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DOI: 10.1055/a-2654-7594
Zwischen der hellen und der dunklen Seite des Open Access
Open Access: In Between the Bright and the Dark Side- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Ein Blick auf die Schattenseiten des Open Access
- Schlussfolgerungen
- Literatur
Zusammenfassung
Die Open-Access-Bewegung nahm bereits in den 90er Jahren ihren Anfang, doch erst in den vergangenen Jahren hat sie sich als fester Bestandteil der wissenschaftlichen Praxis etabliert und ein sichtbares Engagement der Fachgemeinschaft erfahren. Während Open Access grundsätzlich darauf abzielt, den Zugang zu Wissen zu verbessern und die Transparenz von Daten zu fördern, hat ihre rasche Ausbreitung erhebliche systemische Schwachstellen offenbart. Besonders hervorzuheben ist das Auftreten sogenannter „predatory journals“ (räuberische Zeitschriften), die dafür kritisiert werden, eine hohe Publikationszahl auf Kosten einer strengen Begutachtung (Peer Review) zu priorisieren. Dies stellt eine erhebliche Bedrohung für die Integrität der wissenschaftlichen Forschung dar und führt dazu, dass viele Institutionen diesen Zeitschriften mit Skepsis begegnen und sie letztlich ignorieren. In diesem Review verfolgen wir das Ziel, eine unparteiische Sichtweise auf Open Access im wissenschaftlichen Publikationswesen zu präsentieren, wobei der Fokus insbesondere auf den Nachteilen und Fallstricken liegt, die dieses Phänomen für die wissenschaftliche Gemeinschaft mit sich bringen kann. Zwar sind die Vorteile offensichtlich und weithin anerkannt, dennoch haben wir gezielt die Situationen untersucht, in denen Open Access Kritik erfahren hat. Abschließend haben wir nach einer Sensibilisierung für diese Herausforderungen untersucht, wie Institutionen derzeit Forschende unterstützen und wie sie diese Unterstützung künftig weiter ausbauen könnten, um deren Verpflichtungen zu erfüllen.
Abstract
The open access movement began in the 1990s, but it is only in recent years that the phenomenon has really taken hold and has become a tangible commitment for the scientific community. While open access is fundamentally intended to enhance knowledge accessibility and promote data transparency, its rapid expansion has exposed significant systemic vulnerabilities. Most notably, the emergence of so-called “predatory journals” – criticized for prioritizing publication volumes over rigorous peer review – poses a serious threat to the integrity of scientific research. As a result, many institutions have come to view them with scepticism or disregard them entirely. In this review, we aim to provide an impartial perspective on open access in scientific publishing, with particular attention to the potential drawbacks and pitfalls for the scientific community. While the benefits of open access are evident and widely acknowledged, this review specifically examines areas where it has drawn criticism. Finally, after highlighting these challenges, we explored how institutions currently support researchers – and how they could further strengthen this support – in meeting their obligations.
Schlüsselwörter
Offener Zugang (Open Access) - Artikelbearbeitungsgebühren (Article Processing Charges) - Räuberische/Dubiose Zeitschriften (Predatory/Dubious Journals) - Begutachtung (Peer Review)Einleitung
Open Access in aller Kürze
Open Access bezeichnet die kostenlose und sofortige Online-Verfügbarkeit von Forschungsmaterialien wie Zeitschriftenartikeln und Büchern, einschließlich des Rechts, diese Materialien in allen digitalen Umgebungen – auch in sozialen Medien – uneingeschränkt zu nutzen. Open-Access-Inhalte sind für alle frei zugänglich, ohne Zahlung, Abonnement oder Registrierungskosten. Die Verarbeitungs- und Veröffentlichungskosten werden von den Autorinnen und Autoren getragen. Im Gegensatz dazu werden traditionelle Zeitschriften in der Regel durch Abonnements finanziert, wodurch Autorinnen und Autoren kostenlos publizieren können. Allerdings übertragen sie dabei meist sämtliche Rechte an den Verlag. Dennoch bieten einige traditionelle abonnementsbasierte Zeitschriften freien Zugang für Leserinnen und Leser, wie beispielsweise die Zeitschrift Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirurgie.
In einem weiteren Sinne umfasst Open Research mehr als nur Publikationen; es schließt alle Forschungsergebnisse mit ein, einschließlich Daten, Programmcode und sogar offene Begutachtungsverfahren (Open Peer Review).
Open Access ist gut gemeint, aber nicht alles, was glänzt, ist Gold
Das Ziel des Open-Access-Publikationsmodells ist es, Wissen zu demokratisieren, indem Forschungsergebnisse für alle leicht zugänglich gemacht werden. Dadurch werden Zusammenarbeit, Transparenz und ein schnellerer wissenschaftlicher Fortschritt gefördert. Indem jeder Aspekt der Forschung so offen und zugänglich wie möglich gestaltet wird, kann ihre Wirkung deutlich verstärkt werden, was dabei hilft, einige der drängendsten globalen Herausforderungen zu bewältigen. Dennoch bringt Open Access, trotz seiner edlen Ziele und offensichtlichen Vorteile, auch Herausforderungen und Kritikpunkte mit sich, die problematisch für die Wissenschaft sein können, wenn sie nicht sorgfältig behandelt werden [1]. Wie bei allen neuen Prozessen sind das Bewusstsein und die Wachsamkeit sowohl von Seiten der Institutionen als auch der Forschenden entscheidend. In der folgenden [Tab. 1] sind einige der wichtigsten Vorteile sowie kritisierte Aspekte des Open-Access-Publikationsmodells zusammengefasst.
Vorteile |
Nachteile |
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Open Access: Wie alles begann
Die Open-Access-Bewegung nahm bereits 1991 ihren Anfang, als Paul Ginsparg das arXiv-Archiv für Physik-Preprints am Los Alamos National Laboratory einrichtete und damit freien Zugang zu wissenschaftlicher Forschung ermöglichte. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich die Etablierung von Open Access schrittweise weiter. Eine ausführliche Darstellung der historischen Entwicklung dieser Initiative ist auf der Webseite des Open Access Network verfügbar [2]. Im Folgenden findet sich eine kurze Zusammenfassung, mit einem Fokus auf der deutschsprachigen Region, der wichtigsten Meilensteine, die die Entwicklung von Open Access bis zur heutigen Form geprägt haben.
Im Jahr 1999 wurde BioMed Central zum ersten Open-Access-Verlag, und 2003 wurde das Directory of Open Access Journals (DOAJ) [3] eingeführt, das sich zu einem einzigartigen und umfassenden Index für Open-Access-Zeitschriften entwickelte. Von 2004 bis 2015 hat sich die Open-Access-Infrastruktur in Europa erheblich ausgeweitet. Wichtige Entwicklungen waren unter anderem die Bielefeld Academic Search Engine im Jahr 2004, das Directory of Open Access Repositories im Jahr 2006 sowie pro-Open-Access-Richtlinien der Europäischen Kommission und des Forschungsrats im Jahr 2007. Im Jahr 2008 unterstützten der Open Access Pilot und OpenAIRE sowie 2009 die Confederation of Open Access Repositories die Open-Access-Bewegung weiter. Förderorganisationen wie der Österreichische Wissenschaftsfonds und die Schweizerische Nationalfonds-Kommission verpflichteten sich zur Open-Access-Veröffentlichung öffentlich finanzierter Forschung. Zwischen 2010 und 2015 setzte sich das Wachstum mit der EU-geförderten OAPEN-Plattform fort, und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) initiierte ein Programm zur Unterstützung von Open-Access-Publikationsfonds an Universitäten [4]. Dies stellte einen bedeutenden Wendepunkt im Übergang zu Open-Access-Modellen dar. Bis 2014 hatten mehrere deutsche Bundesländer, darunter Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg, eigene Strategien zur Förderung von Open Access entwickelt, und Deutschland reformierte das Urheberrecht, um es Autorinnen und Autoren zu ermöglichen, ihre Manuskripte nach 12 Monaten selbst zu archivieren, sofern die Forschung öffentlich finanziert wurde. Im selben Jahr schloss Österreich eine der ersten nationalen Open-Access-Vereinbarungen mit IOP Publishing ab, und das Projekt „e-Infrastructures Austria“ wurde zur Verbesserung der Repositorien-Infrastruktur gestartet. Bis 2015 hatten Institutionen wie die Fraunhofer-Gesellschaft und der Berliner Senat ebenfalls formale Open-Access-Strategien verabschiedet.
In den letzten zehn Jahren hat Open Access erheblich an Dynamik gewonnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlichte ebenfalls eine umfassende Open-Access-Strategie, und sowohl die Helmholtz- als auch die Leibniz-Gemeinschaft führten eigene Open-Access-Richtlinien ein, die die Bedeutung von Open Access für wissenschaftliche Transparenz betonen. Im Jahr 2017, die Hansestadt Hamburg entwickelte eine eigene Open-Science-Strategie (Hamburg Open Science). Österreich startete das Projekt „Austrian Transition to Open Access“, das den Wandel zu Open Access weiter unterstützt.
Die Open-Access-Bewegung hat sich von vereinzelten Initiativen zu einer global wirkenden Kraft entwickelt, die die Art und Weise, wie Forschung publiziert, geteilt und rezipiert wird, grundlegend verändert hat. Über Jahrzehnte hinweg haben institutionelle Unterstützung, politische Rahmenbedingungen und der systematische Infrastrukturausbau den Fortschritt dieser Bewegung erheblich beschleunigt.
Open Access: Wie geht es weiter?
In den letzten Jahren wurden bedeutende institutionelle und nationale Anstrengungen unternommen, um den Übergang zu Open Access zu fördern und dessen Umsetzung zu unterstützen. Sowohl strategische Zielsetzungen als auch Fördermaßnahmen haben die Bewegung wesentlich vorangebracht [2].
Im Jahr 2019 schloss das deutsche Projekt DEAL historische „Publish and Read“-Vereinbarungen [5] mit großen Wissenschaftsverlagen wie Wiley, Springer Nature und Elsevier ab. Diese ermöglichen teilnehmenden Institutionen den Lesezugang zu Zeitschrifteninhalten sowie das Open-Access-Publizieren ohne zusätzliche Kosten. Es sei angemerkt, dass Thieme – der Verlag von Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirugie – nicht in diese Vereinbarung einbezogen ist. Bis 2020 stellte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gezielte Fördermittel zur Deckung von Open-Access-Publikationskosten bereit und unterstützte somit den Ausbau entsprechender Infrastrukturen. Anfang der 2020er Jahre startete Deutschland, im Rahmen der Unterstützung der großen politischen Parteien der neu gegründeten Koalition der Bundesregierung, 20 Open-Access-Projekte um den Übergang zum Open-Access-Publizieren zu beschleunigen.
In diesen Jahren führt die neu gegründete Coalition S [6], ein internationales Konsortium von Forschungsförderern, das durch die Plan-S-Initiative den sofortigen Open Access zu wissenschaftlichen Publikationen fördert, eine Rights Retention Strategy ein, die es Forschenden ermöglicht, ihre Arbeiten unter eine CC-BY-Lizenz zu stellen. 2022 wurde in Deutschland der Arbeitskreis Forum 13+gegründet, der die Verhandlungen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und kleineren Verlagen für transformative Vereinbarungen koordiniert. Zu den zentralen nationalen Akteuren zählen das BMBF mit seinen Förderprogrammen, der Wissenschaftsrat, der die Umsetzung von Gold Open Access empfiehlt, sowie die DFG, die sich für neue Qualitätssicherungssysteme einsetzt. Zeitgleich verabschiedete Österreich eine nationale Open-Science-Politik.
Im Jahr 2023 setzte Projekt DEAL die Verhandlungen mit Springer Nature und Wiley für neue transformative Vereinbarungen im Zeitraum 2024–2028 fort. Das BMBF und die Kultusministerkonferenz veröffentlichten gemeinsame Leitlinien, die Open Access als Standard für öffentlich geförderte Forschung verankern [7]. Darüber hinaus haben in den letzten Jahren auch die Bundesländer Niedersachsen und Brandenburg eigene Open-Access-Strategien entwickelt, um Hochschulen bei der Förderung von Offenheit in der Wissenschaft zu unterstützen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Open-Access-Bewegung in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht hat. Zahlreiche strategische Initiativen und Fördermaßnahmen haben den Übergang zu Open Access entscheidend beschleunigt. Einen anschaulichen Überblick zum aktuellen Stand bietet eine Visualisierung basierend auf Daten von Scopus (Elsevier-Gruppe) sowie der International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers (STM), dargestellt mit dem Tool Flourish Studio. Diese zeigt, dass sich der Anteil rein abonnierter Publikationen in der letzten Dekade halbiert hat, während der Anteil von Gold-Open-Access-Publikationen um 46% anstieg – sie machen nunmehr über die Hälfte aller Publikationen aus [8]. Dies belegt eindrucksvoll, dass sich Open Access als neues Publikationsparadigma etabliert hat.
Open Access: Mehr als ein Trend – eine Anstrengung, ein Engagement, eine Verpflichtung
In einer Übersichtsarbeit zur Wirkung von Open Access aus dem Jahr 2011 wurde festgestellt, dass Wissenschaftler bei der Einreichung ihrer Arbeiten eher den Ruf der Fachzeitschrift und das Fehlen von Publikationsgebühren berücksichtigen. Genauer gesagt konzentrieren sich Autoren wissenschaftlicher Publikationen auf die Zugänglichkeit für ein spezialisiertes Fachpublikum, anstatt auf eine weite, fachfremde Verbreitung ihrer Ergebnisse [9]. Doch wie wir wissen, ändern sich die Zeiten. In den letzten Jahren hat Open Access nicht nur als bevorzugtes Publikationsmodell an Bedeutung gewonnen, sondern sich als integraler Bestandteil der wissenschaftlichen Infrastruktur etabliert – getragen von einem breiten Konsens zwischen Institutionen, Forschenden, Förderorganisationen und Regierungen weltweit. Das wahre Potenzial von Open Access wurde insbesondere während der COVID-19-Pandemie sichtbar. In dieser Zeit stieg die Nutzung von Open-Access-Preprint-Servern weltweit rapide an, wodurch eine schnellere Verbreitung von Coronavirus-Forschung ermöglicht wurde. MedRxiv, eine 2019 gestartete Plattform, verzeichnete einen deutlichen Anstieg von Preprints, insbesondere zu COVID-19-bezogenen Studien [10].
Heutzutage verlangen viele Förderorganisationen, dass durch öffentliche Gelder finanzierte Forschung in Open-Access-Zeitschriften veröffentlicht wird, was Open Access für akademische Autorinnen und Autoren zunehmend unverzichtbar macht. In der deutschen Wissenschaftsgemeinschaft wird neben der Max-Planck-Gesellschaft, einer der Gründerinnen der internationalen Open-Access-Bewegung, auch von der DFG erwartet, dass Geförderte ihre Projektergebnisse offen zugänglich machen, um eine angemessene und gerechte wissenschaftliche Kommunikation zu fördern. Das Helmholtz-Zentrum, eine Referenzinstitution im deutschen und internationalen Wissenschaftssystem, hat sich verpflichtet, ab dem Publikationsjahr 2025 eine vollständige Open-Access-Publikation zu erreichen [11]. Ähnlich hat Österreich das Ziel formuliert, bis 2025 100% der Publikationen im Open Access verfügbar zu machen, und die Schweiz hatte ein nationales Ziel für OA im Jahr 2024 gesetzt, welches jedoch auf 2032 verschoben wurde. Auch die USA erhielten 2022 mit einer neuen Richtlinie große Aufmerksamkeit, die vorschreibt, dass bis 2026 alle durch Bundesbehörden finanzierte Forschung frei und unverzüglich öffentlich zugänglich sein muss, ohne jegliche Embargos [12]. Ebenso verlangt die japanische Regierung, dass bis 2025 alle national geförderten Forschungsarbeiten in Open-Access-Zeitschriften veröffentlicht werden [13]. Allerdings zeigt eine aktuelle Umfrage, dass Forschende auf diesen Übergang noch nicht ausreichend vorbereitet sind [14]. In China, dem weltweit größten Produzenten wissenschaftlicher Erkenntnisse, ist die Situation hinsichtlich Open-Access-Publikationen zwar kostenfrei, aber weiterhin zurückhaltend [15]. Aufgrund der bedeutenden Rolle Chinas im globalen Wandel zu Open Access führte Springer Nature eine Umfrage durch, um die Einstellung der chinesischen Forschungsgemeinschaft zu untersuchen. In den letzten Jahren verzeichnete das Land ein signifikantes Wachstum an Open-Access-Publikationen. Dieser Aufwärtstrend beim Publizieren korreliert sehr gut mit dem Bewusstseinsgrad der befragten chinesischen Forschenden zum Thema Open Access [16]. Diese Daten zeigen deutlich, wie wichtig eine gesteigerte Sensibilisierung für Open-Access-Publikationen ist. Ein höheres Bewusstsein kann Forschende befähigen, fundierte Entscheidungen über die Publikationsorte zu treffen, verschiedene Open-Access-Modelle zu verstehen und die Vorteile einer breiteren Verbreitung zu erkennen. Darüber hinaus können dadurch Missverständnisse bezüglich Kosten, Zeitschriftenqualität und Urheberrechtsfragen ausgeräumt werden.
Eine Analyse der globalen Verteilung von Open-Access-Zeitschriften im Bereich der Medizin zeigt eine klare Dominanz Europas, gefolgt von Asien und Amerika, während Afrika und Ozeanien nur marginale Beiträge leisten. Auffallend ist, dass das Vereinigte Königreich mit 977 Zeitschriften als einziger Staat besonders hervortritt und nicht nur andere Kontinente, sondern auch seine europäischen Nachbarländer deutlich übertrifft. Bemerkenswert ist, dass Elsevier und Wiley – zwei traditionell abonnementbasierte kommerzielle Verlage – zu den drei weltweit führenden Open-Access-Publikationsanbietern im medizinischen Bereich zählen. BioMed Central, als erster reiner Open-Access-Verlag anerkannt, belegt den dritten Platz ([Abb. 1]). Im Gegensatz dazu finden sich weitere bedeutende Verlagsgruppen wie Nature Portfolio und Springer deutlich weiter hinten auf den Plätzen 21 bzw. 25. Jenseits von Platz 30 sind weitere einflussreiche Akteure wie PLOS sowie diverse Thieme Medizin- und Wissenschaftsverlage vertreten.


Es wird getragen von der Erkenntnis, dass der offene Austausch von Wissen unerlässlich ist, um globale Herausforderungen zu bewältigen, die Wissenschaft voranzubringen und eine inklusivere sowie transparentere wissenschaftliche Gemeinschaft zu fördern. Es stellt eine Forderung dar, die von Institutionen, Forschenden und politischen Entscheidungsträgern zunehmend akzeptiert wird, um sicherzustellen, dass die Vorteile wissenschaftlicher Forschung das möglichst breiteste Publikum erreichen und einen nachhaltigen gesellschaftlichen Einfluss entfalten.
Ein Blick auf die Schattenseiten des Open Access
Gerechtigkeit des Wissens auf Kosten eines ungleichen Zugangs zum Publizieren
Eines der zentralen Probleme des Open Access ergibt sich aus der Verlagerung der finanziellen Verantwortung, bei der die Kosten vom Leser auf die Forschenden übergehen. Insbesondere wenn Open Access ohne angemessene Unterstützung, Aufsicht oder Gleichberechtigung umgesetzt wird, kann dies weniger wohlhabende Institutionen oder Länder benachteiligen, indem Publikationsmöglichkeiten nur denen offenstehen, die die Gebühren tragen können, was potenziell neue Ungleichheiten schafft.
Aus einer breiteren Perspektive besteht das Risiko, dass das Open-Access-System auch für wohlhabende Länder finanziell nicht nachhaltig bleibt, da Open Access selbst zu einer Forschungskostenposition wird und Institutionen erhebliche Summen für Artikelbearbeitungsgebühren (APCs) ausgeben oder teure „transformative Agreements“ mit Verlagen eingehen (wie etwa das Projekt DEAL). In diesem Zusammenhang wird befürchtet, dass Open Access die Gesamtkosten des wissenschaftlichen Publizierens nicht senkt, sondern lediglich die finanzielle Belastung verschiebt, ohne die zugrundeliegenden systemischen Probleme der akademischen Verlagsbranche zu lösen.
Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem Zugang zu Wissen und der Sicherstellung, dass Publikationspraktiken ethisch, nachhaltig und fair bleiben. Leider haben mit der zunehmenden Popularität von Open-Access-Zeitschriften auch „predatory publishers“ dieses Geschäftsmodell erkannt und eine neue Art von Problemen geschaffen, die in den folgenden Kapiteln näher erläutert werden.
Der Aufstieg von „Predatory“/dubiosen Zeitschriften und seine Folgen
Die Open-Access-Welle wurde leider von der Entstehung sogenannter „predatory“ Verlage begleitet. Der Anstieg Predatory Zeitschriften stellt eine bedeutende Herausforderung für die Open-Access-Bewegung dar, da er das Vertrauen in die Mission des Open Access und die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft untergräbt. Predatory Zeitschriften zeichnen sich häufig durch mangelnde Transparenz aus und halten sich nicht an etablierte akademische Standards. Es lässt sich bedauerlicherweise feststellen, dass das Open-Access-Publizieren die Hürde zur Gründung einer Zeitschrift deutlich gesenkt hat. Die schnelle und oft unkontrollierte Vermehrung von Open-Access-Zeitschriften lässt sich grob daran ablesen, dass von den 62.701 aktiven Open-Access-Zeitschriften, die in der ROAD-Datenbank (Directory of Open Access Scholarly Resources) gelistet sind, nur ein kleiner Anteil in den großen Zitationsdatenbanken erfasst ist: etwa 9,8% in Web of Science und 11,7% in Scopus. Dies unterstreicht die selektive und begrenzte Abdeckung dieser Goldstandard-Indizierungsplattformen im Vergleich zur weitreichenden und wachsenden Landschaft des Open-Access-Publizierens [17]. Nicht seriöse Verlage nutzen das Open-Access-Modell aus, indem sie von den Autoren hohe Gebühren verlangen, ohne legitime redaktionelle und Peer-Review-Dienstleistungen zu erbringen. Ein häufig angewandter Trick solcher Predatory Zeitschriften ist die Veröffentlichung von Sonderausgaben mit zahlreichen Artikeln zu einem spezifischen Thema. Die Autor*innen neigen dazu, sich gegenseitig zu zitieren, was die Zitationsrate und den Impact Factor der Zeitschrift künstlich erhöht. Gleichzeitig steigert das hohe Artikelvolumen die Wahrscheinlichkeit von Zitierungen und damit die wahrgenommene Bedeutung der Zeitschrift. Wie leicht vorstellbar ist, umgehen diese Zeitschriften zur Aufrechterhaltung hoher Publikationszahlen häufig eine gründliche Begutachtung, wodurch sie Artikel schnell veröffentlichen und somit mehr Einreichungen von Autoren anziehen, die eine zügige Publikation anstreben.
Vor diesem Hintergrund werden Forschende, die im aktuellen „publish or perish“-Umfeld unter Druck stehen, häufig von Predatory Zeitschriften angezogen. Da Beiträge in renommierten und anerkannten Zeitschriften die Währung der Wissenschaft darstellen, kann eine Publikation in einer Predatory Zeitschrift den Ruf einer Forscherin oder eines Forschers gefährden. Solche Zeitschriften genießen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft keine Legitimität, und ihre Inhalte werden von Fachkollegen sowie Förderinstitutionen häufig ignoriert. Folglich kann eine Verbindung zu predatory publishing den akademischen Werdegang von Forschenden negativ beeinflussen, insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die versuchen, sich zu etablieren und Anerkennung in ihrer Fachgemeinschaft zu gewinnen.
Die Auswirkungen von „Predatory“ Zeitschriften auf die wissenschaftliche Integrität und das Publikationswesen: Ein tatsächlicher Konflikt oder nur Gesprächsstoff am Rande?
Es besteht kein Zweifel daran, dass das Fehlen eines rigorosen Peer-Review-Verfahrens und redaktioneller Kontrolle bei Predatory Zeitschriften zur Verbreitung von qualitativ minderwertiger und unüberprüfter Forschung beiträgt und somit die Integrität und Zuverlässigkeit des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes schwächt. Möglicherweise ist dies auch der Grund, warum Förderinstitutionen und wissenschaftliche Einrichtungen zumindest inoffiziell weiterhin Publikationen in renommierten, hochrangigen Zeitschriften bei Berufungs- und Beförderungsentscheidungen bevorzugen. Derzeit bleiben jedoch die meisten Institutionen und Fördergeber unklar und nehmen noch keine eindeutige Position zu spezifischen Zeitschriften ein.
Deutsche Universitäten verfügen, wie viele andere Institutionen weltweit, über Richtlinien, die Publikationen in predatory und dubiosen Zeitschriften entmutigen, führen aber in der Regel keine offizielle Liste solcher Zeitschriften und benennen keine konkreten Titel. Mit anderen Worten liegt die letztendliche Verantwortung für die Sicherstellung einer gründlichen Qualitätskontrolle einer Zeitschrift bei den Autor*innen.
Nichtsdestotrotz haben kürzlich einige Universitäten Artikel und Editorials veröffentlicht, die ausdrücklich vor bestimmten dubiosen Verlagen, darunter Zeitschriften der MDPI-Verlagsgruppe (Multidisciplinary Digital Publishing Institute), warnen [18] [19] [20]. Die zentrale Kritik dieser Universitäten bezog sich darauf, dass einzelne MDPI-Zeitschriften aus Datenbanken wie DOAJ und Clarivate ausgeschlossen wurden, weil sie die etablierten „best practices“ nicht erfüllten. Dies führte zu einer kritischen Beobachtung von MDPI. Infolge dieser Herabstufung haben einige Universitäten, etwa Hannover und Bremen [18] [19], ihre finanzielle Unterstützung für diese Zeitschriften reduziert [18] [19], während andere, wie die Charité Berlin, Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die leistungsorientierte Mittelvergabe äußerten [20].
Die Möglichkeit, Open-Access-Publikationen aus fragwürdigen Zeitschriften bei der Evaluierung von Wissenschaftler*innen oder Institutionen für die leistungsorientierte Mittelvergabe nicht zu berücksichtigen, würde sowohl Forschende als auch Institutionen einem erheblichen Risiko aussetzen, wenn sie ihre Forschungsergebnisse in solchen dubiosen Zeitschriften veröffentlichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz des Bewusstseins über die Problematik minderwertiger Zeitschriften und deren Folgen für die wissenschaftliche Landschaft eine klare und einheitliche Reaktion seitens der Institutionen und Fördergeber zur offiziellen Handhabung dieser Problematik bisher fehlt.
Wie können wir uns vor „Predatory“ Zeitschriften schützen?
Die Erkennung von sogenannten „Predatory“ Zeitschriften ist unerlässlich, um irreführende Publikationspraktiken zu vermeiden. Die Kampagne „Think. Check. Submit.“ [21] weist auf mehrere Warnsignale hin, die darauf hindeuten können, dass eine Zeitschrift dubios ist. Dazu gehören das Erheben hoher Article Processing Charges (APCs) ohne transparente Angaben darüber, welche Leistungen diese Gebühren abdecken, das Versenden unerbetener E-Mails, in denen Autoren zur Einreichung von Artikeln oder zur Mitarbeit in Redaktionsteams eingeladen werden, sowie der Anspruch, ein Peer-Review-Verfahren anzubieten, ohne dass ein adäquates System dafür existiert. Weitere Warnzeichen sind gefälschte Redaktionsteams, bei denen die Redaktionsmitglieder keine anerkannten Expert*innen sind oder möglicherweise gar nicht existieren, sowie irreführende Metriken wie aufgeblasene Impact Factors oder erfundene Rankings [21].
Das predatory Publishing ist ein Modell, das zwar legal sein kann, aber allgemein als unethisch gilt. Jeffrey Beall, ein US-amerikanischer Bibliothekar, erstellte ursprünglich eine Liste solcher Verlage [22], die jedoch aufgrund rechtlicher Drohungen einiger hierin gelisteter Verlage wieder aus dem Internet entfernt werden musste [23]. Traurigerweise muss die Person, die diese Liste inzwischen aktualisiert, dies anonym tun.
Heutzutage ist das Directory of Open Access Journals (DOAJ) [3] das nützlichste und anerkannteste Instrument gegen die Falle von Predatory Zeitschriften. Das DOAJ ist eine umfassende Online-Datenbank, die hochwertige, peer-reviewed Open-Access-Zeitschriften aus verschiedenen Fachbereichen indexiert und zugänglich macht. Das DOAJ stellt sicher, dass nur qualitativ hochwertige und seriöse Zeitschriften aufgenommen werden, indem es die Einhaltung ethischer Publikationspraktiken und transparenter redaktioneller Richtlinien verlangt. Es bietet eine durchsuchbare Datenbank, die Forschenden die gezielte Suche nach Zeitschriften anhand verschiedener Kriterien ermöglicht und fördert Open Access, indem es den weltweiten Zugang zu wissenschaftlichen Arbeiten erleichtert. Zeitschriften müssen ein strenges Prüfverfahren durchlaufen, um aufgenommen zu werden; dabei wird sichergestellt, dass sie Peer-Review-Standards erfüllen, Open-Access-Prinzipien folgen und wissenschaftliche Qualität gewährleisten.
Wie unterstützen Institutionen und Nationen Forschende dabei, Open Access zugänglich zu machen?
In diesem Zusammenhang tragen Finanzierungsmechanismen, politische Vorgaben, transformative Vereinbarungen und Open-Access-Plattformen gemeinsam dazu bei, finanzielle und strukturelle Hürden beim Open-Access-Publizieren abzubauen. Nationale und institutionelle Förderprogramme spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie die Artikelbearbeitungsgebühren (Article Processing Charges, APCs) übernehmen und somit die finanzielle Belastung der Forschenden mindern. Repositorien wie PubMed Central und OpenAIRE erhöhen die Zugänglichkeit, indem sie freien öffentlichen Zugang zu Forschungsergebnissen ermöglichen. Politische Vorgaben verlangen, dass öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse im Open Access veröffentlicht werden, wodurch Anreize geschaffen und die Akzeptanz gefördert werden. Transformative Vereinbarungen erlauben es Institutionen, Abonnementgebühren und Publikationskosten zu kombinieren, sodass Open Access ohne zusätzliche Kosten möglich wird, was insbesondere Institutionen mit hohem Publikationsvolumen und begrenzten APC-Mitteln zugutekommt. Darüber hinaus bieten Institutionen Schulungen und Unterstützungsangebote an, um Forschende bei der Navigation im Open-Access-Publizieren zu unterstützen, die Einhaltung von Richtlinien zu gewährleisten und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
Schließlich fördern globale Kooperationen wie die Initiative Plan S [6] die weitverbreitete Einführung von Open-Access-Praktiken. Diese Bestrebungen zielen darauf ab, Open Access als Standard für die Publikation öffentlich finanzierter Forschung zu etablieren und einen globalen Wandel hin zu frei zugänglicher Forschung zu bewirken – ungeachtet geografischer oder institutioneller Barrieren.
Dennoch bleibt trotz aller Bemühungen ein zentrales Problem bestehen: das zugrunde liegende Geschäftsmodell des wissenschaftlichen Verlagswesens. Nach all der Zeit, dem Aufwand und den Kosten, die in die Entwicklung einer wissenschaftlichen Idee und Durchführung einer Studie investiert werden, verfassen Forschende wissenschaftliche Artikel ohne finanzielle Vergütung, die von Gutachterinnen geprüft werden, die ebenfalls unentgeltlich tätig sind. Open Access verschiebt die finanzielle Last lediglich von den Lesenden auf die Autorinnen durch APCs, während gleichzeitig die profitablen Modelle der Verlage im akademischen Publikationswesen bestehen bleiben.
Um das Publikationssystem wirklich zu reformieren, wäre es angemessener, wenn Institutionen und Nationen über die reine Kostenübernahme hinausgehen und eine aktivere Rolle bei der Infragestellung und Abschaffung des profitorientierten Modells des akademischen Publizierens einnehmen würden. Dies könnte beinhalten, sich für fairere Publikationspraktiken einzusetzen, mehr Transparenz bei Preisen zu fordern und alternative Publikationsmodelle zu unterstützen, die Zugänglichkeit und Gerechtigkeit über Profit stellen. Nur durch solche systemischen Veränderungen kann Open Access sein Potenzial wirklich erfüllen, Wissen frei zugänglich für alle zu machen, ohne dabei die kommerziellen Interessen zu stärken, die die wissenschaftliche Verlagswelt seit Langem dominieren.
Open Access im Bereich der Plastischen Chirurgie
Wie leicht vorstellbar ist, hat das Open-Access-Modell auch das Fachgebiet der plastischen Chirurgie beeinflusst. Die Plastische Chirurgie hat im Vergleich zu einigen anderen medizinischen und wissenschaftlichen Fachgebieten im Allgemeinen erst spät auf Open-Access-Publikationen umgestellt. Diese verzögerte Einführung von Open Access lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. An erster Stelle steht der ausgeprägte klinische und technische Fokus des Fachgebiets, der praktische Erfahrung und etablierte Fachforen gegenüber der offenen Forschungsdissemination priorisiert. Zudem könnten eine zunächst geringe Bekanntheit und fehlende Schulungen zu den Vorteilen und Richtlinien des Open-Access-Publizierens sowie eine konservative akademische Kultur, die traditionelle Publikationsmodelle bevorzugt, die langsamere Akzeptanz begünstigt haben. Darüber hinaus hat, wie in vielen anderen Disziplinen auch, die Dominanz renommierter abonnementbasierter Fachzeitschriften sowie Bedenken hinsichtlich der Qualität und Reputation neuerer Open-Access-Zeitschriften bei einigen Chirurgen zu Zurückhaltung geführt und den Übergang weiter erschwert. Nicht zuletzt könnten die finanziellen Hürden durch Article Processing Charges insbesondere für Chirurgen ohne eigene Forschungsförderung oder institutionelle Unterstützung ein bedeutendes Hindernis dargestellt haben. Dennoch haben die zunehmende Anerkennung der Vorteile von Open Acess, institutionelle Vorgaben sowie der Aufstieg angesehener Open-Access-Zeitschriften im Fachgebiet für eine zunehmende Verbreitung und erhöhte Sichtbarkeit geführt. Somit wurde auch die Umstellung auf Open Access auch in der Plastischen Chirurgie geebnet. Dies hat zur Entstehung zahlreicher Fachzeitschriften geführt, sodass viele thematisch spezialisierte Journale vollständig auf Open Access umgestellt oder hybride Publikationsmodelle übernommen haben. Zwischen 2010 und 2020 stieg der Anteil der Open-Access-Zeitschriften im Bereich der plastischen Chirurgie von 3% auf 55%. Gleichzeitig verschwanden rein abonnementsbasierte Zeitschriften vollständig, was mit einem deutlichen Anstieg hybrider Zeitschriften einherging, deren Anteil von 3% im Jahr 2010 auf 45% im Jahr 2020 anstieg [24]. Ein weiteres aufkommendes Publikationsmodell, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Einrichtung sogenannter „Schwesternzeitschriften“ („Sister Journals“), die als angegliederte Publikationsorgane zu etablierten Flaggschiff-Zeitschriften fungieren. So bietet Handchirurgie Mikrochirurgie Plastische Chirugie derzeit keine derartige Option an, während beispielsweise Zeitschriften wie Plastic & Reconstructive Surgery (PRS Global Open), Journal of Plastic, Reconstructive & Aesthetic Surgery (JPRAS Open) und Journal of Reconstructive Microsurgery (Journal of Reconstructive Microsurgery Global Open) entsprechende Begleitjournale bereitstellen. Im deutschen Kontext wurde die Open-Access-Zeitschrift GMS German Plastic, Reconstructive and Aesthetic Surgery – Burn and Hand Surgery gegründet, die sich auf Plastische Chirurgie spezialisiert hat. Allerdings konnte sie sich nicht weitreichend etablieren [25] und wurde schließlich im Jahr 2020 eingestellt. Besonders interessant für unsere Fachgemeinschaft ist die Ankündigung von BioMed Central im Jahr 2024, mit BMC Plastic & Reconstructive Surgery eine inklusive Open-Access-Zeitschrift mit breitem Themenspektrum im Bereich der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie zu starten. In [Tab. 2] präsentieren wir eine Zusammenfassung der zehn führenden Fachzeitschriften der Plastischen Chirurgie und deren Umstellung auf das Open-Access-Modell. Wie ersichtlich ist, erfolgte dieser Wandel erst allmählich und überwiegend nach den 2010er-Jahren.
Top 10 Fachzeitschriften der Plastischen Chirurgie (Verlag) |
Einführung einer Open-Access-Option und/oder einer Begleitzeitschrift |
Jahr |
---|---|---|
Plastic and Reconstructive Surgery (PRS) (Wolters Kluwer) |
Hybrid option |
2014 |
PRS Global Open |
2013 |
|
Aesthetic Surgery Journal (ASJ) (Oxford University Press) |
Hybrid option |
2014 |
ASJ Open Forum |
2019 |
|
Journal of Plastic, Reconstructive & Aesthetic Surgery (JPRAS) (Elsevier) |
Hybrid option |
2014 |
JPRAS Open |
2014 |
|
Aesthetic Plastic Surgery (Springer) |
Hybrid option |
2014 |
Clinics in Plastic Surgery (Elsevier) |
None |
NA |
Journal of Reconstructive Microsurgery (Thieme) |
Hybrid option |
2016 |
JRM Open |
2016 |
|
Microsurgery (Wolters Kluwer) |
Hybrid option |
2021 |
Ophthalmic, Plastic and reconstructive Surgery (Wolters Kluwer) |
None |
NA |
Seminars in Plastic Surgery (Thieme) |
Hybrid option |
2014 |
Annals of Plastic Surgery |
Hybrid option |
2017 |
Bedauerlicherweise blieb auch die Plastische Chirurgie von den Herausforderungen durch predatory publishing nicht verschont. Wie Yesantharao et al. berichten, wurden etwa 20% der Open-Access-Zeitschriften im Bereich der plastischen Chirurgie als predatory eingestuft, was Bedenken hinsichtlich der Qualität und Integrität der innerhalb der Disziplin veröffentlichten Forschung aufwirft [24]. Eine interessante vergleichende Studie von McGuire et al. [26], die die methodische Qualität der Literatur in der plastischen Chirurgie zwischen traditionellen und deren zugehörigen „Sister Journals“ im Open Access untersuchte, verdeutlicht dieses Problem. Laut dieser Studie wiesen Artikel, die in traditionellen Zeitschriften veröffentlicht wurden, eine signifikant höhere methodische Qualität auf als diejenigen in den zugehörigen Open-Access-Begleitjournalen. Es besteht häufig die – wenn auch wahrscheinlich unzutreffende – Wahrnehmung, dass Sister Journals durch das Angebot schnellerer Publikationen und Open Access als niedrigere Kategorien für abgelehnte Manuskripte gelten, obwohl sie eine rigorose Begutachtung gewährleisten und wertvolle Forschung beitragen.
Nichtsdestotrotz ist im vergangenen Jahrzehnt ein allmählicher Anstieg der Impact-Faktoren plastisch-chirurgischer Fachzeitschriften zu verzeichnen, was die wachsende akademische Bedeutung des Fachgebiets innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft widerspiegelt und zur gesteigerten Reputation der Disziplin beiträgt [27].
Daher ist klar, dass keine medizinische Fachrichtung immun gegenüber Qualitätsbedenken ist; es ist folglich entscheidend, jede Publikation kritisch zu hinterfragen und jede Zeitschrift vor der Einreichung sorgfältig zu prüfen.
Schlussfolgerungen
Zwischen der hellen und der dunklen Seite ist das Licht noch sichtbar!
Es ist offensichtlich, dass Open Access längst nicht mehr nur ein einfaches Konzept oder ein vorübergehender Trend ist, sondern eine engagierte Bewegung darstellt, die die Publikationslandschaft grundlegend verändern wird. Ursprünglich darauf ausgelegt, die Zugänglichkeit und Transparenz wissenschaftlicher Forschung zu erhöhen, bringt Open Access leider auch einige Herausforderungen mit sich.
An erster Stelle steht dabei die Vermehrung von Predatory Zeitschriften, die in Zukunft Forschende und Institutionen bedrohen könnten, indem Publikationen in solchen Zeitschriften bei akademischen Evaluierungen nicht berücksichtigt werden. Obwohl die unmittelbaren Folgen von Predatory Zeitschriften vorrangig das Ansehen einzelner Forschender beeinträchtigen, könnten sie langfristig die Integrität des gesamten akademischen Publikationswesens gefährden. Dennoch müssen wir die irreführende Gleichsetzung von Open Access und Predatory Zeitschriften kritisch hinterfragen und vermeiden, eine ganze Bewegung aufgrund weniger schwarzer Schafe zu diskreditieren.
Eine weitere, nicht zu vernachlässigende Herausforderung von Open Access sind die Publikationskosten. Wenn die ursprüngliche Idee war, die Zugänglichkeit zu erhöhen, wurde dieses Ziel bisher nicht vollständig erreicht. Open Access wird zunehmend zu einer finanziellen Belastung für Forschende, während es – ähnlich wie frühere Publikationsmodelle – für Verlage ein lukratives Geschäft bleibt. Vor diesem Hintergrund steigen die Kosten für Universitäten stetig, da sowohl Abonnementgebühren für traditionelle Zeitschriften als auch Publikationsgebühren für Open-Access-Zeitschriften zu tragen sind. Um dem entgegenzuwirken, sollten Institutionen sowie nationale und internationale Organisationen klare Strategien entwickeln, um Forschende bei der Open-Access-Publikation zu unterstützen und gleichzeitig den Einfluss der Verlagsunternehmen zu begrenzen.
Während diese Übersicht darauf abzielt, einen ausgewogenen und umfassenden Überblick über die Open-Access-Bewegung und ihre Herausforderungen zu geben, müssen mehrere Einschränkungen anerkannt werden. Zunächst ist der Umfang der Untersuchung auf den medizinischen Bereich und den deutschsprachigen Raum fokussiert, weshalb die Studie möglicherweise nicht das vollständige Bild über verschiedene akademische Disziplinen und geografische Regionen hinweg widerspiegelt, in denen die Einführung von Open Access und damit verbundene Fragestellungen erheblich variieren können. Darüber hinaus basiert die Analyse der institutionellen Unterstützung auf einer allgemeinen Perspektive und berücksichtigt möglicherweise nicht die großen Unterschiede in Ressourcen und Richtlinien zwischen verschiedenen Institutionen, insbesondere zwischen gut finanzierten und kleineren bzw. weniger gut ausgestatteten Universitäten. Ferner kann die Abhängigkeit von bereits veröffentlichten Literaturquellen und Berichten inhärente Verzerrungen mit sich bringen, da diese Quellen häufig entweder die Vorteile oder die Einschränkungen von Open Access unterschiedlich gewichten. Zudem sind die Definitionen und Kriterien zur Identifikation von Predatory Journals weiterhin umstritten, was der Analyse eine zusätzliche subjektive Komponente verleiht.
Im Vergleich zu unserer Perspektive aus dem Jahr 2014 [25] ist Open Access kein neues Konzept mehr, doch es bleiben kontroverse Fragestellungen bestehen. Daher ist es essentiell, die Entwicklung dieses Bereichs genau zu beobachten, um sicherzustellen, dass Open Access so offen wie möglich bleibt.
Autorinnen/Autoren


Nach Abschluss meines Studiums der Molekularbiologie an der Universität Padua (Italien) wechselte ich an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München, wo ich mich auf das muskuloskelettale System konzentrierte. Meine Forschung beschäftigte sich mit den Entwicklungs-, physiologischen und pathologischen Aspekten von Sehnen und Knorpel, mit besonderem Schwerpunkt auf der Biologie der extrazellulären Matrix und transmembraner Proteine. Seit 2024 bin ich Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungslabors der Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie an der LMU München (Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Riccardo Giunta), wo ich meine Forschungsinteressen auf Plastische Chirurgie, Stoffwechsel- und Regenerationsmedizin ausweite.
Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Danksagung
Ich möchte allen meinen geschätzten Kolleginnen und Kollegen sowie Fachkollegen herzlich danken, insbesondere Arndt Schilling, Solvig Diederichs, Anja Niehoff und Attila Aszodi, die ihre Gedanken zu diesem aktuellen Thema des Open-Access-Publizierens mit mir geteilt haben. Ich möchte mich auch bei Frau Susann Witte bedanken, dass sie die deutsche Version des Textes sorgfältig gelesen hat.
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Korrespondenzadresse
Publication History
Received: 24 June 2025
Accepted: 10 July 2025
Article published online:
05 August 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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