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DOI: 10.1055/a-2674-3274
Autorenwechsel beim wissenschaftlichen Editorial in der Endo-Praxis
Autoren
Ein Interview mit Professor Dr. Rainer Duchmann und Dr. Ulrich Rosien
Ute Pfeifer: Herr Professor Duchmann und Herr Dr. Ulrich Rosien, vielen Dank, dass Sie sich heute Zeit für dieses Interview nehmen. Herr Professor Duchmann, wir möchten heute über Ihren Abschied als Autor in unserer Fachzeitschrift sprechen. Zunächst: Wie fühlen Sie sich angesichts dieses Abschieds?
Rainer Duchmann: Zunächst möchte ich Ihnen, liebe Frau Pfeifer, und Steffen Krauß vom Thieme Verlag sehr herzlich danken, dass Sie meine Editorials stets wohlwollend begleitet haben. Dies gilt insbesondere für die Möglichkeit, Themen und Inhalte frei wählen und auf persönliche Art und Weise darstellen und kommentieren zu können. In meinem subjektiven Erleben ist dabei das Gefühl eines Zwiegesprächs mit dem Leser entstanden. Ich habe dies immer als besonderes Privileg empfunden. All dies werde ich sicher vermissen und würde den Satz von H. Hesse „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ ergänzen mit, - und jedem Abschied etwas Wehmut.
Ute Pfeifer: Sie haben über einen längeren Zeitraum regelmäßig Beiträge für die Zeitschrift verfasst. Was waren für Sie die schönsten Erinnerungen, Highlights oder auch Herausforderungen während Ihrer Zeit als Autor?
Rainer Duchmann: Die größte Herausforderung, aber auch der größte Spaß, bestand in den letzten 10 Jahren für mich darin, für jedes der 40 Editorials ein neues und für die Leser hoffentlich interessantes Thema zu finden. War dies erledigt, ging das Schreiben selbst meist schnell. Das dabei die Möglichkeit bestand, den eigenen fachlichen Blick auf die Medizin mit gesellschaftlichen und politischen Themen zu verknüpfen und zu publizieren, gehört vielleicht zu den schönsten Erinnerungen bzw. Highlights. Schreiben soll manchmal ja auch eine kathartische Wirkung haben.
Ute Pfeifer: Was hat Sie motiviert, in einer Fachzeitschrift für Endoskopiefachpersonal aktiv zu sein und regelmäßig das Editorial zu verfassen?
Rainer Duchmann: Als ich vor 10 Jahren gefragt wurde, ob ich das Editorial übernehmen wollte, war ich zunächst überrascht. Es war für mich dann aber sehr rasch klar, dass ich diese Aufgabe gerne übernehmen wollte. Wenn ich retrospektiv über die Motivation nachdenke, dann am ehesten, eigene Akzente setzen und dabei etwas zurück- und weitergeben zu können.
Ute Pfeifer: Gibt es bestimmte Themen oder Artikel, auf die Sie besonders stolz sind?
Rainer Duchmann: Sollte mir in den letzten 10 Jahren die Mischung aus fachlichen, fachpolitischen und gesellschaftlichen Themen einigermaßen gelungen sein, ich den einen oder anderen Leser für ein Thema interessiert oder gar zum Studium der meist allgemein zugänglichen Quellen verführt haben, dann würde mich das sehr freuen.
Ute Pfeifer: Was möchten Sie den Leser*innen, den Fachgesellschaften DEGEA und SVEP sowie der Fachgemeinschaft zum Abschied mit auf den Weg geben?
Rainer Duchmann: Für die Leser: Bleiben Sie interessiert und kritisch. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Sie einen sehr wichtigen und sehr schönen Beruf haben und dass wir in unserer Tätigkeit vor allem den Menschen und ihrem Wohl verpflichtet sind. Den Fachgesellschaften und der Fachgemeinschaft wünsche ich weiterhin die nötige Kraft, Klugheit sowie Ausdauer, das Fach in souveräner Zusammenarbeit weiter vor inadäquaten Angriffen von außen zu schützen und es gleichzeitig gut durch die sich wandelnden Herausforderungen und Möglichkeiten von Gegenwart und Zukunft zu führen.
Ute Pfeifer: Herr Dr. Rosien, herzlich willkommen in unserer Autorengemeinschaft der Endo-Praxis. Wir freuen uns sehr, Sie als neuen Autor in unserer Zeitschrift begrüßen zu dürfen. Können Sie sich unseren Lesern kurz vorstellen?
Ulrich Rosien: Nach meiner Ausbildung zum Gastroenterologen am Universitätsklinikum Essen bin ich seit 1996 am Israelitisches Krankenhaus in Hamburg. Ich leite dort die Endoskopie und das Viszeralonkologische Zentrum. Neben den Tumorerkrankungen liegen meine klinischen Interessen bei Erkrankungen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenwegen. Schwerpunkte meiner endoskopischen Tätigkeiten sind Tunneltechniken (POEM, ESD), ERCP/Cholangioskopie und die endosonographisch geführten Interventionen (Pankreas, biliodigestive Anastomosen, Gastroenterostomie). In der Fachgesellschaft war ich langjährig Mitglied des Beirats der Sektion Endoskopie der DGVS und durfte als Leiter der Sektion 2020 „Best of DGVS“ und 2021 den Viszeralmedizinischen Jahreskongress mit organisieren.
Ute Pfeifer: Was hat Sie motiviert, als Autor das Editorial für unserer Fachzeitschrift zu übernehmen?
Ulrich Rosien: Mein ganzes Berufsleben habe ich gerne klinisch publiziert. Aktuell überarbeiten wir „Facharztwissen Gastroenterologie und Hepatologie“ bei Elsevier für die dritte Auflage. Ich war bis zuletzt Mitglied der Redaktion von „Arzneiverordnung in der Praxis“, dem offiziellen Organ der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft bei der Bundesärztekammer. In dieser Funktion schreibt man regelmäßig Editorials. Zum anderen habe ich immer gerne Anfragen der DEGEA für Vorträge angenommen. Hier ist mir wesentlich, dass ich die arbeitsteilige Zusammenarbeit der verschiedenen Profession in der Endoskopie schätze und fast als mustergültig ansehe.
Ute Pfeifer: Unter welchen Aspekten möchten Sie die Themen für das Editorial aussuchen? Haben Sie bereits eine Vorstellung, welche Themen, Schwerpunkte oder Projekte Sie in Zukunft in Ihren Beiträgen behandeln möchten?
Ulrich Rosien: Der wichtigste Aspekt bei der Themenwahl ist die Frage, was die Leserschaft interessieren könnte. Das können aktuelle Entwicklungen endoskopischer Techniken sein, allgemeine Berufspolitik wie die Auswirkungen der Krankenhausreform und speziellere Aspekte der Tätigkeit in der Endoskopie.
Ute Pfeifer: Haben Sie bereits konkrete Ideen für Ihren ersten Beitrag?
Ulrich Rosien: Ich kann mir vorstellen, dass ein Blick auf das erste Jahr hybrid-DRG in der Endoskopie unter verschiedenen Gesichtspunkten interessant und aktuell sein kann.
Ute Pfeifer: Was wünschen Sie sich für Ihre Zeit als Autor in unserer Zeitschrift?
Ulrich Rosien: Ich wünsche mir, dass ich die Möglichkeit, nach eigenem Interesse Themen auszuwählen, so nutze, dass das Editorial auch weiterhin mit hohem Interesse gelesen wird.
Ute Pfeifer: Herr Professor Duchmann, ich bedanke mich auch im Namen meiner Kollegin Frau Ulrike Beilenhoff sehr herzlich bei Ihnen für Ihre inspirierenden Editorials, mit denen Sie stets wichtige und interessante Bereiche unseres Fachbereiches aufgegriffen haben. Alles Gute für Sie. Wir werden sicher in Kontakt bleiben und Sie bestimmt auf einem der kommenden Kongresse wiedersehen.
Herr Dr. Rosien, Ihnen nochmals ein herzliches Willkommen! Wir freuen uns sehr, Sie als neuen Autor für das Editorial in unserer Zeitschrift begrüßen zu dürfen. Ihre Expertise und Ihr Engagement sind eine wertvolle Bereicherung für unsere Fachzeitschrift. Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Verfassen Ihrer Editorials!
Herr Professor Duchmann, Herr Dr. Rosien, ich danke Ihnen beiden sehr für das Gespräch.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. November 2025
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