Rofo 2008; 180(9): 782
DOI: 10.1055/s-0028-1085535
Brennpunkt

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Ventrikelfunktion - Verschiedene Methoden zur Bestimmung möglich

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Publication Date:
22 August 2008 (online)

 

Bei der kardialen Kernspintomografie werden die verschiedenen Parameter nach der Methode von Simpson in der kurzen Achse (sa) gemessen und daraus die Funktionswerte errechnet. K. Hergan et al. wandten die Methode auch für andere Schnittebenen an. Außerdem wurde die Area-Length Method (ALM) geprüft, bei der das Herz als Ellipsoid in der Längsachse vermessen wird. Eur J Radiol 2008; 65: 270–278

56 gesunde Teilnehmer (Durchschnittsalter: 39,8 Jahre) nahmen an der Studie teil. Vorerkrankungen an Herz oder Lunge waren bei den 29 Frauen und 27 Männern nicht bekannt. Die funktionale Analyse nach der Simpson-Methode ergab für die Darstellung in der kurzen Achse sowie im 2- und 4-Kammer-Blick (2ch, 4ch) übereinstimmende Befunde. Dies galt für Männer und Frauen. Die Berechnungen aus dem 2-Kammerblick korrelierten besonders gut mit der konventionellen sa-Projektion. Ausnahme waren die Volumina des rechten Ventrikels. Hier lagen die Ergebnisse bei Männern 15–20 % unter denen in der kurzen Achse gemessenen Werten. Die rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion blieb davon unbeeinflusst mit 55,7 % (sa) und 55,7 % (4ch). Die Autoren vermuten hier einen systematischen Fehler bei Männern mit einer Herzgröße im oberen Normbereich.

Mit der ALM konnte die globale linksventrikuläre Herzfunktion ebenfalls zuverlässig ermittelt werden. Die Ergebnisse korrelierten mit den sa-Resultaten in einem Bereich von 5%. Dies galt für beide Geschlechter. Für den rechten Ventrikel ergaben sich hingegen deutlich abweichende Befunde. Bei Männern lagen die Volumina des rechten Ventrikels 40–50% unter denen der in der kurzen Achse kalkulierten Werte. So betrug das enddiastolische Volumen 153,4 ml (sa) und 97,5 ml (ALM, 4ch). Im Gegensatz dazu waren im 2-Kammerblick die rechtsventrikulären Volumina fast doppelt so hoch. Bei Frauen betrug das rechtsventrikuläre endsystolische Volumen 83,7 ml (ALM, 2ch) gegenüber 46,0 ml (sa). Die rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion war im 4- und 2-Kammerblick um 15 respektive 5% höher.

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