Rofo 2008; 180(8): 702
DOI: 10.1055/s-0028-1082147
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Bandscheibendegeneration - Alternativreferenz gesucht

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Publikationsdatum:
29. Juli 2008 (online)

 

Eine Degeneration der Bandscheiben zeigt sich in einem Abbau von Kollagen und Glykosaminen sowie einer stufenweisen Austrocknung. Dieser Flüssigkeitsverlust kann im MRT als Signalverlust dargestellt werden. Zur Beurteilung wird eine verlässliche intrakorporale Referenz benötigt, die nach den Ergebnissen der Studie von Niemeläinen et al. bei Brustwirbeln das Rückenmark sein könnte. Clin Radiol 2008; 63: 252–255

Als Referenz zur Beurteilung der Degeneration der Bandscheiben wird häufig die Zerebrospinalflüssigkeit herangezogen. Aufgrund möglicher periodischer Bewegungen dieser Flüssigkeit, die im Brust- und Halsbereich noch zunehmen, wird für die oberen Anteile der Wirbelsäule nach einer Referenzalternative gesucht. Eine Möglichkeit ist das bandscheibennahe Rückenmark. Seine Eignung als Referenz wurde in einer populationsbasierten Kohorte von 523 Männern im Alter zwischen 35 und 70 Jahren untersucht.

Mit einem 1,5-T-Gerät erstellten die Autoren dazu T2-gewichtete MRT-Aufnahmen der Thorakalwirbel 6 bis 12. Mithilfe eines Bildanalyseprogramms werteten sie diese Aufnahmen anschließend quantitativ aus. Die Reliabilität der Rückenmarksmessungen wurde an einer Subgruppe von 30 Patienten getestet. Die Untersuchung der Korrelation von Rückenmark und Zerebrospinalflüssigkeit erfolgte an einer Subgruppe, bei der die Liquorwerte nicht durch erkennbare Turbulenzen oder ähnliche Artefakte beeinträchtigt waren. Die Signale der thorakalen Bandscheiben wurden korreliert mit dem Alter und adjustiert wahlweise anhand der Signalstärke von Rückenmark oder Zerebrospinalflüssigkeit.

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