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DOI: 10.1055/a-2622-6321
Polyzystisches Ovarsyndrom – Ansätze zur Begleitung und Prävention in der Jugend
Article in several languages: English | deutsch- Zusammenfassung
- Einleitung
- Übersicht/Review
- Schlussfolgerungen
- References/Literatur
Zusammenfassung
Adoleszente befinden sich bis 8 Jahre nach Menarche in einer Phase der Entwicklung, in der Symptome des PCOS (polyzystisches Ovarsyndrom) physiologisch sind. Daher können Diagnosekriterien für das PCOS für erwachsene Frauen nur eingeschränkt angewandt werden. Eine neue deutsche S2k-Leitlinie sowie die internationale PCOS-Leitlinie von 2023 geben standardisierte Diagnosekriterien für Hyperandrogenämie und Zyklusstörungen in der Adoleszenz vor. Zudem wird für Adoleszente, welche die Kriterien nur teilweise erfüllen, die vorläufige Diagnose PCOS at risk eingeführt, die 3 und 8 Jahre nach Menarche überprüft werden soll. Empfehlungen hinsichtlich der Therapie setzen Schwerpunkte in der Aufklärung und Lebensstilberatung der Jugendlichen und somit der Prävention und Therapie von möglichen Komorbiditäten wie Adipositas, Insulinresistenz und Hypertonie. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die strukturierte Diagnostik und Therapieelemente in der Begleitung von Adoleszenten mit PCOS.
Schlüsselwörter
polyzystisches Ovarsyndrom - Adoleszenz - Diagnosekriterien - Prävention - LeitlinieEinleitung
Bereits 1935 beschrieben Stein und Leventhal bei Frauen eine Verbindung von polyzystischen Ovarien und Zyklusunregelmäßigkeiten [1]. Als polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) wurde der Symptomkomplex aus Zyklusunregelmäßigkeiten und auffälliger Ovarmorphologie (polyzystische Ovarmorphologie, PCOM) im Verlauf der folgenden Jahrzehnte um die Symptome der klinischen und laborchemischen Hyperandrogenämie ergänzt [2]. Frauen mit PCOS haben ein erhöhtes Risiko, metabolische, psychische und kardiovaskuläre Komorbiditäten zu entwickeln und zeigen häufiger Einschränkungen in ihrer Fertilität [3] [4].
Die Pathogenese des PCOS ist nur in Teilen geklärt. Bisherige Erkenntnisse werden in einem multifaktoriellen Modell verbunden: Genetische Anlagen und Lebensstileinflüsse (von fetaler Programmierung im Mutterleib bis zur Ernährung und Bewegung im Kindes- und Erwachsenenalter) spielen eine Rolle. Es wird eine Störung der Gonadotropin-Ovar-Achse mit tonischer LH-Sekretion aus der Hypophyse, Follikelarrest und Hyperandrogenämie beobachtet [5]. Unklar ist, ob der Ursprung des PCOS neuroendokrinen oder ovariellen Ursprungs ist.
Unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI) der betroffenen Frauen gehört als metabolischer Aspekt eine gesteigerte Insulinresistenz zum Phänotyp des PCOS [6]. Veränderungen der endokrinen Funktion des Fettgewebes mit verringerter Adiponektin- und vermehrter Androgen-Sekretion tragen hierzu bei [7].
Im Erwachsenenalter sind je nach der verwendeten Klassifikation 8–13% aller Frauen vom PCOS betroffen. Doch bereits bei 4–11% der Jugendlichen lassen sich Symptome des PCOS beobachten [8] [9]. Hierbei gibt es ethnische Einflüsse mit geringer Prävalenz in Mitteleuropa (4,3%) im Vergleich zum Mittelmeerraum (6,1%) und zu Südostasien (11,4%) [8]. Dabei sind Jugendliche eine besondere Patientengruppe, die sich aufgrund ihrer nicht abgeschlossenen Entwicklung von erwachsenen Frauen mit PCOS unterscheiden [10].
In den vergangenen Jahren haben internationale und nationale Konsensusgruppen versucht, die Diagnostik und Therapieempfehlungen für Frauen mit PCOS zu harmonisieren. Eine internationale Leitliniengruppe unter Einbeziehung von betroffenen Frauen formulierte erstmals 2018 evidenzbasierte Diagnostik- und Therapieempfehlungen auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche. Diese wurden 2023 aktualisiert [11]. Eine deutsche S2k-Leitlinie, die in Zusammenarbeit von gynäkologischen, internistischen und pädiatrischen Fachgesellschaften entstanden ist, befindet sich kurz vor der Veröffentlichung [12]. Die neuen Leitlinien rücken die Besonderheiten der PCOS-Diagnose im Jugendalter stärker in den Fokus und bewerten die Besonderheiten im Jugendalter, aber auch die zum Teil weiterhin geringe Evidenz bei Diagnostik und Therapie.
Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt aus der kinderendokrinologischen Sicht ein Update zur klinischen Versorgung bei Adoleszenten mit Verdacht auf ein PCOS. Im Jugendalter steht entsprechend den aktuellen Leitlinien die Prävention therapeutisch im Vordergrund.
Übersicht/Review
Diagnostik
Alle Symptome der klassischen PCOS-Trias können in der weiblichen Pubertät auch ohne einen Krankheitswert auftreten. Insbesondere der polyzystische Aspekt der Ovarien ist ein Normalbefund [13] [14] [15] [16]. Die Abgrenzung von PCOS-Symptomen zu Normvarianten ist daher eine Herausforderung und kann erst im klinischen Verlauf gelingen. In älteren Klassifikationen des PCOS und in wissenschaftlichen Auswertungen vor 2018 wurde diese Besonderheit in den ersten Jahren nach der Menarche nicht immer berücksichtigt, was zu einer heterogenen Datenlage beiträgt.
Als Adoleszenz wird nach der aktuellen internationalen Leitlinie die Zeit von 8 Jahren nach der Menarche bezeichnet. Die Diagnose eines PCOS wird in diesem Zeitraum als Kombination aus Zyklusstörung und Hyperandrogenämie gestellt (siehe [Tab. 1]). Ist nur eines der beiden Kriterien erfüllt, kann man die Diagnose eines PCOS at risk stellen und sollte nach 3 und 8 Jahren nach der Menarche erneut evaluieren, ob die diagnostischen Kriterien für adoleszente bzw. dann erwachsene Frauen erfüllt sind.
1. irreguläre Menses/Oligomenorrhö |
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Zeit nach Menarche |
Definition „unregelmäßiger Menstruationszyklus“ |
≤ 1 J. |
physiologisch |
1–3 J. |
Zykluslänge < 21 Tage oder > 45 Tage |
> 3 J. |
Zykluslänge < 21 oder > 35 Tage oder < 8 Zyklen pro Jahr |
> 1 J. |
sekundäre Amenorrhö > 90 Tage |
primäre Amenorrhö |
ab 15. Geburtstag oder > 3 Jahre nach Thelarche |
2. Hyperandrogenämie: a) laborchemisch b) klinisch: mittelschwerer bis schwerer Hirsutismus, schwere Akne |
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3. Ausschluss möglicher Differenzialdiagnosen |
Da das PCOS auch im Adoleszentenalter eine Ausschlussdiagnose ist, dient die Diagnostik in erster Linie zur Abklärung möglicher Differenzialdiagnosen und im Weiteren dem Feststellen von Komorbiditäten. Hier hat auch die Sonografie von Uterus und Ovarien zum Ausschluss von strukturellen Anomalien oder einer Endometriumhyperplasie bei Zyklusunregelmäßigkeiten ihren Platz. Die Feststellung einer PCOM in der Sonografie ist aber kein Bestandteil der Diagnostik des PCOS bei Jugendlichen. [Tab. 2] gibt einen Überblick über eine strukturierte Anamnese, klinische Untersuchung und Diagnostik, die zur Einordnung der Symptome und Diagnosestellung hilfreich sind.
Anamnese |
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Aspekte bei der klinischen Untersuchung |
Kommentar |
Blutdruck, Herzfrequenz, Größe (Perzentile), Gewicht (Perzentile), BMI (Perzentile) |
Übergewicht, Adipositas und extreme Adipositas sind mit einem BMI über der alters- und geschlechtsspezifischen 90./97. und 99,5. Perzentile definiert [18]. Zur Berechnung kann der BMI-Rechner der AGA verwendet werden [19]. |
Hirsutismus |
pigmentierte Terminalhaare (unbehandelt > 5 mm Länge) mit männlichem Verteilungsmuster, modifizierter Ferriman-Gallway-Score, fehlende Cut-off-Werte in der Adoleszenz |
Akne |
Mehr als 10 faziale Läsionen (Komedonen in der frühen Pubertät und inflammatorische Läsionen – Papeln und Pusteln – in den perimenarchalen Jahren) definieren eine mittelschwere Akne. Das Vorhandensein von mehr als 2 Knoten über 1 cm oder Abszesse definiert eine schwere Akne. |
Alopezie (Female Pattern Hair Loss) |
Ludwig/Olsen Visual Scale |
Acanthosis nigricans |
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sonstige Auffälligkeiten |
Hinweise auf Galaktorrhö, Akromegalie, Hochwuchs, Wachstumsverlauf |
empfohlene Diagnostik |
Begründung |
Gesamttestosteron, freier Androgenindex (= FAI aus Gesamttestosteron und SHBG) und ggf. Androstendion und Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEAS) |
Hyperandrogenämie, Cave Normwerte abhängig von Alter/Pubertätsstatus |
Prolaktin |
z. A. (zum Ausschluss) Prolaktinom |
TSH, fT4 |
z. A. Hyper-/Hypothyreose |
17α-Hydroxyprogesteron, ggf. ACTH-Test |
z. A. nicht-klassischer adrenaler Hyperplasie (NCCAH, ehem. Late onset-AGS) |
FSH, LH |
primäre Ovarialinsuffizienz/Hypothalamische Amenorrhö |
Cortisol, ggf. ACTH, Dexamethason-Kurztest (1 mg) |
bei klinischem Verdacht auf Cushing-Syndrom |
Abklärung androgensezernierender Tumoren |
bei ausgeprägtem Hirsutismus |
Sonografie Abdomen mit Darstellung von Uterus und Ovarien sowie Nebennieren |
z. A. struktureller Anomalien bei primärer Amenorrhö und androgenproduzierender Tumoren der Nebenniere, des Ovars |
anamnestisch, ggf. β-HCG |
Schwangerschaft |
Nüchtern-Blutzucker, HbA1 c, HDL, LDL, Gesamt-Cholesterol, Triglyzeride |
assoziierte metabolische Komplikationen |
Auch wenn das erhöhte Anti-Müller-Hormon (AMH) als diagnostisches Kriterium eines PCOS bei erwachsenen Frauen nach den neuen internationalen Leitlinien angewandt werden kann, sollte es bei Jugendlichen aufgrund fehlender Cut-off-Werte ebenfalls nicht zur Diagnosestellung eines PCOS herangezogen werden.
Ein Screening auf metabolische und psychische Komorbiditäten ist Bestandteil der erweiterten PCOS-Diagnostik und der therapeutischen Begleitung im Jugendalter, da das Risiko für Übergewicht, Adipositas, Störungen des Glukose- und Fettstoffwechsels sowie Fettlebererkrankung (Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease, MASLD, ehemals Nonalcoholic Steatohepatitis, NASH) und Hypertonie deutlich erhöht ist [20] [21].
Multimodale Begleitung und Prävention
Patientenzentrierte Aufklärung
Ist die Diagnose eines PCOS oder PCOS at risk gestellt, sollten die Jugendlichen und ihre Betreuungspersonen über das Krankheitsbild aufgeklärt werden. Eine evolutionäre Perspektive kann hilfreich sein und die Bereitschaft für einen gesunden Lebensstil und Prävention schaffen. Das PCOS kann als eine genetische Variante betrachtet werden, die optimal an Hungerzeiten angepasst ist. In Zeiten knapper Nahrung könnten Insulinresistenz, Hyperandrogenämie und Fettreserven zu einer rascheren Ovulation und dem Eintritt von Schwangerschaften und somit zu einem Fertilitätsvorteil geführt haben [22]. In der bewegungsarmen und nahrungsdichten Umgebung unserer modernen Gesellschaft entstehen jedoch bei einem PCOS-Phänotyp durch Übergewicht und Adipositas Nachteile wie Hirsutismus, Diabetes und Fertilitätseinschränkungen. Passend zu dieser Hypothese ist die Prävalenz des PCOS mit der zunehmenden Rate an Adipositas angestiegen [23]. Eine Anpassung des Lebensstils ist somit entscheidend, um den mit dem PCOS verbundenen Risiken vorzubeugen.
Im Rahmen der Aufklärung sollte den Familien idealerweise Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Durch die deutsche PCOS Selbsthilfe Deutschland e. V. wurden Online-Materialien entwickelt, die zuletzt 2014 aktualisiert wurden [24]. Von der internationalen Leitliniengruppe wurden ansprechende, aktuelle und auch digitale Materialien auf englischer Sprache entwickelt [25]. Informationen mit einem besonderen Fokus auf Jugendliche und junge Frauen stehen jedoch leider nicht zur Verfügung.
Adipositas und Stoffwechsel
Die Beratung zu einer gesunden Lebensweise im Jugendalter ist ein wesentliches Element der Prävention. Hier kann eine frühe PCOS-Diagnose dazu beitragen, dass rechtzeitig präventive Maßnahmen ergriffen werden können und damit langfristig Komorbiditäten vorgebeugt werden kann [26]. Jugendliche sollten über ein erhöhtes metabolisches Risiko bei Frauen mit PCOS aufgeklärt werden. Entscheidend ist die Beratung zur Ernährung (energiereduzierte, ausgewogene Mischkost) und ausreichenden Alltagsbewegung (täglich 90 Minuten) als Prävention von Übergewicht bei normalgewichtigen Jugendlichen [27] [28].
Bei Adoleszenten mit Übergewicht (> 90. BMI-Perzentile) sowie Adipositas (> 97. BMI-Perzentile, entspricht einem BMI von 30 kg/m2 bei erwachsenen Frauen) wird eine Lebensstilmodifikation angestrebt. Hier ist eine strukturierte Lebensstilintervention mit multidisziplinärer Betreuung erforderlich. Zertifizierte Behandlungseinrichtungen sind auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kinder- und Jugendalter (AGA) zusammengestellt [29]. Eine erfolgreich umgesetzte Lebensstiländerung kann bereits zur Verbesserung des klinischen und laborchemischen Bildes führen [30].
Ein Screening auf metabolische Komorbiditäten und Risikofaktoren ist Bestandteil der initialen PCOS-Diagnostik und sollte in der medizinischen Begleitung fortgesetzt werden.
Dieses beinhaltet bei Adoleszenten mit PCOS das Monitoring von Blutdruck, Gewicht, des Kohlenhydrat- sowie Lipidstoffwechsels und ein Screening auf MASLD [31]. Die Intervalle hängen dabei vom klinischen Bild ab. Hierbei sollte bedacht werden, dass eine gewisse Insulinresistenz in der Pubertät physiologisch ist und sich im Verlauf bessern kann. Deshalb sollten zur Bewertung von Surrogatmarkern der Insulinresistenz altersangepasste Normalwerte verwendet werden [32].
Bei extremer Adipostas (> 99. BMI-Perzentile) sollte zudem das Screening auf ein obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) erfolgen. Hierfür steht ein standardisierter Fragebogen zur Verfügung (Kinderärztlicher Schlaffragebogen, Sleep-Disordered Breathing Subscale Version 1.0 GERMAN, PSQ-SRBD-Subscale-DE: Wiater/Sagheri 2009). Bei Auffälligkeiten sollte eine Schlaflaboruntersuchung erfolgen.
Bereits bestehende Hyperlipidämie, Glukosestoffwechselstörungen oder Hypertonie sollen leitliniengerecht behandelt werden [33].
Psychische Gesundheit und Lebensqualität
Eine erhöhte Rate an Depression, Angststörungen und Essstörungen (wie Binge Eating oder Bulimie) wird bei Jugendlichen und Frauen mit PCOS berichtet [34]. Diese können eine Veränderung des Lebensstils erschweren.
Daher werden in den aktuellen Leitlinien ein Screening bzw. eine erhöhte Aufmerksamkeit auf psychischen Komorbiditäten und die Einleitung einer geeigneten Therapie bei Auffälligkeiten empfohlen. Dabei macht die deutsche Leitlinie keine konkreten Vorschläge für geeignete Screeninginstrumente. Hilfreich im klinischen Alltag können kurze Fragebogen wie der SCOFF bezüglich Essstörungen und der PHQ9 für eine depressive Symptomatik sein [35] [36].
Beschwerden wie Hirsutismus, Sorgen um Fertilität und Übergewicht/Adipositas können die gesundheitsbezogene Lebensqualität verringern. Hier werden zunehmende krankheitsspezifische Fragebogen entwickelt [37]. Bei Übergewicht kann ein veränderter Lebensstil mit Gewichtsabnahme zu einer verbesserten Lebensqualität führen [38]. Dies unterstreicht den Stellenwert der Prävention bei der Begleitung von Jugendlichen mit PCOS.
Symptome der Hyperandrogenämie (Hirsutismus, Akne)
Die Therapie der dermatologischen Erscheinungen der Hyperandrogenämie sind symptomorientiert. Eine kausale Therapie steht nicht zur Verfügung.
Als lokale Maßnahmen zur Reduktion des Hirsutismus sind vor allem Laser- und Photoepilation sowie die chemische Epilation mit Eflornithin geeignet. Eine Kostenübernahme für Laserbehandlungen durch die Krankenkassen erfolgt in der Regel nicht. Sofern der Hirsutismus zu einer Depression oder sozialem Rückzug führt, kann mit einer psychologischen und ärztlichen Stellungnahme im Einzelfall eine Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragt werden. IPL-Verfahren (IPL: Intensed Pulse Light) sind im Vergleich zu Diodenlasern weniger effektiv, wobei hier keine Daten zu IPL-Heimgeräten vorliegen [39]. Die Behandlung ist individuell. Weitere kosmetische Maßnahmen können Rasur, Färben oder Wachsen sein.
Bei der Acne vulgaris steht die dermatologisch verordnete topische Therapie im Vordergrund [40].
Eine Option zur medikamentösen Behandlung der Hyperandrogenämie ist der Einsatz kombinierter orale Kontrazeptiva (KOK). Diese führen in wenigen Monaten zu einer Besserung der klinischen Symptomatik bei Akne und zu einer zusätzlichen Reduktion des Hirsutismus bei Kombination mit Laser- und Photoepilation [39] [41]. Eine Wirkung auf den Hirsutismus ist allerdings erst nach einer Therapiedauer von mindestens 6 Monaten zu erwarten und variiert je nach Ausmaß der Beschwerden.
Die Therapie ist für die PCOS-Indikation Off Label. Die KOK bewirken einen Anstieg des sexualhormonbindenden Globulins (SHBG), eine Verringerung von LDL sowie von Testosteron und Androstendion. Hierbei gibt es bisher keine Evidenz für eine verbesserte klinische Wirksamkeit von antiandrogenen Gestagenen [42]. Für Chlormadinonazetat und Cyproteron bestehen zudem Anwendungsbeschränkungen aufgrund eines erhöhten Meningeomrisikos [43] [44]. Daher sollte nach derzeitigem Wissen für die Therapie der Hyperandrogenämie bei PCOS bei Jugendlichen ein kombiniertes orales Kontrazeptivum mit niedrigem thrombogenen Risiko (Estradiol < 30 µg und als Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron) gewählt werden [42]. Eine Therapieentscheidung sollte individuell als Shared-decision Making gemeinsam mit der Jugendlichen und ihren Eltern getroffen werden. Das Therapieansprechen ist schwer objektivierbar und kann gegebenenfalls durch eine Fotodokumentation im Verlauf überprüft werden. Im Vordergrund steht eine Besserung des individuellen Leidensdruckes.
Behandlung von Zyklusstörungen
Zyklusstörungen im Rahmen des PCOS sind im Jugendalter nicht primär behandlungsbedürftig, wenn kein Leidensdruck seitens der Patientin besteht und keine Blutungsstörungen im Sinne einer juvenilen Dauerblutung oder einer Hypermenorrhö vorliegen.
Besteht ein Übergewicht, kann eine Gewichtsabnahme zu einer Regulierung des Zyklus führen [30]. Auch Metformin kann eingesetzt werden, wobei die Verordnung beim PCOS eine Off-Label-Indikation ist. Insulinsensitizer und GLP-1-Agonisten sind, wahrscheinlich indirekt durch eine Verbesserung der Insulinresistenz im Rahmen der Gewichtsreduktion, ebenfalls wirksam [45] [46] [47]. Die GLP-1-Agonisten (Liraglutid, Dulaglutid) sind jedoch deutlich kostenintensiver und in Deutschland nur für Jugendliche ab 10 Jahren zur Therapie eines Typ-2-Diabetes zugelassen. Eine Regulierung des Zyklus lässt sich unter einer Therapie mit hormonellen Kontrazeptiva erreichen (siehe Symptome der Hyperandrogenämie). Diese Therapie ist Off Label, und die Patientinnen müssen entsprechend aufgeklärt werden. Eine Evidenz zu einer Überlegenheit einer der Therapieoptionen (KOK versus Metformin) gibt es nicht [43].
PCOS und ein BMI > 30 kg/m2 stellen aufgrund des dauerhaften unbalancierten Effekts des endogenen Östrogens auf die Gebärmutterschleimhaut Risikofaktoren für eine Endometriumhyperplasie dar [48] [49]. In den aktuellen Leitlinien werden keine Screeninguntersuchungen oder präventive Therapien empfohlen, da die Inzidenz des Endometriumkarzinoms insgesamt niedrig ist und ein Screening die endometriumkarzinomspezifische Mortalität nicht senkt [50].
In der Regel besteht bei Jugendlichen mit PCOS kein Östrogenmangel. Dieser wird als Estradiolspiegel bei anhaltender Amenorrhö unter < 200 pmol/l definiert [51]. Bisherige Studien zu Knochendichte und Frakturraten zeigen widersprüchliche Ergebnisse. In einer kürzlich publizierten Metaanalyse war das Frakturrisiko nicht signifikant erhöht [52]. Bei lang andauernder Amenorrhö und anhaltend erniedrigten Estradiolspiegeln kann im Einzelfall eine Hormonersatztherapie mit 17-β-Estradiol und Gestagen erwogen werden.
Verhütung, Fertilität und spätere Nachkommen
Die Jugendlichen mit PCOS sollten beraten werden, dass es für sie eine gute Chance gibt, später eine normale Fertilität zu entwickeln, auch wenn im Verlauf möglicherweise unterstützende medizinische Maßnahmen erforderlich sein können [53]. Daher sollte auch bei einer Amenorrhö eine Verhütung erfolgen. Ein Normalgewicht gilt als wichtiger Parameter, um die Fertilität positiv zu beeinflussen [17]. Eine medikamentöse Therapie, die die Fertilität präventiv verbessert, gibt es nicht.
Bei Frauen mit PCOS besteht ein höheres Risiko für schwangerschaftsassoziierte Komplikationen [18]. Auch hier sind die Prävention und ein gesunder Lebensstil wesentlich, um das Outcome von Mutter und Kind zu beeinflussen. Bei weiblichen Nachkommen ist das Risiko erhöht, auch ein PCOS zu entwickeln [19]. Eine starke Gewichtszunahme und bewegungsarmer Lebensstil der Mutter in der Schwangerschaft und ein frühes Übergewicht des jungen Kindes stellen negative prognostische Faktoren dar [23]. Die Aufklärung der jungen Frauen bezüglich dieser Risikofaktoren kann in der Adoleszenz begonnen werden und sollte in der späteren Betreuung bis zur Realisierung des Kinderwunschs fortgesetzt werden.
Transition
Die PCOS- und PCOS-at-Risk-Diagnose sollten bei allen Jugendlichen 3 Jahre nach Menarche überprüft werden. Im weiteren Verlauf sollte 8 Jahre nach Menarche untersucht werden, inwiefern die PCOS-Kriterien für erwachsene Frauen erfüllt sind. Hier können dann die Sonografie der Ovarien hinsichtlich einer PCOM und die Bestimmung von AMH als diagnostische Kriterien genutzt werden.
Schnell wird deutlich, dass für eine leitliniengerechte Versorgung somit eine Transition in die Erwachsenenmedizin (gynäkologische Endokrinologie/Gynäkologie/internistische Endokrinologie) erfolgen muss, wenn die Therapie bisher im Bereich der Kinderendokrinologie erfolgte [31]. Etablierte Versorgungspfade für diesen Übergang fehlen bisher. Eine strukturierte Transition kann sich an Modellprojekten wie dem Berliner Transitionsprogramm orientieren [54]. Eine Leitlinie zur Transition von Jugendlichen mit Adipositas wird derzeit erarbeitet.
Schlussfolgerungen
Das bisherige Wissen zur Diagnostik des PCOS wird in den aktuellen Leitlinien zusammengefasst und standardisiert.
Ein Schwerpunkt in der Betreuung der Jugendlichen ist die Prävention bzw. Behandlung von metabolischen und psychischen Komorbiditäten. Die Prävention von PCOS-assoziierten metabolischen Komplikationen und späterer Fertilitätseinschränkungen ist eine wesentliche Säule der PCOS-Therapie in der Adoleszenz. Hier kann eine multiprofessionelle, multimodale Begleitung zur Lebensstilveränderung hilfreich sein. Bei Leidensdruck kann eine medikamentöse Therapie (Off Label) von Zyklusstörungen und Hyperandrogenämie angeboten werden. In der Praxis ist die Einführung eines PCOS at risk für Jugendliche sehr hilfreich, da damit die Dynamik in der Pubertätsentwicklung angemessen berücksichtigt wird. Die zeitlich begrenzte Diagnose soll den niederschwelligen Zugang zu den geschilderten präventiven Maßnahmen ermöglichen. Gleichzeitig soll die Reevaluation 3 und 8 Jahre nach Menarche ein langfristiges Labelling von Frauen verhindern, die die Symptomatik vorübergehend in der Pubertät entwickelten. Inwiefern sich die Diagnose PCOS at risk als sinnvoll im klinischen Alltag erweist, ohne zu einer Übertherapie der Jugendlichen zu führen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
Auch wenn die aktuelle Leitlinie die bestehende Diagnostik und Betreuung auf den Stand der internationalen Empfehlungen bringt, bleiben offene Fragen, die der künftigen wissenschaftlichen Untersuchung bedürfen. So gibt es bisher keine einheitlichen Normwerte für die Androgenbestimmung im Jugendalter, und die Rolle der Androgene jenseits des Testosterons ist bisher in der klinischen Diagnostik nicht abgebildet [55]. Die Datenlage zu optimalen therapeutischen Strategien ist trotz deutlich gestiegener Anzahl an Publikationen schwierig und es besteht dringender Bedarf, offene Fragen zu klären, um die Versorgung und Beratung zu verbessern.
Um eine leitliniengerechte Versorgung zu ermöglichen, ist eine weitere Standardisierung und Schaffung von Betreuungspfaden für eine koordinierte Transition erforderlich.
Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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References/Literatur
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Correspondence
Publication History
Received: 12 March 2025
Accepted after revision: 26 May 2025
Article published online:
01 August 2025
© 2025. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
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