Zusammenfassung
Hintergrund
Nasenseptumdefekte (NSD) können zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität
führen. Ist der operative Verschluss aufgrund von Defektgröße, -lage oder individueller
Kontraindikationen nicht möglich, stehen Septumobturatoren zur Verfügung. Die Erfassung
der Defektkonfiguration kann analog per Silikonabdruck und digital anhand eines präoperativen
CTs erfolgen. Ziel dieser Studie ist der Vergleich dieser beiden Methoden.
Material und Methoden
Retrospektiv wurden 500 Patienten mit symptomatischen NSD analysiert. Erfasst wurden
u.a. Größe und Lage des Defekts, Art des operativen Verschlusses und die Verschlussrate
bei operativem Verschluss. Bei 19 Patienten war es möglich, die mit einem konventionellen
Abdruck ermittelte Defektgröße und Form mit CT-basierten Daten zu vergleichen. Dazu
wurde der Silikonabdruck in ein Gipsmodell überführt und in einem Modellscanner digitalisiert.
Die CT-Daten wurden ebenfalls in ein 3D-Modell konvertiert und die Defektgröße ermittelt.
Durch dieses Verfahren war ein Vergleich bis auf den hundertstel Millimeter möglich.
Ergebnisse
Die Auswertung der NSD der 19 Patienten und der Vergleich der Ergebnisse von analogen
Silikonabformungen und präoperativen CTs zeigten Abweichungen in 8 von 19 Fällen kleiner
10% und in 13 von 19 Fällen kleiner 20%, wobei die Abweichung bei größeren Defekten
tendenziell geringer ausfiel. Größere Abweichungen lagen vor allem bei zeitlich längeren
Abständen zwischen Abformung und CT vor.
Schlussfolgerungen
Die auf CT-Daten basierte Vermessung von NSD kommt vor allem bei zeitnah erfolgten
CTs und größeren Defekten zu ähnlichen Ergebnissen wie die anhand von Silikonabdrücken
erfolgten Messungen. Weitere klinische Studien sollten untersuchen, ob anhand von
CT-Daten erstellte iSO zu einer ähnlichen klinischen Patientenakzeptanz führen.
Abstract
Background
Septal perforations can severely diminish quality of life. Where surgical closure
is impossible, due to size, location or contraindications, septum obturators offer
an alternative. Defect anatomy can be assessed two ways: analog via silicone impression,
or digitally using preoperative CT scans. This study compares these two methods.
Materials and Methods
Retrospective analysis of 500 patients with symptomatic septal perforations was carried
out, including defect size and location, type of closure and closure rate in surgical
closures. 19 patients qualified for comparison of defect size and shape determined
by conventional impression with CT-based data. For high precision comparison, silicone
impressions were converted into plaster models, then digitally scanned, and CT data
was converted into 3D models.
Results
The analysis of the NSD in the 19 patients and the comparison of the results from
analog silicone impressions and preoperative CT scans revealed deviations of less
than 10% in 8 out of 19 cases and less than 20% in 13 out of 19 cases. The deviations
tended to be smaller in cases of larger defects. Larger deviations were observed when
there were longer time intervals between the impression and the CT scan.
Conclusions
Measurements of NSD based on CT data yield similar results to those obtained from
silicone impressions, particularly when the CT scans are performed in close temporal
proximity and in cases of larger defects. Further clinical studies should investigate
whether iSOs created from CT data result in comparable clinical patient acceptance.
Schlüsselwörter
Nasenseptumdefekt - Septumobturator - CT - 3D-Rekonstruktion - Brückenlappentechnik
- Silikonabformung
Keywords
Septal perforation - Septum obturator - Silicone impression - CT - bridge flap technique
- 3D reconstruction