Kinder- und Jugendmedizin 2024; 24(05): 330-339
DOI: 10.1055/a-2411-1477
Schwerpunkt

Proteinurie in der Pädiatrie – Diagnostik und Therapieoptionen

Proteinuria in Pediatrics – Diagnosis and Treatment Options

Authors

  • Emilia Marczak

    1   Bereich Pädiatrische Nephrologie, Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Universitätsklinikum Leipzig, Deutschland
  • Olga Hempel

    1   Bereich Pädiatrische Nephrologie, Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Universitätsklinikum Leipzig, Deutschland
  • Niels Ziegelasch

    1   Bereich Pädiatrische Nephrologie, Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Universitätsklinikum Leipzig, Deutschland
  • Katalin Dittrich

    1   Bereich Pädiatrische Nephrologie, Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche Universitätsklinikum Leipzig, Deutschland

ZUSAMMENFASSUNG

Proteinurie ist einer der häufigen Befunde bei pädiatrischen Patienten. Vielfach handelt es sich um einen vorübergehenden, harmlosen Zustand, der durch Fieber oder körperliche Anstrengung verursacht wird. Eine anhaltende oder ausgeprägte Proteinurie muss jedoch zügig weiter abgeklärt werden, da dies ein frühes Anzeichen einer relevanten Nierenschädigung sein kann. Zudem wird die Proteinurie als Progressionsfaktor und starker Prädiktor für das Fortschreiten von Nierenerkrankungen gewertet. Bereits die chronische Ausscheidung geringer Proteinmengen ist nachweislich mit einem erhöhten Risiko für terminales Nierenversagen verbunden. Erfreulicherweise kann das Ausmaß der glomerulären Proteinurie – unabhängig von ihrer Genese – medikamentös beeinflusst werden. Studien haben bestätigt, dass sogar bei genetisch bedingten Nierenerkrankungen mit Proteinurie der Verlust der Nierenfunktion allein durch Reduktion der Proteinausscheidung signifikant verlangsamt werden kann. Daher ist die frühe Identifizierung von Patienten mit Proteinurie bereits im Kindesalter von großer Relevanz.

ABSTRACT

Proteinuria is one of the common findings in pediatric patients. Often, it is a transient and benign condition caused by factors such as fever or physical exertion. However, persistent or pronounced proteinuria requires prompt further investigation, as it can be an early indicator of significant kidney damage. Moreover, proteinuria is recognized as a progression factor and a strong predictor of the progression of kidney diseases. Even chronic excretion of small amounts of protein has been proven to be associated with an increased risk of end-stage renal disease. Fortunately, the extent of proteinuria—regardless of its etiology—can be influenced pharmacologically. Studies have confirmed that even in genetically determined kidney diseases with proteinuria, the loss of kidney function can be significantly slowed by reducing protein excretion. Therefore, early identification of patients with proteinuria in childhood is of great importance.



Publication History

Article published online:
07 October 2024

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