Rofo 2008; 180(9): 790
DOI: 10.1055/s-0028-1085545
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Sjögren-Syndrom - Ultrasonografie der Speicheldrüsen erleichtert Diagnose

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Publication Date:
22 August 2008 (online)

 

Die Manifestation des Sjögren-Syndroms in den Speicheldrüsen ist schwierig zu diagnostizieren, zumal Ärzte invasive diagnostische Methoden nicht gern anwenden. Ein vielversprechender, nicht invasiver Ansatz ist laut D. Wernicke et al. von der Rheumaklinik in Berlin-Buch die Ultrasonografie der großen Speicheldrüsen. Die Methode ist frei von Komplikationen und für den Patienten nicht unangenehm. J Rheumatol 2008; 35: 285–293

Es gibt eine Reihe von Methoden zum Nachweis einer Speicheldrüsenbeteiligung beim Sjögren-Syndrom (SS). Allerdings wird die Sialografie als invasive Methode von den meisten Rheumatologen gemieden und szintigrafische Verfahren sind nicht besonders spezifisch. Die Ultrasonografie wurde bisher vorwiegend zu Untersuchungen der Parotis angewandt. Über ihren Einsatz zur Untersuchung der Submandibulardrüsen ist wenig bekannt. Daher wollten Wernicke und sein Team den diagnostischen Wert der Ultrasonografie der großen Speicheldrüsen für die Diagnose des primären und sekundären SS in einer großen Studie verifizieren.

Alle 316 teilnehmenden Patienten hatten rheumatische Erkrankungen: 57 litten an primärem, 33 an sekundärem SS. 78 Patienten wiesen Sicca-Symptome (trockene Schleimhäute, insbesondere trockener Mund und trockene Augen) auf. 148 Patienten dienten als asymptomatische Kontrollgruppe. Die Untersucher setzten Ultrasonografie ein, um die Größe und die parenchymale Echogenizität der großen Speicheldrüsen zu analysieren.

Große Kopfspeicheldrüsen, Ansicht von lateral. D Wernicke et al. fanden heraus, dass das Volumen der Submandibulardrüsen um 30 % reduziert ist bei Patienten mit primärem und sekundärem Sjögren-Syndrom im Vergleich zu Gesunden und Patienten mit Sicca-Symptomen (Bild: Schünke/Schulte/Schumacher, Prometheus, Kopf u. Neurologie, Grafik: M. Voll/Weseker, Thieme 2004).

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