Rofo 2025; 197(10): 1228-1229
DOI: 10.1055/a-2669-6552
DRG-Mitteilungen

GPR-Förderstipendium zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendradiologie

 

    Zur Unterstützung und Förderung von Kolleginnen und Kollegen, die in der Kinder- und Jugendradiologie tätig sind, vergibt die Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) jährlich das GPR-Förderstipendium. Im Jahr 2024 wurde dieses an Frau Dr. med. Corona Metz (Berlin) verliehen. Nachfolgend finden Sie den Abschlussbericht.

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    Abschlussbericht – Dr. med. Corona Metz (Berlin)

    Observership am Children’s Hospital of Philadelphia Zeitraum: 24.03.–18.04.2025

    Dank der Unterstützung durch das Förderstipendium der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) konnte ich im Frühjahr 2025 ein vierwöchiges Observership an der Abteilung für Pädiatrische Radiologie des Children’s Hospital of Philadelphia (CHOP) absolvieren. Das CHOP zählt zu den international führenden Einrichtungen in der pädiatrischen Radiologie – die Möglichkeit, dort hospitieren zu dürfen, war für mich fachlich wie persönlich eine äußerst bereichernde Erfahrung.

    Wie im Rahmen meiner Bewerbung geplant, teilte sich das Observership in zwei Schwerpunkte: Einen Teil meiner Zeit verbrachte ich in der diagnostischen Kinderradiologie, den zweiten in der interventionellen Kinderradiologie. Die Einteilung erfolgte wochenweise, jeweils mit konkretem Tagesplan und Zuteilung zu einer betreuenden Fachärztin oder einem Facharzt.

    Der Tagesablauf in der Diagnostik war eng getaktet und strukturiert:

    • 07:30–08:30 Uhr: morgendliche Lehrveranstaltung

    • 08:30–12:00 Uhr: Befundungszeit

    • 12:00–13:00 Uhr: Lehrveranstaltung

    • 13:00–16:00 Uhr: weitere Befundung oder Eigenstudium in Online-Seminaren

    Ein besonders bemerkenswerter Unterschied zur deutschen Praxis zeigte sich im Bereich der Sonografie: Während in Deutschland Ultraschalluntersuchungen direkt von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden, erfolgt dies am CHOP überwiegend durch spezialisierte Sonografinnen und Sonografen. Die ärztliche Tätigkeit beschränkt sich dort primär auf die Bildinterpretation, lediglich bei unklaren Befunden wird ärztlich nachgeschallt. Diese Aufgabenteilung führte zu einem effizienten Workflow.

    In der interventionellen Radiologie war ich ganztägig von 07:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr involviert. Ich erhielt dort wertvolle Einblicke in verschiedenste interventionelle Verfahren bei Kindern, insbesondere im Hinblick auf Abläufe, Planung und Nachsorge.

    Mit Blick auf meine eigenen Zielsetzungen war insbesondere die strukturierte Verankerung der interventionellen Kinderradiologie am CHOP besonders lehrreich. In Deutschland befindet sich dieser Bereich vielfach noch im Aufbau, häufig werden pädiatrische Interventionen von allgemeinradiologischen Interventionalisten durchgeführt. Die Einblicke am CHOP haben mir Impulse und Motivation gegeben, wie sich dieser Bereich auch an meiner Heimatklinik ausbauen lässt.

    Ein zentrales Element, das mich nachhaltig beeindruckt hat, war die exzellente Ausbildung der Fellows und Residents. Die Vielzahl täglicher Lehrveranstaltungen und die hohe Dichte an strukturiertem Teaching während der klinischen Arbeit zeugen von einer klaren akademischen Ausrichtung der Abteilung. Die klar strukturierte Integration von Forschung in den klinischen Alltag, etwa durch explizit dafür vorgesehene Zeiten, ist ein Modell, das auch für deutsche Universitätskliniken zukunftsweisend sein kann.

    Ich danke der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie herzlich für die finanzielle und ideelle Unterstützung. Das Stipendium hat mir nicht nur einen intensiven fachlichen Austausch ermöglicht, sondern mir auch neue Perspektiven für die Weiterentwicklung der pädiatrischen Radiologie in Deutschland eröffnet.



    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    19. September 2025

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    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany


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