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DOI: 10.1055/a-2554-2674
Einführung des DMKG-Kopfschmerzfragebogens im Oktober 2024
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) hat den DMKG-Kopfschmerzfragebogen entwickelt, um die Erhebung und Dokumentation der Anamnese v. a. bei Patienten mit (v. a. primären) Kopfschmerzen zu vereinfachen. Dadurch wird außerdem die Möglichkeit einer zentrumsübergreifend vereinheitlichten Erhebung geschaffen, die z. B. für Qualitätskontrolle oder Studien genutzt werden kann.
Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen enthält die wichtigsten Punkte der Kopfschmerzanamnese sowie validierte Skalen zur Erfassung von kopfschmerzbezogener Beeinträchtigung, Angst, Depression und Stress, Gesundheitszustand und gesundheitsbezogener Lebensqualität ([ Tab. 1 ]). Es gibt einen Verlaufsbogen für Wiedervorstellungen und ein Zusatzmodul für Clusterkopfschmerzpatienten.
Überbegriff |
Details |
DMKG-Kopfschmerzfragebogen (bei Erstvorstellung) (9 Seiten + Kopfschmerzkalender) |
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Demografische Daten |
Inkl. Gewicht und Größe |
Kopfschmerzdaten |
Beginn der Kopfschmerzen |
Kopfschmerzbehandlung |
Aktuelle und frühere Medikamente mit Gründen für das Absetzen |
Validierte Skalen |
Migraine Disability Assessment (MIDAS) [1] population-based samples of migraine-headache sufferers were identified in the United States (Baltimore, MD |
Komorbiditäten |
Begleiterkrankungen |
Berufstätigkeit und sozialmedizinische Daten |
Inkl. Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeitsrente, Grad der Behinderung |
Kopfschmerzkalender |
Kopfschmerzstärke, -dauer, -charakteristika, Einnahme der Akutmedikation |
Zusatzmodul Clusterkopfschmerz (2 Seiten + Clusterkopfschmerzkalender) |
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Attacken/Woche |
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Verlaufsbogen (6 Seiten + Kopfschmerzkalender) |
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Aktualisierung der genannten Daten (soweit veränderlich) |
Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen steht zur Nutzung als Papierversion und als ausfüllbares PDF zur Verfügung. Es empfiehlt sich, ihn mit einem Kopfschmerzkalender zu kombinieren. Dafür kann entweder der integrierte Papier-/PDF-Kalender genutzt werden, oder die DMKG-App als elektronischer Kalender auf dem Smartphone. Für Clusterkopfschmerzpatienten gibt es äquivalent dazu die DMKG Cluster-App.
Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen weist bewusst Überschneidungen mit dem Deutschen Schmerzfragebogen auf, sodass ein Wechsel in beide Richtungen unter Beibehaltung zentraler Parameter möglich ist. Zusätzlich enthält der DMKG-Kopfschmerzfragebogen essenzielle kopfschmerzspezifische Fragen (z. B. nach der Anzahl der Kopfschmerztage im Monat und der Zahl der Tage mit Akutmedikation im Monat, Kopfschmerzcharakteristika, Begleitsymptomen, aktuellen und früheren Akuttherapien und Kopfschmerzprophylaxen) und verwendet standardisierte Fragebögen zur Schweregradeinschätzung und Verlaufsbeurteilung von Kopfschmerzen (z. B. das Migraine Disability Assessment, MIDAS [1] population-based samples of migraine-headache sufferers were identified in the United States (Baltimore, MD und den Cluster Headache Impact Questionnaire, CHIQ [2] highly disabling primary headache disorder. However, there is little research on CH-related disability, and most of it is based on non CH-specific questionnaires. The aim of this study was to develop a short, CH-specific disability questionnaire.\nMETHODS: The 8-item Cluster Headache Impact Questionnaire (CHIQ). Auch eine Checkliste der Migränecharakteristika entsprechend der Internationalen Kopfschmerzklassifikation (ICHD-3) [3] ist enthalten. Eine Übersicht der Inhalte findet sich in der [ Tab. 1 ].
Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen ist eine Ergänzung des Projekts DMKG-Kopfschmerzregister, das seit 2020 läuft und mithilfe eines digitalen Kopfschmerzfragebogens und der DMKG-App Daten vom Patienten erhebt und für den behandelnden Arzt zusammenführt. Diese Möglichkeit wird v. a. von Zentren und Praxen der spezialisierten Kopfschmerzversorgung genutzt. Die erhobenen und vom Arzt ergänzten Daten werden kontinuierlich für die Versorgungsforschung verwendet [4–7]not all patients benefit and disability continues to be large. To design strategies for improving headache care, real-world data observing standard care is necessary. Therefore, the German Migraine and Headache Society (DMKG. Mit der Bereitstellung einer Papier-/PDF-Version des Kopfschmerzfragebogens möchte die DMKG den Kopfschmerzfragebogen niederschwellig einem weiten Kreis von Patienten und Ärzten zugänglich machen. Da die digitale Dateneingabe einige Vorteile bietet (z. B. automatische Validierung der Eingaben, Berechnung von Skalenwerten, Nutzung der Daten für die Forschung), ist eine digitale Version des Kopfschmerzfragebogens zur allgemeinen Nutzung im Verlauf geplant.
Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen wurde erstmals beim Deutschen Schmerzkongress im Oktober 2024 vorgestellt und steht seitdem für Fachkreise zur Ansicht und nach Registrierung zum kostenlosen Download unter https://www.dmkg.de/dmkg-kopfschmerzfragebogen zur Verfügung. Eine detaillierte Beschreibung wurde im „Schmerz“ veröffentlicht [9].
Patienten sollten den DMKG-Kopfschmerzfragebogen möglichst zu Hause ausfüllen, sodass sie Medikamentennamen, Vortherapien und andere wichtige Informationen zusammentragen können und vorbereitet in die Sprechstunde kommen. Dadurch wird beim Termin Zeit gespart, die für die Beratung der Patienten eingesetzt werden kann.
Zusammenfassend ist der DMKG-Kopfschmerzfragebogen ein weiterer Baustein innerhalb des Angebots der DMKG zur Qualitätssicherung und Verbesserung der Kopfschmerzversorgung in Deutschland. Er ergänzt dabei die bestehenden Komponenten: AWMF-Leitlinien, DMKG-Kopfschmerzregister, DMKG-App und DMKG Cluster-App, Kopfschmerzkalender in mehreren Sprachen (www.dmkg.de), das individuelle Kopfschmerzzertifikat der DMKG, DMKG-Zertifizierung von Kopfschmerzzentren sowie die kostenlose Bereitstellung von umfangreichem Informationsmaterial für Ärzte und Patienten über die Awareness-Kampagne (www.attacke-kopfschmerzen.de).
Ruth Ruscheweyh, München, Victoria Ruschil, Tübingen, Gudrun Goßrau, Dresden
IMPRESSUM
Redaktionelle Betreuung
Prof. Dr. med. Dr. phil. Stefan Evers
Neurologische Klinik
Krankenhaus Lindenbrunn
Am Lindenbrunn 1,
31863 Coppenbrügge
Kontaktadresse der DMKG
Pof. Dr. med. Gudrun Goßrau
Generalsekretärin und Pressesprecherin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) Interdisziplinäres Universitätsschmerzzentrum Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Fetscherstraße 74
01307 Dresden
Telefon: 0351 458 3354
Fax: 0351 458 4389
Die Verantwortung für namentlich gekennzeichnete Artikel liegen bei den jeweiligen Autoren.
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Literatur
- 1 Stewart WF, Lipton RB, Whyte J. et al. Neurology 1999; 53: 988-994
- 2 Kamm K, Straube A, Ruscheweyh R. J Headache Pain 2022; 23: 37
- 3 Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS). The International Classification of Headache Disorders, 3 rd edition. Cephalalgia 2018; 38: 1-211
- 4 Ruscheweyh R, Klonowki T, Goßrau G. et al. J Headache Pain 2022; 23: 74
- 5 Ruscheweyh R, Dresler T, Förderreuther S. et al. Cephalalgia 2023; 43: 3331024231174855
- 6 Ruscheweyh R, Gossrau G, Dresler T. et al. J Headache Pain 2023; 24: 135
- 7 Ruscheweyh R, Förderreuther S, Freilinger T. et al Cephalalgia 2024; 3331024241261077
- 8 Nilges P, Essau C. Schmerz 2015; 29: 649-657
- 9 Ruscheweyh R, Gaul C, Dresler T. et al. Schmerz 2025;
Publication History
Article published online:
01 May 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Stewart WF, Lipton RB, Whyte J. et al. Neurology 1999; 53: 988-994
- 2 Kamm K, Straube A, Ruscheweyh R. J Headache Pain 2022; 23: 37
- 3 Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS). The International Classification of Headache Disorders, 3 rd edition. Cephalalgia 2018; 38: 1-211
- 4 Ruscheweyh R, Klonowki T, Goßrau G. et al. J Headache Pain 2022; 23: 74
- 5 Ruscheweyh R, Dresler T, Förderreuther S. et al. Cephalalgia 2023; 43: 3331024231174855
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- 8 Nilges P, Essau C. Schmerz 2015; 29: 649-657
- 9 Ruscheweyh R, Gaul C, Dresler T. et al. Schmerz 2025;