Der Tagungspräsident von Austrotransplant Prof. Rainer Oberbauer, Linz, und der ÖPTC–Obmann
Herbert Janisch, diplomierter Gesundheits– und Krankenpfleger, eröffneten das Pflegesymposium.
Die Vorträge deckten ein breites Spektrum ab ...
Frau Andrea Schafzahl, Graz, berichtete unter dem Titel „Leukämie kann auch heilbar
sein” über Pflegemaßnahmen bei einer Knochenmarktransplantation. Sie erinnerte dabei
daran, dass noch vor rund 50 Jahren die Diagnose „Leukämie” praktisch einem Todesurteil
gleich kam.
Mit einem kleinem Rollenspiel begannen Frau Lenka Cicillova und Martina Sturmberger
die Einführung zum Thema „Sterben und Tod aus der Sicht eines Kindes”, um dann ihr
Buch „Gib mir deine Hand, Begleitung für trauernde Kinder”, vorzustellen. Mithilfe
dieses Buches nehmen die Pflegekräfte Kontakt mit betroffenen Kindern auf, um diese
auf den Tod eines Angehörigen vorzubereiten.
Petra Reitbauer und Ulrike Repolusk, Graz, befassten sich in ihrem Referat „Der junge
ausländische Patient auf der Warteliste” mit der Problematik, die sich aus der Begegnung
mit Patienten aus fremdsprachigen Ländern ergibt. Sprachliche Barrieren und mangelnde
Kenntnis fremder Kulturen lassen schnell Missverständnisse aufkommen.
Das schwierige Thema der Compliance verdeutlichte Denis Pisak, Uniklinik Innsbruck,
unter dem Motto „Denn sie wissen nicht was sie tun – Non–Compliance nach Transplantation”
mit einem herausragenden Referat.
Mit den enormen Schwierigkeiten, die sich aus einem stetig ansteigenden Anteil Zweit–
und Dritttransplantierter Menschen und der damit verbundenen hochimmunisierten Situation
ergeben, befasste sich Heidi Christen, Linz, unter der Überschrift „Der hochsensibilisierte
Patient – rund um die Nierentransplantation”.
... und waren informativ
„Disharmonisch – gesundheitsschädlich – krankmachend – Stresssymptom – Panik – ein
harter Job” – unter diese Schlagworte stellte Markus Kern, Wien, den Alltag im Krankenhaus.
Er kommt zu dem Schluss: Nur wenn es mir selbst gut geht, kann ich anderen davon etwas
abgeben, wovon besonders die Patienten profitieren.
Claudia Mayer, Wien, befasste sich in ihrem Referat „Zwischen Agonie und Inkarnation
– Pflege von Betroffenen (Spender) & Hoffenden (Empfänger)” mit den Anforderungen,
denen das Pflegepersonal bei der Betreuung von Organspendern und Transplantatempfängern
auf derselben Station ausgesetzt ist. Neben den erlernten Tätigkeiten ist auch psychosoziale
Betreuung zu leisten.
Eine mögliche künftige Entwicklung der Organtransplantation zeigte Jenny Paschky,
Linz, in ihrem Beitrag „Die Zukunft der Transplantation” auf: So wird an der Entwicklung
künstlicher Organe geforscht, und in Zukunft sollen Stammzellentransplantationen (therapeutische
Klone) und Xenotransplantationen den Mangel an Spenderorganen ausgleichen.
Wie die verschiedenen Religionen zur Organspende, der Hirntoddiagnostik und zur Transplantation
solider Organe stehen, behandelte Josef Trattner, Graz. In seinem Beitrag „Organtransplantation
im Fokus verschiedener Religionen” ging er auf die Haltung der in Österreich am häufigsten
vertretenen Religionen ein.
Wer Interesse an der kompletten Vortragsliste hat, kann unter www.oeptc.at alle Vorträge nachlesen.