Nervenheilkunde 2024; 43(10): 592
DOI: 10.1055/a-2392-3745
Gesellschaftsnachrichten

Nachwuchstreffen der Jungen DMKG 2024

Stefan Evers
 
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    Nachwuchstreffen der Jungen DMKG 2024 in Tübingen. Quelle: ©Junge DMKG

    In Tübingen fand vom 27. bis 30. Juni 2024 das jährliche Nachwuchstreffen der Jungen DMKG statt. Die Organisation des Treffens übernahm das Team der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen, ein besonderer Dank gilt hierbei Dr. med. Victoria Ruschil und Dipl.-Psych. Dr. phil. Thomas Dresler.

    Die Idee des durch die DMKG finanziell unterstützten Treffens ist, jungen Nachwuchsforschende im Bereich Kopfschmerzforschung und -versorgung einen Raum für interdisziplinäres Netzwerken zu bieten. Das wissenschaftliche Programm umfasst Vorträge aus dem ärztlichen, psychologischen und physiotherapeutischen Bereich. Das Vortragsportfolio beinhaltet unter anderem Promotions- und Masterarbeitsprojekte, Übersichtsvorträge, kurze Fortbildungseinheiten und klinisch interessante Fallvorstellungen aus der Praxis. Hierbei eröffnet sich ein wichtiger wissenschaftlicher Austausch über verschiedene Ansätze, Ergebnisse und methodische Aspekte. Dieser Austausch findet sich auch in den Pausen und im Verlauf des Tages wieder, sodass gemeinsame Ideen genauer besprochen und diskutiert werden können.

    25 Nachwuchsforschende aus Deutschland nahmen dieses Jahr in Tübingen teil. In den wissenschaftlichen Vorträgen wurden die Auswirkungen einer Oxytocin-Rezeptor-Antagonisierung auf Migräne und der Einfluss von Sexualhormonen auf das Polypeptid Pituitary Adenylate Cyclase Activating Polypeptide-38 (PACAP-38) mit Verbindung zum trigemino-vaskulären System diskutiert. Weitere Themen waren der Migräneverlauf unter Pausieren von Antikörpertherapien gegen Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), Hemiplegische Migräne im Tiermodell und die Vorstellung einer Studie zur Erfassung von Markern endothelialer Dysfunktion bei Migräne. Zudem wurden Studienergebnisse zu kutaner Allodynie bei Kindern und Jugendlichen mit Migräne präsentiert. Auch wurde die Rolle von Aufmerksamkeit bei Migräne und mögliche psychotherapeutische Behandlungsansätze in diesem Zusammenhang dargestellt. Anhand einer aktuellen Veröffentlichung wurde diskutiert, ob man Migräne als allostatischen Reset verstehen könnte. In weiteren Präsentationen wurde der Einfluss von Attackenangst auf die schmerzbezogene Behinderung bei Clusterkopfschmerz diskutiert sowie eine spezifische Charakterisierung von Betroffenen mit Migräne bei einer Vorstellung in einem tertiären Kopfschmerzzentrum dargestellt. Des Weiteren wurden erste Studienergebnisse und Methoden eines Projekts zur Optimierung diagnostischer Fragebögen vorgestellt und in diesem Zusammenhang auch Methoden zur Erfassung der Änderungssensitivität von Fragebögen näher beleuchtet. Die Rolle des vaskulären Systems bei Clusterkopfschmerz, die Untersuchung des Blinkreflexes und CGRP als klinischer Biomarker in der Behandlung von chronischer Migräne mit Botulinumtoxin sowie das Zusammenspiel von Kognition und Migräne wurden thematisiert. Zuletzt wurde im Vortragsrahmen ein klinischer Fall aus der Praxis vorgestellt und diskutiert.

    Nach den wissenschaftlichen Vorträgen folgte an den jeweiligen Nachmittagen das kulturelle Rahmenprogramm. Das Kennenlernen der Stadt startete am Hölderlinturm, dem Wahrzeichen Tübingens. Bei der dort beginnenden Stocherkahnfahrt auf dem Neckar wurde bei sommerlichstem Wetter mit Blick auf die malerische Kulisse der studentische Einfluss auf die Stadt in Verbindung mit persönlichen Anekdoten nähergebracht. Im Anschluss folgte die etwas andere Stadtführung, in welcher Tübingen aus der historisch-wissenschaftlichen Perspektive entdeckt und erforscht wurde. Ein gemeinsamer Spaziergang mit Besichtigung des Klosters Bebenhausen sowie das anschließende Public Viewing des EM-Viertelfinalspiels in einem Irish Pub boten viele Gelegenheiten zum Vertiefen des weiteren Kennenlernens und der Erweiterung des eigenen Netzwerkes im Bereich der Kopfschmerzforschung und -versorgung, sodass daraus in Zukunft weitere Projekte entstehen können.

    Antonia Simon und Emily Palloks, Mainz

    Kontaktadresse der DMKG

    Prof. Dr. med. Gudrun Goßrau

    Generalsekretärin und Pressesprecherin

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

    UniversitätsSchmerzCentrum (USC)

    Fetscherstr. 74

    01307 Dresden

    info@dmkg.de

    www.dmkg.de

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    IMPRESSUM

    Prof. Dr. med. Dr. phil. Stefan Evers
    Neurologische Klinik
    Krankenhaus Lindenbrunn
    Am Lindenbrunn 1
    31863 Coppenbrügge

    Publication History

    Article published online:
    10 October 2024

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    Nachwuchstreffen der Jungen DMKG 2024 in Tübingen. Quelle: ©Junge DMKG