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DOI: 10.1055/a-2392-2741
Digital Health in der Psychiatrie – Potentiale und Risiken
Digital Health in Psychiatry – Potentials and RisksAuthors
- Digital Health – Begriffsklärung und Einsätze in der Psychiatrie
- Potentiale und Risiken durch Digital Health in der Psychiatrie
- Literatur
Digital Health – Begriffsklärung und Einsätze in der Psychiatrie
Digital Health steht für den Einsatz und die Weiterentwicklung digitaler Technologien zur Verbesserung der Gesundheit [1]. Im Bereich der Psychiatrie bringt diese Form der Gesundheitsversorgung tiefgreifende Veränderungen mit sich, indem sie traditionelle Methoden durch intelligente, zugängliche und vernetzte Technologien ergänzt. Diese Technologien sind nicht nur zentral für die Bereitstellung psychiatrischer Gesundheitsleistungen (z. B. Aufgabenplanung, Ressourcenallokation), sondern verändern auch die Art und Weise, wie Diagnosen gestellt, Behandlungen durchgeführt und PatientInnen betreut werden sowie das Selbst-Management von PatientInnen.
Im psychiatrischen Kontext umfasst Digital Health eine Vielzahl von Anwendungen: von mobilen Gesundheits-Apps wie „Apps auf Rezept“ [2] [3], die Virtual Reality zur Angstexposition oder KI-basierte Chatbots zur Unterstützung der kognitiven Verhaltenstherapie integrieren, über Fitnesstracker und Wearables bis hin zu Smartphone-Daten, die Informationen über Aktivitätsmuster, soziales Verhalten oder Stimmung per Sprachanalyse liefern. Hinzu kommen persönliche Gesundheitsgeräte wie intelligente Medikamentenboxen, Telekonsultationen und Lösungen zum (Selbst-)Monitoring von PatientInnen. Zunehmend, und wie von der WHO [1] befürwortet, wird Digital Health auch mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) verknüpft. Diese Technologien digitalisieren nicht nur das Gesundheitswesen, sondern ermöglichen auch neue Formen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung und bringen zugleich Veränderungen in der Interaktion zwischen PatientInnen und Behandelnden mit sich [4] [5].
Obwohl Digital Health grundlegend auf Technologie basiert, sind soziologische, organisatorische und kulturelle Faktoren keineswegs unbedeutend. Diese müssen sorgfältig berücksichtigt werden und es sollte geforscht werden, wie diese Technologien in das Leben der PatientInnen integriert werden und wie sie in organisatorischen und institutionellen Kontexten eingebettet sind [6]. In der Psychiatrie wird die Digitalisierung nicht nur die Arbeitsumgebung von Gesundheitsfachkräften, sondern auch die Art und Weise, wie PatientInnen betreut werden und sich selbst managen, erheblich verändern [7]. Dies erfordert gezielte Anstrengungen, um unbeabsichtigte Konsequenzen und „Nebenwirkungen“ der Einführung digitaler Gesundheitstechnologien zu adressieren [8].
Digital-Health-Technologien ermöglichen die Erfassung detaillierter, sogar intimer Daten über menschliche Aktivitäten und Zustände – über tägliche Kommunikation bis hin zu physischen Standorten. Diese Gesundheitsdaten können große, bevölkerungsbezogene Kohorten von Individuen schaffen, die mithilfe dieser Daten und KI-Analysen „digital phänotypisiert“ werden können [9]. Solche Daten entstehen oft nicht gezielt durch spezifische digitale Gesundheitsdienste oder Forschungsprojekte, sondern als Nebenprodukt der Verbreitung mobiler Technologien wie Smartphones, Wearables und Social Media. Dies wirft jedoch auch bedeutende regulatorische und ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz, Autonomie, Risiken von Stigmatisierung und Wahlfreiheit. Während Digital-Health-Daten neue Formen persönlicher Einsichten in die Gesundheit ermöglichen, wie sie durch die „Quantified Self“-Bewegung [10] propagiert werden, bewegen sich diese ständigen Selbstüberwachungs- und Optimierungspraktiken auf einer schmalen Grenze hin zu potentiell pathologischen Zuständen, die als IT-nutzungsbezogener Stress, Arbeitsüberlastung, Unterbrechungen, Abhängigkeit und Missbrauch beschrieben werden [11].
Potentiale und Risiken durch Digital Health in der Psychiatrie
Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie digitale Technologien gezielt eingesetzt werden können, um spezifische Versorgungslücken in der Psychiatrie zu schließen und dadurch einen echten Mehrwert für PatientInnen zu schaffen. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Digital Health, insbesondere in der Wirtschaftsinformatik und angrenzenden Disziplinen, wird intensiv diskutiert, wie digitale Gesundheitstechnologien tatsächlich zu einem gesellschaftlichen Mehrwert beitragen können. Dabei werden vier technologie-basierte Mechanismen unterschieden, die Gesundheit fördern sollen: (1.) sensorunterstützt, (2.) vernetzt, (3.) präzise und personalisiert sowie (4.) immersiv [12]. Im Folgenden sollen diese Mechanismen speziell für den Bereich der Psychiatrie betrachtet werden:
1. Sensorunterstützt
Aufbauend auf den Fortschritten der eHealth (elektronische Gesundheit) und mHealth (mobile Gesundheit) ermöglicht die sensorbasierte Datenerfassung nun die Erhebung von Informationen, die zuvor schwer zugänglich oder fehleranfällig waren. Beispielsweise basiert die Evaluation des Erfolgs eines Antidepressivums in der ambulanten Behandlung oft auf retrospektiven Patientenberichten oder Fragebögen, was zu Verzerrungen führen kann. Bei der bipolaren Störung empfehlen Leitlinien das Führen eines kontinuierlichen Stimmungstagebuchs zur Erkennung von Frühwarnzeichen. Sensorunterstützte Wearables könnten papierbasierte Selbstbeurteilungen ergänzen oder ersetzen, indem sie kontinuierliche und objektive Daten liefern. Zahlreiche Pilotstudien untersuchen bereits die Vorhersage manischer und depressiver Zustände durch aktive und passive Daten aus Smartphones und Wearables [13] [14].
Diese Entwicklung wirft jedoch wichtige Fragen zur Validität und Zuverlässigkeit der erhobenen Daten auf. Ein kritisches Beispiel sind KI-Systeme zur „Emotion Recognition“, die behaupten, komplexe Gefühlszustände durch Bildanalyse erkennen zu können: Diese Systeme haben sich bereits in Einstellungsverfahren und Sicherheitskontrollen etabliert, weisen jedoch erhebliche Schwächen auf, wie etwa die Benachteiligung bestimmter Gruppen (z. B. die Zuordnung negativer Emotionen zu schwarzen Personen) [15]. Zudem basiert die Evidenzgrundlage solcher Systeme auf umstrittener psychologischer Forschung, die durch die KI-Industrie unkritisch übernommen wurde [15] [16]. Die Frage, was eine KI tatsächlich misst und welche wissenschaftlichen Belege dahinterstehen, ist daher von hoher Relevanz, insbesondere im Bereich komplexer psychischer Vorgänge und erfordert, dass die Psychiatrie ihr Wissen und Expertise hier aktiv miteinbringt. Der potenzielle Einsatz von KI für die Diagnose psychischer Störungen durch Sprach- und Stimmanalysen oder Bildanalysen wirft ernste Fragen zum Missbrauch und zum Vertrauen in solche Technologien auf, kann aber gleichzeitig das Potential haben, bisherige Fehldiagnosen, die ebenfalls erhebliche Folgen haben können, zu verhindern.
2. Vernetzt
Ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung ist die vernetzende Natur von Digital Health-Technologien, die darauf abzielt, verschiedene Akteure und Systeme miteinander zu verbinden. Dies umfasst die Integration von mobilen Gesundheits-Apps, elektronischen Gesundheitsportalen, Gesundheitsdatenplattformen sowie traditionellen medizinischen Therapien (z. B. medikamentöse Therapien, Psychotherapie) in eine interoperable Gesundheitslandschaft. Beispiele hierfür sind auch Online-Selbsthilfe-Plattformen, die von PatientInnen als hilfreich erlebt werden [17]. Ein zentrales Problem in der aktuellen Versorgung besteht in der Fragmentierung des Versorgungssystems, was in der Praxis zu bürokratischen Hürden, komplizierten Strukturen und einer Diffusion von Zuständigkeiten führt. Hier könnten Digital-Health-Strategien, wie ethisch und partizipativ gestaltete Plattformen sowie die elektronische PatientInnenakte, helfen, bestehende Hürden abzubauen.
Darüber hinaus könnten digitale Tools flexible Kontaktangebote ermöglichen, die einen niedrigschwelligen Zugang für schwer erreichbare Gruppen ermöglichen können, etwa durch Messaging, Telekonsultationen und einfache Terminvereinbarungen [18]. Beispiele wie die GBA-Richtlinie zur ambulanten Komplexbehandlung (KSVPsych-RL) bieten Potenzial für digitale Tools, um Informationsflüsse, Fallbesprechungen und Koordinationsaufgaben digital zu unterstützen und zu erleichtern.
3. Präzise und personalisiert
Durch Fortschritte in Analysemethoden, insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens (ML), sowie die verbesserte Verfügbarkeit und Qualität vorhandener Daten [19], wird zunehmend das Potenzial einer personalisierten und maßgeschneiderten Medizin hervorgehoben („Präzisionsmedizin“). ML entwickelt sich zu einem wichtigen Instrument für Echtzeitvorhersagen sowie für die personalisierte Therapieplanung und Entscheidungsunterstützung [20] [21]. Anwendungsgebiete umfassen etwa den personalisierten Einsatz von Medikamenten oder Psychotherapie [22]. In Großbritannien wurden Chatbots erfolgreich zur Steuerung psychosozialer Angebote eingesetzt, was die Zuweisungsraten insbesondere bei unterversorgten Gruppen wie LGBTQI* Personen erhöhte [23]. Diese Technologien ermöglichen ein umfassenderes Bild von PatientInnen und deren Kontexten und bieten Chancen, die Versorgung bisher benachteiligter Gruppen zu verbessern.
Gleichzeitig werfen diese Entwicklungen wichtige ethische und psychologische Fragen auf. In der synthetischen Biologie, einem Bereich, der Organismen durch das Hinzufügen neuer Fähigkeiten oder unnatürlicher Moleküle neugestaltet [24], beginnen die Grenzen zwischen Technologie und Biologie zunehmend zu verschwimmen. Weiterhin besteht Uneinigkeit bzgl. der Reliabilität der vorhandenen Biomarker in der Psychiatrie [21]. Ein weiteres Beispiel ist „Neuralink“, ein Brain-Computer-Interface, das darauf abzielt, die Heilung von neurologischen Erkrankungen wie Tetraplegie zu unterstützen, aber auch langfristig eingesetzt werden soll um die kognitiven Fähigen gesunder Menschen zu „optimieren“. Während diese Technologien zweifellos vielversprechende medizinische Möglichkeiten eröffnen, rufen sie auch tief verwurzelte Ängste hervor, die in der Psychiatrie bekannt sind. Die Vorstellung einer zunehmenden Verschmelzung von Mensch und Technik kann bei einigen Menschen Befürchtungen wecken, die denen ähneln, die PatientInnen mit psychotischen Störungen äußern – wie die Angst, mit einem Chip implantiert oder manipuliert zu werden. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass wir bei der Weiterentwicklung und Implementierung solcher Technologien nicht nur ihre potenziellen medizinischen Vorteile betrachten, sondern auch die psychologischen und ethischen Implikationen sorgfältig abwägen und unser klinisches Wissen im Bereich Psychiatrie einbringen. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Technologien zu finden z. B. hinsichtlich Fragen von Einwilligung, Autonomie, Zugang und Gerechtigkeitsfragen sowie persönlicher Identität [25].
4. Immersiv
Die zunehmende Nutzung immersiver digitaler Technologien im Gesundheitswesen, wie der Einsatz von Virtual-Reality-Technologien für therapeutische Anwendungen, virtuellen Coaches und Bots [23] [26], erfordert eine sorgfältige Betrachtung. Vielversprechende Einsatzbereiche finden sich etwa in der Behandlung von Angstsymptomen, wie sozialen Ängsten bei Schizophrenie [27], oder in der Cue-Exposition bei Personen mit Alkoholabhängigkeit [28]. Hier können VR-gestützte Trainings in simulierten Umgebungen, beispielsweise in einer Bar, dazu beitragen, die Abstinenz zu fördern. Solche Technologien bieten die Möglichkeit, schwer erreichbare PatientInnengruppen zu unterstützen und bisher aufwändige Expositionsübungen mit geringerem Aufwand ambulant umzusetzen.
Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass PatientInnen durch virtuelle Erlebnisse eine Entfremdung von der realen Welt erfahren, was Bedenken hinsichtlich eines möglichen „Verlusts des Bezugs“ zur physischen Umgebung aufwirft [5] [29]. Die Herausforderung liegt darin, die Vorteile immersiver Technologien zu nutzen und gleichzeitig die Verbindung zu realen Erfahrungen zu bewahren oder sogar zu stärken, indem Ressourcen gezielt eingesetzt werden. Es erfordert eine sorgfältige Abwägung, um sicherzustellen, dass wir die Möglichkeiten digitaler Innovationen nutzen, ohne dabei die wesentlichen menschlichen Erfahrungen und Interaktionen zu vernachlässigen, die für eine wirksame psychiatrische Versorgung von zentraler Bedeutung sind.
Ich möchte dazu ermutigen, sich intensiv mit den Entwicklungen im Bereich Digital Health in der Psychiatrie auseinanderzusetzen. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet zwar neue therapeutische Möglichkeiten, sie stellt uns jedoch auch vor erhebliche ethische und gesellschaftliche Herausforderungen. Es ist daher unerlässlich, dass wir unsere digitalen Kompetenzen weiter ausbauen, um PatientInnen fundiert beraten und aufklären zu können. Gleichzeitig sollten wir aktiv an den ethischen und gesellschaftlichen Debatten teilnehmen bzw. diese anstoßen, die diese Technologien begleiten, um sicherzustellen, dass sie zum Wohle aller eingesetzt werden. Darüber hinaus ist sorgfältige Forschung notwendig, die inter- und transdisziplinär angelegt sein sollte und die Betroffenen eng partizipativ einbezieht. Nur so können wir die tatsächlichen Potenziale und Risiken dieser Technologien vollständig verstehen und sie in einer Weise nutzen, die den hohen Ansprüchen der psychiatrischen Versorgung gerecht wird. Die Zukunft der Psychiatrie wird auch davon abhängen, wie gut wir die digitalen Entwicklungen mit den menschlichen Bedürfnissen in Einklang bringen können.
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Literatur
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. Oktober 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
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