Graves-Krankheit - Ultraschall oder Szintigrafie für die Diagnose?

Für die Diagnose der Graves-Krankheit wird zusätzlich zur klinischen Untersuchung meist eine Szintigrafie durchgeführt. Daneben wurde die Sonografie als wichtiges Instrument zur Evaluation und zum Management von Schilddrüsenknoten und -krebs etabliert. In ihrer prospektiven Studie haben sich C. Cappeli et al. für das Verhältnis der Kosten zur Effizienz der beiden Verfahren interessiert. Eur J Radiol 2008; 65: 99–103

Alle hyperthyroiden Patienten (n = 1470) wurden mit beiden bildgebenden Verfahren untersucht, wobei die Sonografie im Anschluss an die Szintigrafie erfolgte. Wurden hierbei (Sonografie und/oder Szintigrafie) Schilddrüsenknoten festgestellt, folgte eine Feinnadelaspirationszytologie. Außerdem wurden freies Thyroxin (fT4), Thyrosin-stimulierendes Hormon (TSH) und TSH-Rezeptorantikörper (TRAK) gemessen. Von den 1470 Patienten erfüllten 29 % die Kriterien für die Diagnose Graves-Krankheit. In dieser Gruppe konnten TRAK-Spiegel bei 94 % der Patienten gemessen werden. Im Ultraschall ergaben sich bei 4,8 % der Teilnehmern keine Hinweise auf die Graves-Krankheit. Bei der Szintigrafie waren es 2,6 % der Patienten; der Unterschied ist nicht signifikant (p = 0,763). Die physischen Untersuchungen deuteten bei 46,5 % der Patienten auf Schilddrüsenknoten hin. Die Detektionsrate "kalter" Knoten ergab einen signifikanten Unterschied (p = 0,001) zwischen Sonografie (16 %) und Szintigrafie (2,1 %).

Die direkten Kosten betrugen pro Untersuchung für Ultraschall 31,25 EUR und für Szintigrafie 45,96 EUR. Die Gesamtkosten für eine Ultraschalldiagnose erreichten 14645,34 EUR (13312,50 EUR für Ultraschall plus 1332,84 EUR für Szintigrafie bei den 29 Patienten ohne Ultraschallhinweis). Dagegen stehen 19922,71 EUR Gesamtkosten der Szintigrafie (19578,96 EUR Szintigrafie plus 343,75 EUR für Ultraschall bei 11 Patienten ohne Szintigrafiehinweis).