Diabetes aktuell 2008; 6(4): 178
DOI: 10.1055/s-0028-1086157
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LEADTM-3-Studie - GLP-1-Analogon senkt Blutzucker, Gewicht und Blutdruck bei Typ-2-Diabetikern

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29 August 2008 (online)

 
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Die Ergebnisse der im Rahmen der 68. Scientific Sessions der American Diabetes Association (ADA) vorgestellten LEADTM-3-Studie zeigen, dass die einmal tägliche Gabe von Liraglutid als Monotherapie zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der Blutzuckereinstellung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes führt, verglichen mit Glimepirid, einem breit angewendeten oralen Antidiabetikum (OAD).

Die Phase-III-Studie, die doppelblind, randomisiert, kontrolliert, multinational und multizentrisch über 52 Wochen durchgeführt wurde, verglich die Wirksamkeit und Sicherheit von 2 Dosierungen Liraglutid (einmal täglich 1,2 bzw. 1,8 mg) mit Glimepirid (einmal täglich 8 mg). Die Patienten litten an Typ-2-Diabetes, waren auf Diät eingestellt und betätigten sich sportlich, oder hatten 2 Monate oder länger nicht mehr als die halbe Maximaldosis eines OAD erhalten. Die Patienten, die auf Diät eingestellt waren und sich sportlich betätigten, hatten einen HbA1c-Wert zwischen 7,0 und 11 %. Patienten, die vorher mit einer oralen Monotherapie behandelt worden waren, hatten einen HbA1c-Wert zwischen 7,0 und 10 %.

Die Studie zeigte, dass Liraglutid in beiden getesteten Dosierungen zu einer wesentlichen Verbesserung der Blutzuckereinstellung gegenüber dem Ausgangswert und einer statistisch signifikant besseren Blutzuckereinstellung als Glimepirid führte. 62 % der mit Liraglutid behandelten Patienten, die vorher keine Diabetestherapie erhalten hatten, erzielten eine durchschnittliche Senkung des Blutzuckers unter den von der ADA festgelegten HbA1c-Zielwert von 7 %. Bei diesen Patienten sank der HbA1c-Wert stärker als bei Patienten, die von einem OAD zu Liraglutid gewechselt hatten.

Außerdem erfolgte eine signifikante Gewichtsreduktion, verglichen mit einer Gewichtszunahme unter Glimepirid und eine signifikant stärkere Senkung des systolischen Blutdrucks in beiden Liraglutid-Gruppen, im Vergleich zu Glimepirid.

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GLP-1-Analogon gut verträglich

Während der Studie gab es keine schwerwiegenden hypoglykämischen Episoden. Die Häufigkeit leichter Hypoglykämien war, verglichen mit der Glimepirid-Gruppe, in beiden Liraglutid-Gruppen signifikant niedriger. Die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, wobei diese meist nur kurz auftraten und nur einen milden bis moderaten Schweregrad hatten.

Im Mai 2008 wurden bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA sowie der europäischen Zulassungsbehörde EMEA Anträge zur Marktzulassung von Liraglutid für die Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes eingereicht.

Quelle: Pressemeldung Novo Nordisk, Mainz