Obwohl Vorhofflimmern bei Frauen seltener und später auftritt, leben aufgrund der
höheren
Lebenserwartung mehr Frauen mit Vorhofflimmern, welches bei Frauen mit mehr Symptomen,
geringerer Lebensqualität und mit einem höheren Thromboembolierisiko einhergeht. Erhöhter
Blutdruck ist bei Frauen der Hauptrisikofaktor, während der Body-Mass-Index (BMI)
bei Männern
eine stärkere Rolle spielt. Obwohl die Rolle des Blutdrucks als Risikofaktor gut dokumentiert
ist, ist die Rolle des Pulsdrucks noch ungeklärt. Der Pulsdruck steigt typischerweise
mit
zunehmender arterieller Steifheit, die zu einer erhöhten pulsierenden Belastung des
Herzens,
einer beeinträchtigten linksventrikulären Relaxation und dadurch zu einem erhöhten
Füllungsdruck, mit gestörter Entleerung des linken Vorhofs führt. Obwohl die arterielle
Steifheit mit dem Alter zunimmt, ist der Anstieg des Pulsdrucks therapeutisch beeinflussbar,
sodass der kausale Zusammenhang zwischen erhöhtem Pulsdruck und Vorhofflimmern potenziell
umkehrbar ist. Ziel dieser Studie war es, geschlechtsspezifische Zusammenhänge zwischen
individuellen Langzeittrends eines erhöhten Pulsdrucks und dem zukünftigen Risiko
für
Vorhofflimmern anhand von Daten der bevölkerungsbasierten longitudinalen Tromsø-Studie
1986–2016
zu untersuchen.