Rofo 2008; 180(9): 781
DOI: 10.1055/s-0028-1085534
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Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom - Detektion von Lymphknotenmetastasen verbessert

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Publication Date:
22 August 2008 (online)

 

Die sichere Identifizierung des nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms ist abhängig von der Qualität der Bildgebung. Hier könnte die Hochfeld-Magnetresonanztomografie mit erhöhtem Signal-Rausch-Verhältnis räumliche Auflösungen bieten, um mediastinale Lymphknotenmetastasen mit größerer Genauigkeit zu detektieren. H. Y. Kim et al. haben untersucht, ob die 3,0-T-MRT mit bestimmten Pulssequenzen das leistet. Radiology 2008; 246: 596–604

An der prospektiven Studie nahmen 113 Patienten (91 Männer und 22 Frauen zwischen 34 und 82 Jahren) teil. Deren histopathologisch bestätigtes, nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom ergab keinen Verdacht auf nicht nodale extrathorakale Metastasen. Des Weiteren wurde bei ihnen keine vorherige Chemotherapie bzw. Chemo- und Strahlentherapie durchgeführt. Alle Patienten unterzogen sich einer Untersuchung in einem 3,0-T-MRT-System und anschließender Nodalstatusbestimmung mittels Thorakotomie (n = 100) oder Mediastinoskopie (n = 13).

Für die MRT-Untersuchung ohne Kontrastmittelgabe wurde das "Sensitivity Encoding"-(SENSE)-Verfahren mit einer 6-Kanal-Herzspule verwendet. Die Bildakquisition erfolgte mit einer T2-gewichteten Triple-Inversion-Black-Blood-Turbo-Spin-Echo-Sequenz in Atemanhalt und einer T1-gewichteten 3-D-Multishot-Fast-Field-Echo-Sequenz während des Atemanhalts. Die Kriterien für maligne Lymphknotenbefunde waren: Signalintensitätsverhältnis von Lymphknoten zum Primärtumor > 0,84, exzentrische kortikale Verdickung oder Obliteration und Kurzachsenquerdurchmesser ≥ 10 mm.

Von den insgesamt 570 bewerteten Lymphknotenstationen waren 74 (13%) metastatisch; von den 469 mediastinalen Stationen waren es 40 (9%) und bei den 101 hilären 34 (34%). Bei einem Signalintensitätsverhältnis von > 0,84 wurden Lymphknotenmetastasen mit einer Sensitivität von 65% (48 von 74 Lymphknotenstationen), einer Spezifität von 74% (369 von 496 Lymphknotenstationen) und einer Genauigkeit von 73 % (417 von 570 Lymphknotenstationen) detektiert. Bei der Analyse morphologischer Charakteristika erreichte die Sensitivität 53 % (39 von 74 Lymphknotenstationen), die Spezifität 91 % (453 von 496 Lymphknotenstationen) und die Genauigkeit 86% (492 von 570 Lymphknotenstationen).

Bronchialkarzinom im Bereich der Lungenspitze. In der koronaren T1w TSE-Sequenz nativ ist eine eindeutige Infiltration in das Fettgewebe paravertebral zu erkennen. Die sagittale T1w 2-dimensionale FLASH-Sequenz nativ zeigt einen Einbruch in die ventrale Thoraxwand ohne Beteiligung der A. und V. subclavia oder der Wirbelsäule (Bild: Rummeny EJ, Reimer P, Heindel W (Hrsg). RRR Ganzkörper MR-Tomographie. Thieme 2006).

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