Zusammenfassung
Ziel der Studie
Ziel dieser Arbeit war es zu zeigen, ob eine retrospektive Auswertung von
Labordaten aus einem toxikologischen Routinelabor als Instrument zur
Beschreibung der Drogensituation in Deutschland verwendet werden kann.
Hierfür wurden die ermittelten Daten mit den Daten der PREMOS-Studie (1) und
der ESA-Befragung (2) vergleichen.
Methodik
Es wurde ein Datensatz aus dem Jahr 2020 verwendet, der den Kriterien einer
Querschnittstudie entsprach. Verglichen wurde die Anzahl an Aufträgen in
Bezug auf das Geschlecht, das Lebensalter, das nachgewiesene Substitut und
positiven Aufträgen in den jeweiligen Toxidromgruppen. Die statistische
Auswertung fand mittels Pearson-Chi-Quadrat Test und eines Post-Hoc-Tests
statt.
Ergebnisse
Männer konsumierten etwas häufiger als Frauen. Jüngere Patienten hatten
häufiger positive Nachweise von Substanzen aus dem Sympathomimetischen und
dem Sedativen Syndrom und seltener aus dem Anticholinergen Syndrom. Bei
Patienten mit einer nachgewiesenen Buprenorphinsubtitution kam es seltener
zum Beikonsum, als bei einer Methadonsubstitution. Die Ergebnisse spiegelten
in weiten Teilen die Erkenntnisse aus der PREMOS-Studie wieder.
Schlussfolgerung
Zusammengefasst ist die retrospektive Auswertung ein sinnvolles Instrument,
um die Drogensituation in Deutschland zu beschreiben. Vorteilhaft ist der
minimale Kostenaufwand. Zusätzlich kann die Auswertung zukünftig sehr
zeitnah erfolgen was eine hohe Aktualität und Nutzbarkeit für eines
Frühwarnsystems darstellt.
Abstract
Summary Purpose
The aim of this study was to show whether a retrospective analysis of
laboratory data from a routine toxicology laboratory can be used as an
instrument to describe the drug situation in Germany. To this end, the data
obtained were compared with the data from the PREMOS study (1) and the ESA
survey (2).
Methods
A data set from 2020 was used that met the criteria of a cross-sectional
study. The number of orders was compared in relation to gender, age, proven
substitute and positive verifications in the respective toxidrome groups.
The statistical analysis was carried out using the Pearson chi-square test
and a post-hoc test.
Results
Men consumed slightly more frequently than women. Younger patients more
frequently had positive evidence of substances from the sympathomimetic and
sedative syndrome and less frequently from the anticholinergic syndrome.
Patients with a proven buprenorphine substitution were less likely to be
involved in by consumpton than patients with a methadone substitution. The
results largely mirrored the findings of the PREMOS study.
Conclusion
In summary, the retrospective evaluation is a useful instrument for
describing the drug situation in Germany The advantage is the minimal cost.
In addition, the evaluation can be carried out very promptly in future,
which means that an early warning system is highly up-to-date and
usable.
Schlüsselwörter Substanzkonsum - retrospektive Auswertung - Toxidrom - Labordiagnostik - Toxikologie
Keywords substance (ab)use - retrospectetive evaluation - toxidrome - laboratory diagnostics
- toxicology