Rofo 2008; 180(10): 872-873
DOI: 10.1055/s-0028-1085557
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Stenose der Arteria carotis interna - Effektive Speckle-Reduktion erhöht die Qualität

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Publication Date:
02 October 2008 (online)

 

Die Beurteilung arteriosklerotischer Läsionen in den Karotiden mit dem B-Mode-Ultraschall bedarf der weiteren Verbesserung. Eine Möglichkeit besteht in der Ausschaltung der inhärenten Speckle-Artefakte. In diesem Zusammenhang haben N. Liasis et al. den Wert der SRI-Sonografie (Speckle Reduction Imaging) im Vergleich zum konventionellen B-Modus untersucht und kamen zu positiven Ergebnissen. Eur J Radiol 2008; 65: 427–433

Zunächst schlossen die Autoren in ihre Studie 61 Frauen und 161 Männer mit einem mittleren Lebensalter von 73 Jahren ein. Diese wiesen eine Stenose der A. carotis interna (ACI) von > 50 % auf. B-Mode- und SRI-Untersuchungen erfolgten entsprechend eines standardisierten Ultraschallprotokolls. Dabei wurden Karotisbifurkation und ACI im anterioren, lateralen und posterolateralen Schallfenster dargestellt. Es kamen jeweils Power Doppler, Color Doppler Flow Imaging und B-Mode zum Einsatz, um den Stenosegrad zu bewerten, Ulzerationen zu finden und für sehr echoarme Plaques, die im B-Mode unerkannt bleiben können. An der größten ACI-Stenose wurden außerdem die systolischen Spitzenflussgeschwindigkeiten (PSV) und die enddiastolischen Flussgeschwindigkeiten (EDV) gemessen. Zwei für die Patienteninformationen und Ultraschallmethode verblindete Radiologen nahmen die Auswertung der Bilder vor.

Die Ergebnisse der B-Mode- und SRI-Untersuchungen wurden semiquantitativ anhand folgender Kriterien verglichen und für beide Methoden mit jeweils gut, mäßig oder schwach klassifiziert: 1. Auflösung der Plaquetextur, 2. Plaquegrenzen, 3. Demarkation der Gefäßwand, 4. Darstellung fibröser Kappen, 5. Ausmaß von Speckle. Von den ursprünglich 222 Studienteilnehmern wurden 62 wegen kompletter ACI-Okklusion oder Stenosen < 50 % von der Auswertung ausgeschlossen, sodass Daten von 160 Patienten mit 172 ACI-Stenosen in die Analyse einflossen. Hinsichtlich der Charakterisierung der Plaqueoberfläche war die Interobserver-Übereinstimmung für die SRI hoch (Kappa-Koeffizient κ = 0,801) und gut für den konventionellen B-Mode-Ultraschall (κ = 0,612). Die auswertenden Radiologen erreichten eine Intraobserver-Reproduzierbarkeit von κ = 0,695 bzw. κ = 0,848. Die semiquantitative Auswertung ergab, dass beide Radiologen die SRI für die Kriterien 1–4 in 34,9–62,8 % der Fälle als überlegene Technik beurteilten; Speckle-Artefakte wurden mit SRI in 47,7–59,3 % der Fälle reduziert.

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