Zusammenfassung
Ziel der Studie
Die Wiedereingliederung in das Arbeitsleben ist eines der wichtigsten Ziele
der psychosomatischen Rehabilitation. Internationale Studien zeigten, dass
eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung die Zeit bis zur Rückkehr zur Arbeit
positiv beeinflussen kann. In dieser Studie wurde der Einfluss von
Selbstwirksamkeitserwartung auf die Rückkehr zur Arbeit nach einer
stationären psychosomatischen Rehabilitationseinrichtung für Erwerbstätige
mit psychischen Störungen untersucht.
Methodik
In einer retrospektiven Längsschnittstudie wurden die Teilnehmenden
(N =180) einer Rehabilitation zu ihrer arbeitsplatzbezogenen
Selbstwirksamkeitserwartung, zur Depressivität, zur Dauer der Beschäftigung
vor der Rehabilitation und zu anderen demografischen Variablen befragt. Die
Versicherungsdaten wurden zur Berechnung der Zeit bis zur Rückkehr zur
Arbeit nach 12 Monaten herangezogen. Mit Hilfe von Cox-Regressionsanalysen
wurden relevante Prädiktoren ermittelt. Weiterführend wurden korrelative
Zusammenhänge und Prä-Post-Analysen hinsichtlich der Selbstwirksamkeit und
Depressivität durchgeführt.
Ergebnisse
Eine höhere arbeitsplatzbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung und eine
längere Beschäftigungsdauer vor der Rehabilitation erhöhten die Chance auf
eine schnellere Rückkehr zur Arbeit. Die Behandlung zeigte Veränderungen in
der Depressivität (d =0,97) und der arbeitsplatzbezogenen
Selbstwirksamkeitserwartung (d =|0,36|).
Schlussfolgerung
Im Verlauf der psychosomatischen Rehabilitation könnte die
arbeitsplatzbezogene Selbstwirksamkeitserwartung für den Prozess der
Wiedereingliederung bei Beschäftigten mit psychischen Störungen ein
relevanter Faktor sein.
Abstract
Purpose
Return to work is one of the most important aims in the context of
psychosomatic rehabilitation. Studies from outside of Germany have reported
that high self-efficacy positively influences time to return to work. In
this study, the impact of self-efficacy on return to work was investigated
after inpatient treatment in a psychosomatic rehabilitation facility of
those with mental health disorders.
Methods
In a longitudinal study, the participants (N =180) were asked about
their return to work self-efficacy, depression symptoms, length of
employment prior to rehabilitation, and other demographic variables.
Insurance data were used to calculate time to return to work after 12
months. Cox regression analyses were used to identify relevant factors.
Additionally, pre-post analyses and correlative relationships regarding
self-efficacy and depression were conducted.
Results
Higher return to work self-efficacy and longer employment prior to
rehabilitation increased the chance for return to work. The treatment showed
changes in depressiveness (d =0,97) and return to work self-efficacy
(d =|0,36|).
Conclusion
In the course of psychosomatic rehabilitation, self-efficacy is important in
the process of return to work among employees with mental health
disorders.
Schlüsselwörter Psychische Störungen - Psychosomatische Rehabilitation - Wiedereingliederung - Selbstwirksamkeitserwartung
Keywords mental health disorders - psychosomatic rehabilitation - return to work - self-efficacy