Zusammenfassung
Menschen machen Fehler, das lässt sich nicht 100-prozentig vermeiden. Wir können aber
die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler passieren, reduzieren. Und wir können aus Fehlern
lernen, wenn wir sie offenlegen und nicht verschweigen. Auf 1 Unfall mit Todesfolge
kommen 30 schwere Unfälle bzw. 300 leichte Unfälle (Du-Pont-Konzept). Es gilt also,
diese zu erkennen und zu verhindern. Möglich ist das nur mithilfe einer lebenden Fehlerkultur.
Das beinhaltet als wichtigste Voraussetzung einen offenen Umgang mit Fehlern. Eine
weitere Grundlage ist das Verständnis dafür, dass Fehler immer ein Ergebnis eines
schlechten „Zusammenspiels” von personen- oder systembezogenen Faktoren sind. Es ist
in der Regel nie der Einzelne, der einen gravierenden Fehler begeht. Vielmehr handelt
es sich meist um eine Verkettung von mehren „ungünstigen Umständen”. Das „Schweizer-Käse-Modell”
von James Reason verdeutlicht diesen Zusammenhang in einfacher Art und Weise. Wenn
alle Sicherheiten bzw. Fehlerabwehrmechanismen versagen, kommt es schließlich zur
Katastrophe. Wichtige Voraussetzungen für eine offene Fehlerkultur sind ein gutes
Zusammenspiel und eine gute Kommunikation im Team. Vertrauen zwischen den Mitarbeitern
und zu Vorgesetzten ist eine wesentliche Grundlage für eine funktionierende und lebende
Fehlerkultur. Es geht also nicht um die „Suche nach dem Schuldigen”, sondern um einen
aktiven, vorurteilsfreien und präventiv ausgerichteten Umgang mit Fehlern.
Literatur
- 1
Glossar.
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) .
, www.forum-patientensicherheit.de; Stand: 03.11.2008
- 2 Berg D, Ulsenheimer K. Patientensicherheit, Arzthaftung, Praxis- und Krankenhausorganisation. Berlin-Heidelberg;
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- 3 To err is human. Building a safer healthsystem. Kohn LT, Corrigan JM, Donaldson
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- 4 Reason J T. Foreword. Bogner MS Human Error in Medicine Hillsdale NJ; Lawrence Erlbaum
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Reason J.
Human error: models and management.
BMJ.
2000;
- 6
Trueb L.
Alle Unfälle sind vermeidbar. Das DU-PONT-Konzept zur Arbeitssicherheit. Sicherheit
als „Nebenprodukt” des Schwarzpulvers.
NZZ.
1994;
1 Alle Namen und Angaben sind fiktiv und in keinem Zusammenhang zu sehen.
Matthias Rumposch
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin
Berlin, Campus Virchow-Klinikum
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