teilnehmenden waren jedoch von dem positiven Einfluss der Freistellungstage auf den wissenschaftlichen Erfolg überzeugt. Diese Einschätzung wird durch die Ergebnisse der Regressionsanalysen gestützt. Insbesondere die Anzahl der Veröffentlichungen und das erfolgreiche Einwerben von Drittmitteln basierend auf eigenen Forschungsarbeiten stand in signifikantem Zusammenhang mit der Freistellung für Forschung. Somit ist der aus den oben genannten Arbeiten bekannte Erfolgsfaktor der geschützten Forschungszeit auch in der deutschen Radiologie ein entscheidendes Kriterium für erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten.
Unsere Umfrage weist Limitationen auf. Insbesondere die Strichprobengröße in Relation zu der Zahl der kontaktierten Personen (Mitglieder der Deutschen Röntgengesellschaft mehr als 10000) geht mit einer reduzierten Repräsentativität der Ergebnisse einher. Ein Selektions-Bias scheint aufgrund der Zielstellung der Umfrage zu bestehen. Da der Titel bereits „radiologische Forschung“ beinhaltet, könnten sich möglicherweise hauptsächlich wissenschaftlich Aktive angesprochen gefühlt haben. Die große Anzahl von Teilnehmenden mit Privatdozenten- und Professoren-Titel bestätigt diese Annahme und lässt zudem vermuten, dass überproportional viele wissenschaftlich Erfolgreiche an der Umfrage teilgenommen haben. Die Hauptmotivation der Teilnehmenden für ihre wissenschaftlichen Aktivitäten bestand im intrinsischen Forschungsinteresse, gefolgt von der Steigerung persönlicher Karrierechancen. In diesem Zusammenhang könnte der Effekt der sozialen Erwünschtheit einen Einfluss auf die gegebenen Antworten haben [20]. Zudem kann die Kausalität der beobachteten Zusammenhänge mit dem gewählten Fragebogen-Design nicht ergründet werden. Hierfür sind zukünftig komplexe quantitative Längsschnittuntersuchungen insbesondere zum Einfluss einzelner Erfolgsfaktoren auf wissenschaftliche Erfolgsmerkmale notwendig.
Zusammenfassung und Implikationen für die Praxis
Als Hauptmotivation für wissenschaftliche Aktivitäten konnten wir intrinsisches Interesse an der Forschung identifizieren. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren waren Mentoring und geschützte Forschungszeiten. Damit konnten aus der Literatur bekannte Faktoren für wissenschaftlichen Erfolg in internationalen akademischen Systemen in der deutschsprachigen Radiologie bestätigt werden. Um den wissenschaftlichen Erfolg unseres Faches zu steigern, lassen sich auf Basis dieser Umfrage Hinweise zur praktischen Umsetzung ableiten.
Die systematische Initiierung und strukturierte Umsetzung von Mentoring-Beziehungen könnten aufgrund des großen Einflusses auf den wissenschaftlichen Erfolg von großem Nutzen sein. Oberärztinnen und Oberärzte realisieren den größten Teil des Mentorings. Das hohe Erfahrungslevel von Chefärztinnen und Chefärzten qualifiziert sie jedoch in besonderem Maße für Mentoring und birgt somit großes Potenzial für die nachhaltige Wirkung von Mentoring-Beziehungen.
Darüber hinaus sind geschützte Forschungszeiten unabdingbar, um kontinuierlich und produktiv wissenschaftlich aktiv zu sein. Daher sollten strukturierte Förderprogramme, wie die an deutschen Universitätsklinika flächendeckend etablierten Clinician Scientist Programme, als wirkungsvolle Instrumente vermehrt eingesetzt werden [21]. Da die meisten Förderinstrumente jedoch eigene Vorarbeiten voraussetzen, sind Drittmittel-unabhängige Freistellungen für die Forschung vor allem in der Anfangsphase einer wissenschaftlichen Karriere von enormer Relevanz [22]. Durch diese Form der „Starthilfe“ kann vor allem die publikatorische Basis für selbst eingeworbene Drittmittel gelegt werden. Zusätzlich könnte die Integration von Forschungsaktivitäten in den Berufsalltag die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben steigern. Dieser Aspekt zeigte sich in der durchgeführten Umfrage als bedeutender Faktor für die Zufriedenheit der Forschenden.
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Schlussfolgerung
Neben individuellen persönlichen Faktoren sind es insbesondere infrastrukturelle Aspekte, die den Erfolg radiologischer wissenschaftlicher Aktivitäten begünstigen und somit einen bedeutenden Teil der Zukunft unserer Fachdisziplin bestimmen.
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Conflict of Interest
The authors declare that they have no conflict of interest.
Danksagung
Die Autoren danken Frau Dr. Claudia Donth von der DRG für die Unterstützung bei der technischen Umsetzung der Umfrage.
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Correspondence
Publication History
Received: 25 March 2024
Accepted after revision: 03 June 2024
Article published online:
25 July 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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