Zusammenfassung
In den empirischen Gesundheitswissenschaften finden geschlechtsspezifische Unterschiede
ein zunehmendes Interesse. Die Lebenserwartung ist für Frauen durchweg höher als für
Männer. Dabei ähnelt sich die Lebenserwartung für Jahre in Beschwerdefreiheit, die
geschlechtsspezifischen Unterschiede ergeben sich, indem Frauen mehr Lebensjahre mit
Beschwerden erleben. Der subjektive Gesundheitszustand wird von Frauen schlechter
beurteilt als von Männern. Die Todesursachenstatistik und das Morbiditätspanorama
zeigen deutliche Unterschiede: Frauenseitig fällt z. B. die Prävalenz für chronische
Schmerzerkrankungen und emotionale Störungen auf. Im Allgemeinen ergeben sich deutlich
höhere Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Pflegeversicherung
für Frauen im Vergleich zu Männern. Hinsichtlich des Gesundheits- und Risikoverhaltens
zeigen sich eine Häufung gesundheitlicher Risiken bei Männern und eine stärkere Neigung
zu einer gesunden Lebensführung bei Frauen. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede
finden sich nicht nur in der Gesamtbevölkerung, sondern auch bei Medizinstudierenden,
Pflegekräften und Ärzten / Ärztinnen.
Schlüsselwörter
geschlechtsspezifisches Gesundheitsverhalten - geschlechtsspezifisches Risikoverhalten
- Gender Mainstreaming - geschlechtsspezifische Gesundheitsförderung
Literatur
- 1 Brähler E, Felder H Hrsg. Weiblichkeit, Männlichkeit und Gesundheit. Opladen; Westdeutscher
Verlag 1999
- 2 Göbel A. Motivation, Impf- und Gesundheitsverhalten von Medizinstudierenden im Vergleich
zu niedergelassenen Hausärzten: Beispiel Dresden. Dissertationsschrift. Medizinische
Fakultät TU Dresden 2008
- 3
Klewer J, Kugler J.
Zum Impfstatus von Medizin- und Zahnmedizinstudierenden.
Gesundheitswesen.
2000;
62
654-659
- 4 Merbach M, Brähler E.
Prävention und Gesundheitsförderung bei Männern und Frauen. In: Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J, Hrsg Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. Bern;
Huber 2004: 317-327
- 5 Robert Koch-Institut .Gesundheit in Deutschland: Gesundheitsberichterstattung des
Bundes. Berlin; Robert Koch-Institut 2006
- 6 Schwartz F W, Badura B, Busse R et al Hrsg. Das Public Health Buch: Gesundheit und
Gesundheitswesen. München; Urban & Fischer 2002
- 7
Tracogna U, Klewer J, Kugler J.
Gesundheitsverhalten und Gesundheitszustand von Krankenpflegepersonal – Eine Literaturübersicht.
Gesundheitswesen.
2002;
64
430-436
- 8 WHO-Regionalbüro für Europa .Gesundheit im Schlaglicht: Deutschland 2004. Genf;
Weltgesundheitsorganisation 2006
- 9 http:// http://ec.europa.eu/eurostat http://www.destatis.de http://www.gbe-bund.de http://www.rki.de http://www.who.int
Internet
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Sabine Twork
Medizinische Fakultät der TU Dresden, Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften / Public
Health
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
Email: sabine_twork@hotmail.com