ergopraxis 2025; 18(04): 14-16
DOI: 10.1055/a-2510-7516
Wissenschaft

Internationale Studienergebnisse

Verbesserte Teilhabe trotz sozialer und emotionaler Herausforderungen – Kinder mit traumatischen Hirnverletzungen

Kognitive Rehabilitation bewirkt signifikante Verbesserung der Teilhabe bei Kindern mit traumatischen Hirnverletzungen. Gleichzeitig kämpfen Betroffene häufig mit sozialen und emotionalen Schwierigkeiten. Zu den Ergebnissen kam Sabina Khan von der Universität St. Augustine for Health Sciences, USA gemeinsam mit einer unabhängigen Forscherin.

In einem Scoping-Review wählten die Forscherinnen für ihre Recherche 13 Studien aus 4 verschiedenen Datenbanken aus. Die Studien stammten aus Kanada, den USA, Australien, Großbritannien, Israel und Mexiko.

Die Ergotherapeut*innen der analysierten Forschungsarbeiten führten verschiedene psychosoziale Interventionen durch, wie Cognitive Orientation to Daily Occupational Performance (CO-OP), App-basierte Coaching-Programme, Virtual Reality (VR), symptomorientierte Beratung und achtsamkeitsbasiertes Yoga.

Die Interventionen verfolgten alle unterschiedliche Ziele. Die kognitive Rehabilitation fördert die Selbstregulation und das Problemlösen der Kinder. Ergotherapeut*innen simulierten mit VR Alltagssituationen wie einkaufen gehen. App-basiertes Coaching fördert die soziale Interaktion der Kinder. Ergotherapeut*innen führten symptomorientierte Beratungen mit Erziehungsberechtigten zur Symptomkontrolle und Alltagsbewältigung durch. Zur Förderung der emotionalen Regulation nutzen sie achtsamkeitsbasierte Yoga-Programme.

Kognitive Rehabilitation, wie CO-OP, lieferte in den analysierten Studien als einzige Intervention signifikante Verbesserungen. In den anderen Interventionen stellten die Forschenden nur eine leichte bis keine Wirkung fest.

Um die psychosozialen Bedürfnisse der Kinder zu bewerten, nutzten Ergotherapeut*innen den Strengths and Difficulties Questionnaire und das Pediatric Quality of Life Inventory (PEDQL).

In den Studien zeigten die Betroffenen vor allem emotionale und soziale Schwierigkeiten, z. B. Probleme in der Kommunikation, in den sozialen Rollen, in der Spielfähigkeit und im Verhalten. Ältere Kinder berichteten über Depressionen, Aggressionen und Angstsymptome.

Bei Kindern mit traumatischer Hirnverletzung wirkt sich die Schädigung oft in vielerlei Hinsicht auf die Teilhabe im Alltag aus und zeigt sich in Alltagsfähigkeiten, wie dem Bewältigen der Hausaufgaben. Ergotherapeut*innen können durch Interventionen der kognitiven Rehabilitation, wie CO-OP, die Kinder in ihrer Verbesserung der Teilhabe unterstützen.

lg

Open J Occup Ther 2025;

DOI: 10.15453/2168-6408.2276

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Eine Alltagsaktivität von Kindern ist das Spielen mit Freund*innen oder Geschwistern. Kindern mit traumatischer Hirnverletzung fällt die Ausführung dieser Tätigkeit zum Teil schwer.Quelle: © K. Oborny/Thieme


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Article published online:
09 April 2025

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