Sportphysio 2025; 13(04): 169
DOI: 10.1055/a-2625-2025
Editorial

Stellenwert des Ausdauertrainings in der Rehabilitation

Eduard Kurz
 

Dr. Eduard Kurz

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Die Ausdauer wird in der Sportwissenschaft als Fähigkeitskomplex verstanden und gehört zu den 5 motorischen Grundeigenschaften. Nach muskuloskelettalen Verletzungen unterliegt auch das kardiovaskuläre System maladaptiven Prozessen. Vergleichbar mit einer Trainingspause (Detraining) reichen nach einem Trainingsabbruch infolge einer Verletzung wenige Wochen aus, um spezifische Ausdaueranpassungen zu verlieren. Somit werden die Auswirkungen des Traumas durch den Trainingsabbruch auf die Athleten noch verstärkt. Die primären Ziele in der Rehabilitation nach Verletzungen sind daher, die Dekonditionierung zu vermeiden und die verletzten Strukturen zu rehabilitieren [2]. Die Bedeutung des Entgegenwirkens der Dekonditionierung und Minimierung der Auswirkungen des Trainingsabbruchs wird in der Rehabilitation generell unterschätzt. Dabei lassen sich Applikationen von Lasten und Widerständen an den nicht betroffenen Strukturen zumeist vergleichsweise einfach umsetzen.

Mithilfe unterschiedlicher Trainingsmethoden können verschiedene Facetten des Fähigkeitskomplexes beeinflusst werden. In diesem Heft werden Hintergründe zur Planung und Steuerung sowie Empfehlungen für die Gestaltung des Ausdauertrainings im rehabilitativen Umfeld dargelegt. Physiologische Erkenntnisse zur Funktion der Mitochondrien ergänzen die ableitbaren Trainingsempfehlungen für die Therapeuten. Als Zellorganellen, die auch an der Entzündungsregulation beteiligt sind, können Mitochondrien insbesondere in der frühen Phase nach Traumata einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen Rehabilitation leisten [1].

Im zweiten Teil dieses Heftes betonen die Autoren die Notwendigkeit hoher mechanischer Beanspruchungen vor allem in späteren Phasen der Rehabilitation für eine adäquate Wiederherstellung der Belastbarkeit des Stütz- und Bewegungsapparates. Nach Traumata gehören der Schutz der betroffenen Gewebe zu Beginn sowie die Einhaltung konkreter Vorgaben und Kriterien im späteren Verlauf zum Standard der Nachbehandlung. An einem Fallbeispiel einer Profifußballerin nach einer lateralen Meniskektomie wird exemplarisch die Gestaltung der einzelnen Inhalte innerhalb der verschiedenen Behandlungspfade zur Rückkehr auf das Spielfeld dargestellt.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht

Eduard Kurz



Korrespondenzadresse

Dr. Eduard Kurz
Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Departement für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Ernst-Grube-Str. 40
06120 Halle (Saale)
Deutschland

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. September 2025

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