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DOI: 10.1055/a-2407-7941
Die Entschädigung nationalsozialistischen Unrechts als Katalysator eines Paradigmenwechsels
Ein Beitrag zur Psychiatriegeschichte der frühen BundesrepublikCompensation for National Socialist Persecution as a Catalyst for a Paradigm ShiftA Contribution to the History of Psychiatry in the Early Federal Republic of Germany
Zusammenfassung
Ziel Die Überlebenden des Holocaust trafen in der Nachkriegszeit bei ihren Anträgen auf Entschädigung für psychische Schädigungen oft auf ablehnend begutachtende deutsche Psychiater, was auf Kritik stieß. Dieser Beitrag untersucht den nachfolgenden Wandel der herrschenden Lehrmeinung zu Traumafolgestörungen.
Methodik Deutschsprachige fachwissenschaftliche Beiträge von 1946 bis 1969 werden auf die darin vertretenen paradigmatischen Auffassungen von der Ätiologie psychischer Störungen nach Krieg und nationalsozialistischer Verfolgung analysiert.
Ergebnisse Erst eine neue Generation von Psychiatern konnte unter Rückgriff auf anthropologische und teilweise auch psychoanalytische Theorieelemente adäquatere psychotraumatologische Konzepte entwickeln. Diese stellten zugleich auch den medizinischen Krankheitsbegriff der Psychiatrie in Frage.
Schussfolgerung Weniger das Fortbestehen antisemitischer Ressentiments, sondern vor allem innerwissenschaftliche Gründe wie ein erfahrungsferner Dogmatismus standen der wissenschaftlichen Fortentwicklung im Weg.
Abstract
Objective After WW II, Holocaust survivors often faced negative assessments by German psychiatrists when claiming compensation for psychological damage, a fact that was met with criticism. This study examines how as a result the prevailing doctrine on trauma sequelae underwent a transformation.
Methods Academic contributions in German language from 1946 to 1969 are analyzed for their para-digmatic views on the etiology of mental disorders after war and Nazi persecution.
Results Only a new generation of psychiatrists was able to develop more adequate psychotraumatological concepts by using anthropological and occasionally psychoanalytic theoretical elements. At the same time this also questioned the medically oriented concept of illness in psychiatry.
Conclusion Less the persistence of anti-Semitic sentiments but rather internal scientific reasons such as an unevidenced dogmatism obstructed the the advancement of science.
Schlüsselwörter
Nationalsozialistische Verfolgung - Bundesentschädigungsgesetz - erlebnisbedingter Persönlichkeitswandel - herrschende Lehre - KrankheitsbegriffKeywords
Nazi persecution - Federal Compensation Act - enduring personality change - prevailing doctrine - concept of illnessPublication History
Received: 10 January 2024
Accepted: 30 August 2024
Article published online:
24 October 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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