Dialyse aktuell 2008; 12(8): 470
DOI: 10.1055/s-0028-1105996
Fachgesellschaften

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Pflegetagung Austrotransplant 2008 – „What's hot & new”

Further Information
#

Barbara Gnatz

München

Publication History

Publication Date:
28 November 2008 (online)

Table of Contents

Unter dem Motto „What's hot & new” stand die 22. Jahrestagung der Austrotransplant, Österreichische Gesellschaft für Transplantation, Transfusion und Genetik. Traditionell findet im Rahmen der Austrotransplant–Tagung auch eine Pflegetagung statt. Auf dem diesjährigen Pflegesymposium des Österreichischen Pflegevereins für Transplantationschirurgie vom 29. bis 31. Oktober 2008 in Zell am See trafen sich mehr als 100 Teilnehmer aus verschiedenen österreichischen Transplantationszentren.

Der Tagungspräsident von Austrotransplant Prof. Rainer Oberbauer, Linz, und der ÖPTC–Obmann Herbert Janisch, diplomierter Gesundheits– und Krankenpfleger, eröffneten das Pflegesymposium.

#

Die Vorträge deckten ein breites Spektrum ab ...

Frau Andrea Schafzahl, Graz, berichtete unter dem Titel „Leukämie kann auch heilbar sein” über Pflegemaßnahmen bei einer Knochenmarktransplantation. Sie erinnerte dabei daran, dass noch vor rund 50 Jahren die Diagnose „Leukämie” praktisch einem Todesurteil gleich kam.

Mit einem kleinem Rollenspiel begannen Frau Lenka Cicillova und Martina Sturmberger die Einführung zum Thema „Sterben und Tod aus der Sicht eines Kindes”, um dann ihr Buch „Gib mir deine Hand, Begleitung für trauernde Kinder”, vorzustellen. Mithilfe dieses Buches nehmen die Pflegekräfte Kontakt mit betroffenen Kindern auf, um diese auf den Tod eines Angehörigen vorzubereiten.

Petra Reitbauer und Ulrike Repolusk, Graz, befassten sich in ihrem Referat „Der junge ausländische Patient auf der Warteliste” mit der Problematik, die sich aus der Begegnung mit Patienten aus fremdsprachigen Ländern ergibt. Sprachliche Barrieren und mangelnde Kenntnis fremder Kulturen lassen schnell Missverständnisse aufkommen.

Das schwierige Thema der Compliance verdeutlichte Denis Pisak, Uniklinik Innsbruck, unter dem Motto „Denn sie wissen nicht was sie tun – Non–Compliance nach Transplantation” mit einem herausragenden Referat.

Mit den enormen Schwierigkeiten, die sich aus einem stetig ansteigenden Anteil Zweit– und Dritttransplantierter Menschen und der damit verbundenen hochimmunisierten Situation ergeben, befasste sich Heidi Christen, Linz, unter der Überschrift „Der hochsensibilisierte Patient – rund um die Nierentransplantation”.

#

... und waren informativ

„Disharmonisch – gesundheitsschädlich – krankmachend – Stresssymptom – Panik – ein harter Job” – unter diese Schlagworte stellte Markus Kern, Wien, den Alltag im Krankenhaus. Er kommt zu dem Schluss: Nur wenn es mir selbst gut geht, kann ich anderen davon etwas abgeben, wovon besonders die Patienten profitieren.

Claudia Mayer, Wien, befasste sich in ihrem Referat „Zwischen Agonie und Inkarnation – Pflege von Betroffenen (Spender) & Hoffenden (Empfänger)” mit den Anforderungen, denen das Pflegepersonal bei der Betreuung von Organspendern und Transplantatempfängern auf derselben Station ausgesetzt ist. Neben den erlernten Tätigkeiten ist auch psychosoziale Betreuung zu leisten.

Eine mögliche künftige Entwicklung der Organtransplantation zeigte Jenny Paschky, Linz, in ihrem Beitrag „Die Zukunft der Transplantation” auf: So wird an der Entwicklung künstlicher Organe geforscht, und in Zukunft sollen Stammzellentransplantationen (therapeutische Klone) und Xenotransplantationen den Mangel an Spenderorganen ausgleichen.

Wie die verschiedenen Religionen zur Organspende, der Hirntoddiagnostik und zur Transplantation solider Organe stehen, behandelte Josef Trattner, Graz. In seinem Beitrag „Organtransplantation im Fokus verschiedener Religionen” ging er auf die Haltung der in Österreich am häufigsten vertretenen Religionen ein.

Wer Interesse an der kompletten Vortragsliste hat, kann unter www.oeptc.at alle Vorträge nachlesen.

#

Barbara Gnatz

München

#

Barbara Gnatz

München