Die Thrombektomie mittels Stent-Retriever hat sich bei Patienten mit akutem ischämischem
Schlaganfall aufgrund eines Verschlusses großer Gefäße (large vessel occlusion, LVO)
im vorderen intrakraniellen Kreislauf als wirksam und sicher erwiesen. Stent-Retriever
werden im Thrombus platziert, um ihn zu erfassen und anschließend zu bergen, und damit
den Blutfluss wiederherzustellen. Trotz der Sicherheit, des klinischen Nutzens und
der technischen Verbesserungen liegt die Gesamthäufigkeit von Komplikationen (z. B.
Embolisation in neuem Versorgungsgebiet, Dissektion, Spasmus, intrakranielle Blutung
und Perforation) bei der Thrombektomie mittels Stent-Retriever immer noch bei etwa
15 %. Stent-Retriever unterscheiden sich in Struktur und Größe und können unterschiedliche
Ergebnisse liefern. Studien, die die technischen, klinischen und sicherheitsrelevanten
Ergebnisse verschiedener Stent-Retriever vergleichen, sind rar. Nur wenige monozentrische
Studien verglichen den Solitaire (Medtronic) mit dem Trevo Stent Retriever (Stryker),
wobei letzterer höhere Rekanalisationsraten, kürzere Verfahrenszeiten und weniger
erforderliche Versuche aufwies; diese Studien verglichen jedoch kleine Gruppen.