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DOI: 10.1055/a-2708-4182
Sevofluran nicht besser als Propofol bei der Sedierung von Patienten mit ARDS
Wird für die mechanische Beatmung bei Patienten mit moderatem bis schwerem ARDS (= Acute Respiratory Distress Syndrome) das Inhalationsanästhetikum Sevofluran zur Sedierung benutzt, sind sowohl die Zahl der ventilatorfreien Tage innerhalb eines 28-Tage-Intervalls als auch die Überlebensrate nach 90 Tagen geringer als unter einer Sedierung mit Propofol. Zu diesem Ergebnis kam eine französische Multicenterstudie von Matthieu Jabaudon und Kollegen.
Die Autoren der Studie schlossen aus ihren Beobachtungen, dass bei Patienten mit moderatem oder schwerem ARDS eine Sedierung mit Inhalationsanästhetika nicht vorteilhaft ist. Einschränkend erwähnen sie, dass in dieser Multicenterstudie eventuell unterschiedliche Vorerfahrungen mit dem Gebrauch von Inhalationsanästhetika auf der Intensivstation vorgelegen haben könnten. Auch seien keine Daten über Volumentherapie, Kortikoidgaben oder eine begleitende Opioidtherapie gesammelt worden. Außerdem könnte die zum Zeitpunkt der Studiendurchführung hohe Anzahl an COVID-19-Patienten die Generalisierbarkeit ihrer Erkenntnisse eingeschränkt haben. Insgesamt seien aber weitere Studien notwendig, auch, um die pathophysiologischen Vorgänge einer Langzeitbeatmung mit Sevofluran und deren Auswirkung auf Veränderungen durch ein ARDS besser zu verstehen.
Publication History
Article published online:
30 November 2025
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