Diabetes aktuell 2008; 6(4): 178
DOI: 10.1055/s-0028-1086158
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Ulzera - MRSA-freie Wunden durch polyhexanidhaltige Wundauflage

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Publication Date:
29 August 2008 (online)

 
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Im Rahmen einer systematischen klinischen Beobachtung wurden 6 hartnäckig langfristig MRSA-kontaminierte Ulzera (4 Dekubitalulzera, 2 Beingeschwüre) mit der polyhexanidhaltigen Zelluloseauflage (Suprasorb® X + PHMB) behandelt. Die Therapie dauerte jeweils 14 Tage bei täglichem bis zweitäglichem Verbandswechsel. Zum Einsatz kam die antimikrobielle Zelluloseauflage nach fehlgeschlagener wiederholter Dekontamination, die zwar lege artis durchgeführt worden war, aber nicht zum Erfolg geführt hatte. Mit der Auflage gelang die vollständige Beseitigung aller MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) in allen Wundbiotopen, und die Patienten blieben auch nach Abschluss der Behandlung erregerfrei.

Die Zelluloseauflage verfügt über ein breites mikrobizides Spektrum gegen Bakterien und Pilze, das auch MRSA- und VRE-Stämme (Vancomycin-resistente Enterokokken) umfasst. In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass die polyhexanidhaltige Wundauflage eine MRSA-Keimlast von 105 koloniebildenden Einheiten (KBE) innerhalb von 30 Minuten um 99,9 % reduziert, bei VRE innerhalb von 2 Stunden.

Eine Anwendungsbeobachtung an 40 Patienten bestätigte die Effekte der Wundauflage. Bei 80 % der Patienten reduzierte die Wundauflage die bakterielle Besiedelung kritisch kolonisierter oder infizierter Wunden gut. Unter der Behandlung verschwanden die klinischen Infektionszeichen nach 3,4 Tagen (± 10,5). Der positive Einfluss auf die Wundheilung zeigte sich auch in der Vermehrung des Granulationsgewebes (Zunahme um 3,1 % pro Tag). Damit wurden mit der Wundauflage 2 Hauptziele der modernen Wundbehandlung erreicht: Kontrolle der bakteriellen Kolonisation und das Exsudatmanagements. Die Auflage ist gut verträglich und führt zu einer Schmerzreduktion. Die Wundauflage ist für kritisch kolonisierte und lokal infizierte, schwach bis mittel exsudierende Wunden geeignet. Sie ist der einzige Wundverband mit dem Wirkstoff Polyhexanid in der feuchten Wundbehandlung. Der Wirkstoff ist laut Konsensusempfehlung [1] Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung infizierter chronischer Wunden.

Quelle: Pressemeldung Lohmann & Rauscher International GmbH & Co. KG, Rangsdorf

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Literatur

  • 01 Kramer A . et al . Konsensusempfehlung zur Wundantiseptik.  Zeitschrift für Wundheilung. 2004;  3 110-120
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Literatur

  • 01 Kramer A . et al . Konsensusempfehlung zur Wundantiseptik.  Zeitschrift für Wundheilung. 2004;  3 110-120