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DOI: 10.1055/a-2627-7708
Erst- oder Zweitlinientherapie des mCRPC nach Vortherapie mit Abirateron
Authors
Für Patienten mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC), die in der Erstlinie Abirateron erhalten haben, stellt die Gabe von Docetaxel oder Enzalutamid die Standard-Zweitlinientherapie dar, aber auch Lutetium (177Lu) Vipivotidtetraxetan kann verabreicht werden (Kann-Empfehlung). In dieser Situation besteht also noch Bedarf für Therapiealternativen. Die vorliegende Studie untersucht in dieser Situation den Einsatz des neuen Präparats Mevrometostat, das einen dualen Wirkmechanismus aufweist. Mevrometostat wirkt auf den epigenetischen Regulator EZH2, welcher an der Histonmethylierung beteiligt ist. Einerseits hemmt EZH2 wichtige Tumorsuppressorgene und andererseits aktiviert EZH2 Transkriptionsfaktoren wie auch den Androgenrezeptor, was die Resistenz gegenüber ARPIs fördert. Mevrometostat ist ein EZH2-Inhibitor, der durch Hemmung der beiden beschriebenen Wirkweisen das Zellwachstum und Überleben der Tumorzellen runterregulieren, sowie die Wirksamkeit von ARPIs verlängern und verbessern könnte.
Dazu werden teilnehmende Patienten 1:1 in 2 Therapiegruppen randomisiert, wobei nach vorheriger Docetaxel-Gabe (j/n), Therapiewahl des Prüfers für die Kontrollgruppe (Enza/Doce) und Vorliegen von Lebermetastasen (j/n) stratifiziert wird.
In Arm A erhalten die Patienten 875 mg Mevrometostat zweimal täglich kombiniert mit 160 mg Enzalutamid einmal täglich. In Arm B wird nach Entscheidung des Prüfers entweder 160 mg Enzalutamid einmal täglich verabreicht oder eine Infusion alle 21 Tage mit 75 mg/m2 Docetaxel, wobei sich der Prüfer schon vor Randomisierung auf die Wahl der Therapiealternative festlegen soll, falls der Patient in Arm B randomisiert wird (für die Stratifizierung).
Die Therapie wird fortgeführt, bis ein radiografischer Progress oder nicht tolerierbare Toxizitäten auftreten. Patienten, die im Kontrollarm Docetaxel erhalten, werden über maximal 10 Zyklen von 21 Tagen behandelt, dann wird diese Therapie eingestellt.
Nach Abschluss der Therapiephase werden die Patienten alle 28 Tage beobachtet, bis eine neue Tumortherapie begonnen wird.
Hauptziel der Studie ist das radiografisch progressionsfreie Überleben (rPFS) nach RECIST 1.1 (Weichteilmetastasen) und nach PCWG3 (Knochenläsionen). Als sekundäre Studienziele werden das Gesamtüberleben (OS), objektive Responserate (ORR), Zeit bis PSA-Progression, Zeit bis nächster Tumortherapie, Zeit bis erstem skelettalen Event, Pharmakokinetik, ctDNA-Burden sowie patientenberichtete Outcomes (PRO) untersucht.
In diese internationale Studie sollen insgesamt ca. 600 Patienten eingebracht werden, davon ca. 30 Patienten in 5 deutschen Studienzentren. Die Kontaktdaten für Patientenzuweisungen sind [Tab. 1] zu entnehmen. Die Ein- und Ausschlusskriterien für die Vorauswahl geeigneter Patienten befinden sich in [Tab. 2]. [Abb. 1] zeigt die bisherige Rekrutierung in Deutschland.
Deutscher Sponsorvertreter der Studie ist die Pfizer Pharma GmbH, Berlin. Die Studie ist unter der Nummer NCT06551324 bei clinicaltrials.gov und bei EUCT mit 2024-511650-50-00 registriert.
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Ort |
Kontaktdaten |
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Hamburg |
Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, Tel.: 040/74 10-57 774, g.von-amsberg@uke.de |
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Mettmann |
Dr. med. Philipp Spiegelhalder, Tel.: 02104/24 302, p_spiegelhalder@web.de |
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Münster |
Prof. Dr. Martin Bögemann, Tel.: 0251/834-74 47, martin.boegemann@ukmuenster.de |
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Nürtingen |
Prof. Dr. Tilman Todenhöfer, Tel.: 0170/38 09 223, praxis@studienurologie.de |
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Tübingen |
Prof. Dr. Steffen Rausch, Tel.: 07071/29-86 111, Steffen.Rausch@med.uni-tuebingen.de |


Publication History
Article published online:
25 November 2025
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