Klinische Neurophysiologie 2025; 56(03): 191-192
DOI: 10.1055/a-2616-2949
Geschichte der klinischen Neurophysiologie

Fritz Buchthal – ein Leben als Wissenschaftler

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Fritz Buchthal wurde am 19.08.1907 in Witten/Ruhr geboren, besuchte dort die Schule und legte 1925 das Abitur ab. Schon in jungen Jahren war er an Naturwissenschaften interessiert, besonders an Physik und Biologie, und hatte den Wunsch, Arzt zu werden. 1925 begann er ein Medizinstudium in Freiburg/Breisgau. 1926 ging er in die USA, jobbte ein Jahr lang und setzte dann sein Studium in Stanford/Kalifornien unter dem Nobelpreisträger J. J. R. Macleod und 1928 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin fort. Unter der Leitung von W. Trendelenburg verfasste er seine Dissertation „Über das Refraktärstadium des Vorhofs“. 1932 legte er das medizinische Staatsexamen ab, arbeitete dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie (T. P. Peterki) in Berlin-Dahlem. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Buchthal am 1. April 1933 das Betreten des Instituts verboten. Der Leiter des Physiologischen Instituts der Universität Kopenhagen, J. Lindhard, offerierte ihm ein Stipendium und eine Stellung und schrieb mit Buchthal mehrere Artikel über die Physiologie und mechanischen Eigenschaften der quergestreiften Muskulatur. 1939 beantragte Buchthal die dänische Staatsbürgerschaft; von Oktober 1943 bis Mai 1945 musste er, wie andere dänische Wissenschaftler auch, nach Schweden flüchten und arbeitete dort am Physiologischen Institut der Universität Lund [1].



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Article published online:
01 September 2025

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