Diabetes aktuell 2025; 23(04): 145
DOI: 10.1055/a-2560-2336
Editorial

Neue Perspektiven auf die Behandlung von Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung

Antje Bergmann
,
Peter Schwarz

Die Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) bei gleichzeitiger chronischer Nierenerkrankung (CKD) befindet sich in einem spannenden Wandel. Die aktuelle Netzwerk-Metaanalyse von Guo et al. (2025) belegt, dass moderne Wirkstoffklassen wie SGLT-2-Inhibitoren, GLP-1-Rezeptoragonisten und Finerenon substanzielle Fortschritte in der Therapie ermöglichen.

Diese Metaanalyse untersuchte 39 randomisierte Studien mit fast 100 000 Patienten und verglich systematisch Wirksamkeit und Sicherheit dieser Wirkstoffe. Dabei bestätigte sich, dass SGLT-2-Inhibitoren eine überlegene Wirkung auf die Senkung von HbA1c, Blutdruck und Körpergewicht haben. Empagliflozin stach als besonders wirksam hervor, insbesondere bei der Blutzuckerkontrolle und der Senkung des diastolischen Blutdrucks. Parallel zeigte sich Liraglutid, ein GLP-1-Agonist, als führend bei der Reduktion des LDL-Cholesterins. Finerenon, ein nicht-steroidaler Aldosteronantagonist, der zur Behandlung einer chronischen Nierenerkrankung zusätzlich zu Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen zugelassen, wiederum bewies eine überzeugende Reduktion des systolischen Blutdrucks und eine vergleichsweise niedrige Rate an Nebenwirkungen wie Harnwegsinfektionen.

In einer weiteren Metaanalyse wurde untersucht, ob die gleichzeitige Gabe von SGLT-2-Inhibitoren und GLP-1-Agonisten additive Effekte hat. Ergebnis: Beide Medikamentengruppen entfalten unabhängig voneinander ihre kardioprotektiven und nephroprotektiven Wirkungen. Dies untermauert die Sicherheit und Sinnhaftigkeit einer Kombinationstherapie bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko.



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Artikel online veröffentlicht:
25. Juni 2025

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