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DOI: 10.1055/a-2459-9184
Bericht aus dem Arbeitskreis Störung der Intelligenzentwicklung
Der AK Störung der Intelligenzentwicklung setzt sich aus Mitarbeitenden in Spezialbereichen für Patienten mit Störung der Intelligenzentwicklung (früher: Intelligenzminderung, geistiger Behinderung) zusammen, die der Tradition des Arbeitskreises gemäß unterschiedlichen Professionen angehören. Der AK befasst sich mit fachlichen und politischen Fragen der psychiatrischen Versorgung von Menschen mit Störung der Intelligenzentwicklung in Deutschland. Er hält enge Kontakte zu Institutionen und Gremien, die mit der medizinischen Versorgung dieser Personengruppe beschäftigt sind, wie z. B. der Deutschen Gesellschaft für seelische Gesundheit bei Menschen mit geistiger Behinderung (DGSGB), der Deutschen Gesellschaft für Medizin für geistige oder mehrfache Behinderung (DGMGB) oder dem Referat „Psychische Störung bei Menschen mit Störung der Intelligenzentwicklung“ der DGPPN.
Wesentliche Aktivitäten des Arbeitskreises sind regelmäßig stattfindende Tagungen:
Im Frühjahr 2024 wurde eine Präsenztagung von Fr. Dr. Corinna Bonaccurso, Oberärztin der Station und Ambulanz für Menschen mit geistiger Behinderung, Autismus und anderen Entwicklungsstörungen des Zentrums für Altersmedizin und Entwicklungsstörungen des kbo-Isar-Amper-Klinikums München-Haar (Chefarzt PD Dr. Jens Benninghoff) ausgerichtet. Schwerpunktthema war die Genetik in der Psychiatrie bei Menschen mit SIE und Autismus Spektrum Störungen. Eine wesentliche Quintessenz war die bei Weitem zu niedrige (veranlasste) Anzahl an genetischen Untersuchungen in allen klinischen Bereichen im Verhältnis zu den erheblich verbesserten diagnostischen Möglichkeiten. Daneben wurden Fälle aus der Münchener Klinik diskutiert, u. a. ein komplexer Fall, der Anlass gab, sich erneut mit der Behandlungsmethode EKT für diese Patientengruppe auseinanderzusetzen.
Hinsichtlich des Selbstverständnisses des Arbeitskreises war bereits im Vorfeld der Tagung eine Diskussion durch das Gründungsmitglied Hr. Michael Marterer angestoßen worden, die aus Zeitgründen nicht abschließend diskutiert werden konnte.
Zur Herbsttagung 2024 lud Hr. Dr. Knut Hoffmann, Stellvertretender Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Klinik des LWL-Universitätsklinikum Bochum, die Gelegenheit gab das o. g. Thema Selbstverständnis des Arbeitskreises zu vertiefen. Nach einer Darstellung der Historie des AK durch Hr. Marterer fokussierte sich die Diskussion auf die früher stärker ausgeprägte Zielsetzung, fachpolitische Überlegungen, Vorschläge und Forderungen zur Entwicklung des Versorgungssystems der Kliniken an die BDK heranzutragen gegenüber der derzeit von vielen AK-Teilnehmenden bevorzugten Sicht als Fachgremium mit fortbildendem Auftrag, bei dem der fachliche Austausch zu Versorgung und Versorgungspolitik sowie die Vernetzung im Vordergrund stehen. Gemeinsam war und ist allen Beteiligten die Zielsetzung der klinisch-psychiatrischen Versorgungspraxis geistig behinderter Patient*innen und insbesondere den Spezialbereichen den richtigen und qualifizierten Stellenwert zu geben.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. Januar 2025
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