Rofo 2025; 197(09): 1005-1006
DOI: 10.1055/a-2580-9978
Brennpunkt

Kommentar zu „LUNGE THORAX – Funktionelle Lungen-MRT bei Kindern mit post-COVID-19-Syndrom“

Oliver Rompel
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Kinder und Jugendliche haben nach überstandener SARS-Cov-2-Akutinfektion nicht selten mit länger anhaltenden Beschwerden zu kämpfen, häufig mit Übergang in ein Post-Covid-Syndrom. Zwar ist bei ihnen die Symptomatik oft milder und kürzer ausgeprägt als bei betroffenen Erwachsenen, jedoch leiden auch sie unter Symptomen wie anhaltende Leistungsminderung, Kopfschmerzen oder kardiopulmonalen Problemen. Klinische Lungenfunktionstests ergeben in diesem Zusammenhang oft unauffällige Befunde. Auch in der bildgebenden Diagnostik mittels Röntgen oder MRT kommen – selbst bei Kindern und Jugendlichen mit klinisch ausgeprägten Post-Covid-Symptomen wie anhaltender Dyspnoe, Tachykardie oder bronchialer Hyperreagibilität – in der Regel keine wegweisenden morphologischen Veränderungen des Lungenparenchyms zur Darstellung. Um so bedeutsamer sind die Ergebnisse der vorliegenden Studie: Pöhler et al. konnten nachweisen, dass die funktionelle Lungen-MRT unter Verwendung der PREFUL-MRT-Technik pulmonale Ventilations- und Perfusionsstörungen bei pädiatrischen Patienten mit Post-Covid-Symptomen sicher zu detektieren vermag. Offensichtlich sind die im Rahmen der Studie nach abgelaufender SARS-Cov-2-Infektion detektierten Auffälligkeiten als funktionelles Korrelat für die durch Inflammation des pulmonalen Gefäßendothels entstandenen chronischen Mikrozirkulationsstörungen zu werten. Die vorliegenden Studienergebnisse zeigen zudem auch eine prinzipielle Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Heiss et al. [1].



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Article published online:
19 August 2025

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