Zusammenfassung
Hautkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart. Jährlich erkranken über 330.000
Menschen neu, Tendenz steigend. Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs
ist die UV-Strahlung. Für die Zukunft werden höhere Temperaturen, mehr Hitzetage,
mehr Extremwetterereignisse sowie eine erhöhte bodennahe UV-Belastung für ganz Deutschland
erwartet. Die Bundesregierung hat deshalb das Bundes-Klimaanpassungsgesetz erlassen,
das Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, sich mit den Folgen des Klimawandels zu
beschäftigen und Anpassungsmaßnahmen zu planen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf
der menschlichen Gesundheit, wobei v.a. die Reduktion von Hitzebelastung und UV-bedingten
Krankheiten wie Hautkrebs priorisiert wird. Die Bevölkerung soll bis 2030 besser auf
Hitze und UV-Strahlung vorbereitet werden. Um effektive Strategien zu entwickeln,
ist die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Praxis notwendig. Das UV-Schutz-Kolloquium
hat bedeutende Akteure zusammengebracht, um aktuelle Erkenntnisse auszutauschen und
Strategien und Lösungsansätze zu definieren. Hierbei zeigt sich, dass ein gemeinsames
Engagement auf allen Ebenen unerlässlich ist, um den UV-Schutz in Klimaanpassungsstrategien
zu integrieren. Konkrete Vorschläge für kommunalen UV-Schutz sind u.a. die Sichtbarmachung
des UV-Index, die Schaffung von Schattenplätzen, die Anpassung von Tagesabläufen zur
Vermeidung von UV-Exposition zu Hochzeiten und umfassende Informationskampagnen. Diese
Maßnahmen können helfen, die UV-Exposition in der Öffentlichkeit deutlich zu reduzieren.
Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen verschiedene Akteure kooperieren, um das Bewusstsein
für UV-Schutz zu stärken und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Es ist entscheidend,
dass UV-Schutz bei der Entwicklung von Hitzeschutzmaßnahmen als unverzichtbar betrachtet
wird und Eingang in sämtliche kommunale Klimaanpassungsstrategien findet. Es soll
ein integrierter Ansatz entwickelt werden, der die bislang bestehenden Einzelmaßnahmen
ersetzt, wo es sinnvoll ist.
Abstract
Skin cancer is the most common type of cancer in Germany. Over 330,000 new cases are
diagnosed every year and the trend is rising. The main risk factor for the development
of skin cancer is UV radiation. Higher temperatures, more hot days, more extreme weather
events as well as increase in UV radiation are expected throughout Germany in the
future. The federal government has therefore passed the Federal Climate Adaptation
Act, which obliges the federation, federal states and local authorities to deal with
the consequences of climate change and to plan adaptation measures. Particular attention
is paid to human health, with the reduction of heat stress and UV-related diseases
such as skin cancer being prioritized. Priming the population should be prepared for
heat and UV radiation by 2030. In order to develop effective strategies, cooperation
between science, politics and practice is necessary. The UV-protection colloquium
brought together various stakeholders to exchange current findings and define strategies.
It was concluded that a joint commitment at all levels is necessary in order to integrate
UV protection into climate adaptation strategies. Concrete suggestions for municipal
UV protection included making the UV index visible, creating shaded areas, adapting
daily routines to avoid UV exposure at peak times and comprehensive information campaigns.
These measures can help to significantly reduce UV exposure among the public. For
successful implementation, various stakeholders must cooperate to raise awareness
of UV protection and protect the health of the population. It is crucial that UV protection
is considered indispensable in the development of heat protection measures and is
incorporated into all municipal climate adaptation strategies. An integrated approach
should be developed to replace existing individual measures where appropriate.
Schlüsselwörter
Klimaanpassungsstrategie - UV-Schutz - Hitzeschutz - Klimawandel - Hautkrebs - Prävention
Keywords
uv protection - heat protection - climate adoption strategy - climate change - skin
cancer - prevention